TIFFANY EXKLUSIV Band 04
sein Bierglas ab. „Ich muss hier raus“, sagte er leise.
Er ging auf die Vordertür zu, und jeder Schritt brachte ihn weiter fort von der Frau, der sein Herz gehörte. Aber Jamie machte keinen Versuch, ihn aufzuhalten. Das genügte ihm als Antwort. Was für ein Dummkopf er gewesen war, zu glauben, sie könnte sich verändert haben. Was für ein Dummkopf, dass er sich wieder von ihr hatte ausnutzen lassen. Er riss die Tür auf und drehte sich ein letztes Mal zu ihr um. Jamie hatte sich nicht gerührt, aber sie sah verzweifelt aus.
Kell blieb nur noch übrig, einen halbwegs würdevollen Abgang zu machen. „Hast du noch irgendetwas zu sagen, Jamie, bevor diesmal ich dich verlasse?“
Als sie immer noch nicht antwortete, machte er die Tür behutsam hinter sich zu.
8. KAPITEL
Die dreißig Tage gingen wirklich sehr schnell vorbei. Heute war Mittwoch, vier Tage nach Kells Fortgang, und das bedeutete, dass zwei Wochen von der mit Dr. Hampton vereinbarten Frist verstrichen waren.
Jamie stand vor Kells Tür und klingelte. Sie wartete nervös. Vielleicht war er nicht zu Hause. Vielleicht hatte er durch den Spion gesehen und wollte nicht aufmachen.
Die Tür wurde geöffnet, und Jamies Herz machte einen Sprung.
Kell stand vor ihr, gut aussehend wie immer, aber mit kühler Miene. Er sah sie an, als ob sie eine Kosmetikvertreterin wäre, die ihn bei seinem Mittagsschlaf gestört hatte. Er trug Jeans und ein hellblaues Polohemd. Aus irgendeinem Grund hatte er nur eine Socke an und war unrasiert.
„Sind die für mich?“, fragte er abrupt.
Jamie kam sich auf einmal recht albern vor, hielt ihm aber trotzdem den sehr teuren Strauß aus farbenfrohen exotischen Blumen hin. „Ja.“
„Danke.“ Er nahm sie entgegen, trat zurück und schloss die Tür wieder.
Jamie starrte fassungslos das weiß lackierte Holz an. Sie presste die Lippen zusammen und klingelte noch einmal.
Die Tür ging sofort auf. Kell hielt noch die Blumen in der Hand und lächelte immer noch nicht. „Ja? Gibt es noch etwas?“
„Hier.“ Sie reichte ihm eine Karte. „Das ist auch für dich.“
Er nahm den Umschlag an. „Danke.“ Er trat zurück und schlug ihr schon wieder die Tür vor der Nase zu.
Jamie traute ihren Augen nicht. Gereizt drückte sie mehrmals auf die Klingel. Nach einer guten Minute, in der sie den Finger auf dem Klingelknopf ließ, öffnete er wieder.
Kell stand vor ihr, ohne Blumen und ohne Karte. „Ja?“
„Was machst du eigentlich?“
Seine Miene blieb ausdruckslos, und er zuckte die Achseln. „Ich öffne die Tür. Und du?“
„Ich habe es gründlich satt, dass man mir die Tür vor der Nase zuknallt.“
„Das kann ich mir vorstellen. Es ist nicht besonders witzig, was?“
Jamie sah ihn misstrauisch an. „Was soll das? Willst du mir etwas damit sagen?“
Kell nickte höflich. „Jedes Mal, wenn ich versuche, zu dir zurückzukommen, Jamie, schlägst du mir die Tür vor der Nase zu. Im übertragenen Sinne, aber genauso schmerzhaft. Und ich bin jetzt darüber hinweg. Ich denke, das solltest du wissen.“
Sie konnte nichts anderes tun, als sein attraktives Gesicht anstarren, das in diesem Moment einen ungewohnt kühlen Ausdruck hatte. Sie musste all ihre Willenskraft mobilisieren, um nicht wegzulaufen. „Nun“, sagte sie und staunte selbst, wie sicher ihre Stimme klang, „Das war klar und deutlich. Und psychologisch treffend.“
„Die Wahrheit kann ganz schön wehtun, was?“
„Ja, sehr sogar.“ Sie versuchte, ihn nicht merken zu lassen, wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Es war klar, dass er nicht vorhatte, ihr entgegenzukommen. Jamies Herz zog sich schmerzlich zusammen. Sie wartete, aber er sagte nichts. „Kell, ich dachte, du würdest vielleicht wissen wollen, worüber Dr. Hampton und ich gesprochen haben.“
Er zuckte die Achseln. „Nur wenn du es mir sagen willst.“ Seine Worte waren unverbindlich, aber in seinen Augen blitzte Interesse auf.
„Ich stünde nicht hier, wenn ich das nicht wollte. Wir haben …“ Ihr blieben die Worte im Hals stecken, und sie holte tief Luft, um sich Mut zu machen.„Wir haben über meinen Vater gesprochen und über meine Gefühle für ihn.“ Sie hielt inne. „Ich weiß, ich verdiene keine Blaskapelle oder Luftballons zur Feier dieses Ereignisses. Aber ich habe es für dich getan.“ Als Kell immer noch nichts sagte, fügte sie hinzu: „An dieser Stelle wird eigentlich von dir erwartet, dass du etwas Ermutigendes einwirfst.“
„Oh.“ Kell lehnte am Türrahmen,
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