TIFFANY EXKLUSIV Band 04
Winslow. Wenn man bedenkt, wie schön die Liebe ist, warum bringen die Menschen nicht ihre ganze Zeit nur damit zu?“
Jamie legte die Arme um seinen Nacken. „Ich weiß nicht, Commander Chance. Vielleicht weil sie vor Glück sterben würden.“
Er nickte. „Und wahrscheinlich auch, weil sie gewisse Körperteile dermaßen überstrapazieren würden, dass nur noch winzige Zipfelchen übrig blieben. Und das wäre gar nicht komisch.“
Jamie kicherte heftig, und Kell glitt aus ihr heraus. Sein beleidigter Gesichtsausdruck ließ sie vergnügt grinsen. „Entschuldige, aber du hast mich schließlich zum Lachen gebracht.“
„Das sollte mir wohl eine Lehre sein, was?“ Er sah sie gierig an. „Es war wirklich nicht schlecht. Ich liebe es, in dir zu sein und dich ganz intensiv zu fühlen.“
Jamie schüttelte scheinbar streng den Kopf. „Hör auf damit, Kell, sonst endest du wirklich noch mit dem Zipfelchen, das dir solche Sorgen macht.“
„Okay. Weißt du, ich glaube nicht, dass ich unser Psycho-Spielchen noch lange ertragen kann.“
Sie stützte sich auf die Ellbogen und sah ihn ernst an. „Das hat nicht das Geringste mit unserem Experiment zu tun.“ Sie hielt inne und runzelte die Stirn. „Mir kommt gerade ein schrecklicher Gedanke. Vielleicht ist gerade Sex unser Problem. Vielleicht kommen wir deshalb nicht weiter.“
„Du irrst dich. Sex war niemals ein Problem für uns.“ Kell sah sie an, als ob sie gerade eine Art Gotteslästerung geäußert hätte. „Du irrst dich sehr, junge Frau. Und du darfst so etwas nie wieder sagen.“
Sie musste lachen. „Ich kann nicht ernsthaft mit dir reden, wenn du da sitzt wie ein lüsterner heidnischer Gott.“ Entschlossen rutschte sie vom Bett. „Zieh dich an. Ich glaube, wir müssen miteinander reden.“
Kell ließ sich nach vorne sinken und stöhnte auf. „Nein, bitte nicht!“
Jamie sah ihn einen Moment voller Zuneigung an. Wie mochte es sein, einen so umwerfenden Mann tatsächlich für immer in ihrem Bett – und in ihrem Leben – zu haben? Sie gab ihm einen anerkennenden Klaps auf den festen Po. „Komm, Kell. Es wird schon nicht so schlimm werden.“
Aber es wurde doch schlimm. Es wurde entsetzlich. Kell schwor sich, nie wieder mit einem Psychologen über Sex zu sprechen. Denn Jamie kam zu dem Schluss, dass sie beide keinen Sex mehr miteinander haben durften.
„Nicht einmal, wenn wir verheiratet sind?“
„Kell, im Ernst.“
Sie waren angezogen und saßen im geschmackvoll eingerichteten Wohnzimmer in Jamies Wohnung.
Kell nahm einen Schluck aus seinem Bierglas und betrachtete Jamies besorgtes Gesicht. „Ich meine es vollkommen ernst.“
„Du bittest mich, dich zu heiraten?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, das habe ich schon vor Jahren getan. Aber das Angebot gilt noch.“
„Wirklich? Das wusste ich nicht.“ Sie betrachtete die Eiswürfel, die in ihrem Wodka herumschwammen. Ihr dunkles Haar fiel ihr über die Schulter, ein paar wirre Strähnen hingen ihr ins Gesicht.
Kells Herz zog sich schmerzlich zusammen. Er hätte sie ewig so ansehen können. Jede Bewegung, die sie machte, war für ihn wie lebendig gewordene Poesie. Jamie war alles für ihn. Er wollte, dass sie die Mutter seiner Kinder wurde. Er wollte von ihr lernen, was Liebe und Freundschaft bedeuteten. Er musste sich räuspern, bevor er wieder sprechen konnte. „Bis zu diesem Moment wusste ich es auch nicht, um die Wahrheit zu sagen.“
Jamie schob sich das Haar hinter das Ohr. „Mach dich nicht über mich lustig, Kell. Das ist nicht fair.“
„Dein Sexverbot ist auch nicht fair.“
„Stimmst du denn nicht zu, dass wir uns mit tollem Sex zufrieden geben, statt an einer gefühlsmäßigen Intimität zu arbeiten? Vielleicht ist es der Sex, der uns davon abhält, eine funktionierende Beziehung aufzubauen.“
„Kannst du das in einfachen Worten erklären?“
„Na schön. Willst du mich heiraten, weil wir zusammen gut im Bett sind?“
„Klingt nicht übel. Einverstanden.“
Sie schlug ihm spielerisch auf den Arm.
„Ach, komm schon, Liebling, es hat Ehen gegeben, die auf sehr viel weniger basierten. Verdammt, Jamie, wir beide kennen uns seit unserer Kindheit. Und es hat nie andere Partner für uns gegeben. Das muss doch etwas wert sein. Und du weißt, dass ich dich liebe.“
Jamie holte tief Luft. Sekundenlang sah sie ihn nur stumm an, und als sie sprach, war ihre Stimme kühl. „Du benutzt das Wort Liebe nur, wenn du böse bist oder wenn man dich in die Ecke
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