TIFFANY EXKLUSIV Band 04
nicht im Geringsten erleichtert aus, und sie befürchtete, dass er den Hinweis nicht verstanden hatte. „Dir ist doch klar, Trev, dass du all dies für dich behalten musst? Du darfst niemandem etwas von unserer Verbindung erzählen – wirklich niemandem! Informationen können durchsickern, wo man es am wenigsten vermutet. Du würdest dich und mich, ja deine ganze Familie in Gefahr bringen.“
Er sagte noch immer nichts.
Verzweiflung packte sie. Begriff er denn nicht, um was es hier ging? „Im Grunde besteht gar keine Verbindung zwischen uns“, erklärte sie und drängte ihre Tränen zurück. „Diana hat nie existiert.“
„Du hast recht.“ Seine Stimme war schroff und kalt. „Sie hat nie existiert. Und dich habe ich überhaupt nicht gekannt. Ich weiß ja nicht mal, wie du heißt.“
Ihre Kehle schnürte sich zu, ihre Augen brannten. Abrupt wandte sie sich von ihm ab und starrte durch das Fenster nach draußen. Sie musste sich unter Kontrolle bringen und ihr Spiel zu Ende spielen. Es war noch stockdunkel, und ihr graute bei dem Gedanken, allein hinauszugehen.
Aber sie musste es tun. „Könntest du bitte den Strom wieder anstellen? Ich möchte in mein Zimmer rübergehen, mir ist kalt.“
Wortlos ging er aus dem Raum, barfuß und in seinem leichten Bademantel. Sie war drauf und dran, ihm zu sagen, dass er die Lampe mitnehmen und sich etwas an die Füße ziehen sollte. Wenn er draußen im Dunkeln wer weiß wie lange nach dem Sicherungskasten suchte, würde er sich noch erkälten. Ein plötzlicher Verdacht stoppte sie. Der Zeitpunkt des Stromausfalls, die rauschende Dusche und sein völlig trockener Körper, die Laterne an seinem Bett … all das fügte sich jetzt zusammen.
„Du hast den Strom abgeschaltet, stimmt’s? Es war kein Kurzschluss.“
Er blieb im Flur stehen, warf einen kühlen Blick über die Schulter, setzte seinen Weg fort und öffnete die Innentür zur Garage.
Er wusste genau, wo der Sicherungskasten war. Er war in der Garage gewesen, als die Lichter ausgingen, nicht in der Dusche. Sie sah ihn vor sich, die Hand am Sicherungsschalter, auf ihren Angstschrei wartend.
Sie konnte ihm seinen Schwindel nicht verdenken. Verglichen mit ihren Täuschungen war das überhaupt nichts. Und ihr Täuschungsspiel war noch nicht zu Ende.
Kaum war Trev außer Sicht, nahm sie seine Jeans vom Stuhl, durchsuchte die Hosentaschen und fand, was sie suchte. Sie steckte seine Autoschlüssel in die Hemdtasche, und im selben Moment ging die Deckenlampe an, und vom Gästezimmer her ertönte der Fernseher. Als sie den Flur entlangging, streifte Trev sie im Vorbeigehen – ohne einen Blick oder ein Wort. Seine Unnahbarkeit traf sie tief, aber sie wagte es nicht, jetzt über ihre Gefühle nachzudenken.
In ihrem Zimmer zog sie Jeans und einen leichten Pulli an und warf das Notwendigste in ihre Reisetasche. Wenige Minuten später lenkte sie Trevs schweren Geländewagen die Einfahrt hinunter. Im Rückspiegel sah sie, wie die Haustür aufgerissen wurde und Trev auf die Veranda lief. Goodbye, weinte ihr Herz. Goodbye zum allerletzten Mal.
Trevs erster Schreck legte sich schnell. Sie wird bald zurückkommen, sagte er sich. Wahrscheinlich brauchte sie ein wenig Zeit für sich allein. Sobald sie sich gesammelt hatte, würde sie wiederkommen. Schließlich hatte sie fast alle ihre Sachen dagelassen.
Während die Minuten verstrichen und zu einer Stunde wurden, begann er an seiner Theorie zu zweifeln. Als sie ihn damals verließ, hatte sie kaum etwas mitgenommen. Und seinen Wagen konnte sie irgendwo stehen lassen, falls sie beschlossen hatte, aus der Stadt zu verschwinden.
Angst beschlich ihn. Hatte sie ihn wieder verlassen?
Nach einer weiteren halben Stunde rief er die Polizei an und meldete das Verschwinden seines Wagens. „Es kann sein, dass eine Bekannte von mir ihn geborgt hat, ohne es mir zu sagen. Gehen Sie also sanft mit der Fahrerin um, falls Sie sie irgendwo stoppen. Vielleicht steht der Wagen sogar vor ihrem Haus.“ Er nannte dem Beamten die Adresse und bat um Rückruf.
Sie riefen ihn wenig später zurück. Der Wagen war nicht bei ihrem Haus geparkt.
Trev ließ sich schwer aufs Sofa fallen. Sie war nicht nach Hause gefahren. Wo steckte sie? Nicht dass er sich vor Sehnsucht nach ihr verzehrte – er hatte sie vor Wut und Abscheu kaum ansehen können, als sie ihm all diese ungeheuerlichen Dinge sagte.
Aber wenn er ihre Beziehung nicht wenigstens auf anständige Art abschließen konnte, würde er nie wieder
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