TIFFANY EXKLUSIV Band 04
fast vollendete Krone hoch und setzte sie sich auf den Kopf. Die Krone saß gut, und Amber war glücklich. Die Arbeit mit ihrer Großmutter hatte ihr viel Spaß gemacht, und in New York hatte sie nie so viele Ideen gehabt wie hier. Das Leben dort war so hart, und die letzten Tage hier waren so … Amber lächelte. Sie wollte bleiben. Am liebsten natürlich bei Logan, aber auf alle Fälle blieb sie in Belle Rive.
Das Leben war manchmal wirklich wie eine Achterbahn.
Okay. Amber setzte die Krone wieder ab. Wenn sie hier bleiben wollte, musste sie einiges in Ordnung bringen.
„Ich habe euch alle eingeladen, weil wir gemeinsam besprechen sollten, wie das Fest doch noch stattfinden kann“, erklärte Amber.
„Die Hausbesichtigungen konnten wir nicht mehr absagen, nur die Parade und den Krönungsball“, sagte Gigi mit einem Blick auf Lily.
Lily sah fragend ihren Mann an, der hervorstieß: „Aber, Lily, so nimm doch Vernunft an.“
„Das tut sie ja eben nicht“, murmelte Gigi und wurde von Camille zur Ordnung gerufen.
Logan sagte nichts.
„Bertha, Mr. Van Dell möchte gern noch etwas Limonade“, sagte Amber. Bildete sie sich das nur ein, oder musste er wirklich ein Lächeln unterdrücken?
Bertha schenkte ihm nach, und Logan hob sein Glas und prostete Amber zu.
„Ist sie besser so mit mehr Zucker, Mr. Logan?“, fragte Bertha zum Erstaunen aller.
„Sie ist genau richtig, Bertha.“
„Miss Mary Alice sagte mir, Sie mögen es tüchtig süß.“ Bertha ging wieder in die Küche.
Logan prostete Mary Alice zu.
Selbst Bertha ist also bereit, Zugeständnisse bei ihrem berühmten Limonadenrezept zu machen, dachte Amber. Dann sollten doch auch andere hier im Raum kompromissfähig sein. Gut, sie würde dafür sorgen, dass keiner den Raum verließ, bevor das Fest nicht wieder auf der Tagesordnung stand.
„Okay. Folgendes werden wir also tun, und ich möchte dazu keine Diskussionen hören. Verstanden?“
„Aber …“
Amber hob die Hände. „Keine Diskussion. Gigi, die Ernennung der Herzoginnen hat wirklich eine lange Tradition. Normalerweise handelt es sich um junge Mädchen aus Belle Rive. Mama, Gigis Freundinnen sind extra gekommen, um uns bei unserem Fest zu unterstützen, und ich möchte, dass sie teilnehmen. Sie werden als Hofdamen eingesetzt, eine Position, die es bisher noch nicht gab. Der Ball und die Parade werden so stattfinden wie geplant. Haben das alle verstanden?“
Alle nickten etwas steif.
„Daddy, bitte geh zum Rathaus und bereite die Aushänge vor.“
„Ja, Ma’am.“ Ihr Vater wirkte sehr erleichtert.
„Logan?“
„Ja?“
„Ich ernenne dich hiermit zum offiziellen Begleiter der Königin.“
Er grinste sie breit an. „Ja, Ma’am.“
„Damit sollte alles geklärt sein. Noch Fragen?“
Keine Fragen.
„Oh, und Logan …“, sagte Amber, als alle schon aufbrachen. „Wir haben später noch einen Termin. Ort und Zeit sind dir ja bekannt.“
Den Skandal um „das Duell der Herzoginnen“ aus der Welt zu schaffen, wie die Zeitung es genannt hatte, war letzten Endes ganz einfach gewesen. Amber war selbst überrascht. Sie ging zurück in ihr Zimmer. In achtundvierzig Stunden musste die Krone fertig sein.
Ihre Großmutter war bereits bei der Arbeit, sah Amber jedoch beunruhigt an. „Ich glaube, irgendetwas ist mit deinem Computer nicht in Ordnung. Er macht so komische Geräusche.“
Amber ging zu ihrem Laptop. „So hört es sich an, wenn E-Mails ankommen.“ Siebzehn E-Mails? Was war da los?
Sie öffnete die Mailbox. Das waren alles Angebote für die Tiara! Wie hoch war das letzte Gebot? Sie starrte auf den Schirm. „Mema! Es werden bereits zweihundert Dollar geboten, und die Auktion dauert noch drei Tage.“
„Ist das viel?“
„Es ist fantastisch!“ Sie würde Stephanie ihre Schulden ganz schnell zurückzahlen können.
Als sie später in dem Wagen ihres Vaters zum Fluss fuhr, war Amber dann doch ziemlich nervös. Ob es schwierig sein würde, mit Logan wieder alles ins Reine zu bringen?
Logan saß auf dem Felsen und wartete auf Amber. Zwei Tage lang hatte er sich sterbenselend gefühlt bei dem Gedanken, dass sie wieder in New York war. Sollte er ihr nicht doch folgen? Da war die Aufforderung zu der Versammlung gekommen.
Amber hatte einfach dagestanden und jedem gesagt, was er zu tun habe. In dieser Situation hatte sie ihrer Mutter sehr geähnelt, aber das würde er ihr nie sagen.
Als ihm dann klar wurde, wie sehr sie über ihren Schatten gesprungen sein musste,
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