TIFFANY EXKLUSIV Band 04
zeigte Gigi die Liste ihrer Mutter.
„Warum sollen sie nicht auch Herzoginnen sein? Es gibt doch keine Regel, die eine exakte Zahl vorschreibt? Und wenn, dann ignorieren wir sie einfach“, erklärte Gigi.
„Das ist absolut unpassend. Ich kann nicht zulassen, dass diese jungen Mädchen mit … mit …“ Lily wies auf Gigis Freundinnen. „Ihre Mütter würden mir das nie verzeihen.“
Leider waren während dieser Auseinandersetzung alle anderen Gespräche allmählich verstummt, sodass Lilys Worte klar und deutlich überall zu verstehen waren.
Amber warf Logan einen hilfesuchenden Blick zu.
Er stand sofort auf und kam zu ihnen. „Gibt es Schwierigkeiten?“
„Das kann man wohl sagen.“ Gigi richtete sich kerzengrade auf und sah genauso majestätisch aus wie Ambers Mutter. „Sie sind Gast in dem Haus meiner Schwiegermutter. Das gilt auch für meine Freundinnen. Und ich dulde nicht, dass sie beleidigt werden.“
„Einen Augenblick.“ Das war Camille Van Dell, und jeder wartete, bis die zierliche alte Dame ihrer Schwiegertochter gegenüberstand. „Gigi, du irrst dich.“
„Aber das sage ich doch die ganze Zeit“, ereiferte sich Lily.
Camille nahm die Hand ihrer Schwiegertochter. „Dieses Haus ist genauso gut dein Haus wie meins.“ Sie wandte sich zu Lily. „Gigis Freundinnen sind seit Mittwoch hier, und ich finde sie ganz entzückend.“
Die beiden Frauen sahen sich an. Ohne Camille aus den Augen zu lassen, sagte Lily: „Amber, gib jetzt die Namen bekannt.“
„Beide Listen?“
„Ja“, antwortete Camille.
„Nein!“, antwortete Lily gleichzeitig. „Lieber sage ich das ganze Fest ab, als dass diese Damen dort in irgendeiner Form einbezogen werden.“
„Aber, Mutter!“ Amber stieg vor Verlegenheit die Röte in die Wangen.
„Wir wollen dieses Gespräch lieber draußen fortführen.“ Logan versuchte, seine Mutter und seine Großmutter nach draußen zu schieben.
Camille lächelte. „Ich bleibe hier und kümmere mich um die Gäste.“
Lily wehrte sich auch. Amber fasste sie fest um die Schultern und flüsterte ihr ins Ohr: „Es sieht aus, als hättest du jetzt den Schwarzen Peter.“
Ohne zu zeigen, dass sie Ambers Worte gehört hatte, stolzierte Lily aus dem Raum. Amber folgte ihr. Logan und seine Mutter waren leicht zu finden. Schon von Weitem konnte man die erregten Stimmen hören.
„Ich habe wirklich alles versucht, um mit dieser Frau auszukommen“, sagte Gigi, gerade als Amber und Lily den Raum betraten. „Aber sie hat sich auch nicht die geringste Mühe gegeben.“
„Immerhin bin ich ja in Ihr Haus gekommen. Das hat mich schon genug Überwindung gekostet.“
„Mama!“
Amber sah Logan an und hoffte auf Verständnis. Aber zu ihrer Überraschung wirkte er ausgesprochen verärgert, ein Ärger, der wohl alle Madisons einschloss, also auch sie.
„Ich möchte Ihnen eins sagen.“ Lily sah Gigi direkt an. „Herzogin zu sein ist eine Ehre und keine Sache der geschmacklosen Kostümierung.“
„Aber ich bitte Sie! Das Ganze wird doch nur für die Touristen aufgezogen.“
„Ich habe auch gar nicht erwartet, dass Sie das verstehen.“
„Wenn wir alle mal tief durchatmen und uns ein wenig zusammennehmen, können wir bestimmt einen Kompromiss finden“, sagte Logan.
„Es geht hier nicht um einen Kompromiss“, erklärte Lily mit Nachdruck. „Amber, bitte, verlies die Herzoginnen, und dann gehen wir. Ich habe Kopfschmerzen.“
„Einverstanden, solange sie meine Liste verliest“, meinte Gigi lächelnd.
Lily starrte sie empört an. „Wenn sie das tut, sage ich das ganze Fest ab.“
„Das können Sie gar nicht.“
„Mein Mann ist der Bürgermeister dieser Stadt und hat seine Erlaubnis zu geben. Das wird er sicher nicht tun, wenn Damen von fragwürdigem Charakter eine entscheidende Funktion übernehmen sollen. Amber, wenn du die Magnolien-Königin sein willst, kann ich dir nur raten, die richtige Liste vorzulesen.“
Amber sah alle der Reihe nach an. Es war doch nicht zu fassen, selbst Logan! Als ob es in der Welt nicht ganz andere Probleme gab, über die man streiten könnte.
Sie holte tief Luft. „Gut, dann werde ich verkünden, dass das Fest in diesem Jahr nicht stattfindet.“
13. KAPITEL
Amber konnte es kaum erwarten, endlich zum Fluss zu kommen. Sie war erlöst, endlich befreit von dieser grässlichen Pflicht, die Magnolien-Königin spielen zu müssen. Sie und Logan könnten die Stadt verlassen, sobald er seine Sachen zusammengepackt hatte. Nach dem, was
Weitere Kostenlose Bücher