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TIFFANY EXKLUSIV Band 04

TIFFANY EXKLUSIV Band 04

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEATHER MACALLISTER DONNA STERLING CHERYL ANNE PORTER
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getrieben hat, Kell. Und unter solchen Bedingungen klingt es nicht wie ein besonders zärtliches Gefühl. Verzeih mir also, wenn ich dir nicht ergriffen zu Füßen liege. Außerdem schienst du mehr sagen zu wollen. Ich bin ganz Ohr.“
    Er nickte. „Na schön, wenn du es wirklich hören willst. Denn es gibt viel, was sich in all den Jahren in mir angestaut hat. Aber ich bin bereit, es jetzt mit dir zu teilen.“
    Jamie hob herausfordernd das Kinn. „Ich auch.“
    „Gut. Hast du eigentlich je bedacht, Jamie, dass ich niemals vor dir davongelaufen bin? Ich war immer für dich da.“
    „Ich weiß, Kell.“
    „Ich glaube nicht. Ich glaube, du verwechselst mich mit deinem Vater.“
    Sie runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?“
    Er wusste, dass er sich auf unsicherem Boden befand, aber er war entschlossen, die Sache endlich zur Sprache zu bringen. „Es soll heißen, dass ich nicht dein Vater bin. Ich habe dich und deine Familie nicht im Stich gelassen.“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Es war unser Fehler, Kell. Deiner und meiner. Daddy erwischte uns beim Küssen, und dann haben Mom und er sich gestritten, und er ging fort.“ Sie klang wie ein zutiefst verletztes kleines Mädchen.
    „Jamie, du musst endlich darüber hinwegkommen. Du bist erwachsen. Kannst du nicht verstehen, was geschehen ist? Selbst ich erinnere mich, dass deine Eltern sich schon immer gestritten hatten. Es funktionierte nun mal nicht zwischen den beiden. Es war nicht deine Schuld, dass er wegging. Aber ich muss dir sagen, dass ich es verdammt satt habe, für sein Verschwinden zu zahlen.“
    Jamie schüttelte heftig den Kopf. „Lass dieses Thema, Kell.“
    „Nein, das werde ich nicht. Genau das ist nämlich das Tabuthema, das immer zwischen uns stand. Dein Vater. Du vertraust Männern nicht wegen deines Vaters. Ich weiß, es ist nicht leicht, sich der Wahrheit zu stellen. Aber wenn du wirklich Klarheit willst, dann musst du bei deinem Vater anfangen und darfst nicht jeden Mann auf der Welt für das verantwortlich machen, was ein einziger Mann getan hat.“
    „Du weißt nicht, wovon du redest.“ Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt; ihr Gesicht war blass und verschlossen.
    „Was du nicht sagst.“ Kell fuhr sich in einer hilflosen Geste mit der Hand durchs Haar. „Um weiterleben zu können, klammere ich mich an die Hoffnung, dass der Tag kommen wird, da du begreifen wirst, dass ich dich nie verlassen werde. Aber es
    sieht allmählich so aus, als ob dieser Tag niemals kommen wird.“
    Sie sah ihn ausdruckslos an. „Du hast recht.“
    Kell nickte grimmig. „Dann habe ich ja nichts zu verlieren, wenn ich meine Meinung sage, oder?“
    „Lass dich von mir nicht aufhalten. Das Ganze ist sehr aufschlussreich.“
    „Schön. Ich habe zugelassen, dass du mich an der Nase herumführst, seit wir zusammen auf der Highschool waren, Jamie. Und zwar weil ich dich liebe. Aber du tust so, als ob meine Liebe für dich eine Art Fluch wäre. Wie oft habe ich meine eigenen Ansprüche und Interessen hintenangestellt, um an deiner Seite zu sein?“
    „Es wäre wohl passender zu sagen, wie oft du dein Leben aufs Spiel gesetzt hast, Kell. Das war immer unser größtes Problem, wenn du mich fragst. Und wenn du stirbst, ist es das Gleiche, als ob du mich verlassen hättest. Könnte das nicht der Grund für meine Angst vor einer Ehe mit dir sein?“
    „Ja, das könnte schon der Grund sein, Jamie. Wenn du inzwischen einen anderen Mann geheiratet hättest, der einen weniger gefährlichen Job hat.“
    Das nahm ihr den Wind aus den Segeln. Sie stand regungslos da und starrte Kell verwirrt an.
    Er holte tief Luft. „Sieh mal, Jamie, ich kann nicht so gut mit Worten umgehen wie du. Aber glaube mir, ich gebe mir große Mühe, weil ich dich mehr liebe als mein Leben und nicht aufgeben werde, bis du mir sagst, dass es keine Chance mehr für mich gibt. In der Zwischenzeit gehe ich weiterhin mit dir zu deinem Therapeuten, bringe dir Blumen und alberne Karten. Aber ich kann das Spiel nicht mehr lange mitmachen, sonst drehe ich durch. Was soll ich anderes tun, als dir zu sagen, dass ich dich liebe, dich heiraten und Kinder mit dir haben möchte? Mir kommt es so selbstverständlich vor. Aber dir nicht, stimmt’s? Und ich weiß einfach nicht, warum.“
    Er war am Ende. Seine Energie war erschöpft. So lange Zeit war es ihm unmöglich gewesen, sich von ihr fernzuhalten. Aber jetzt war er an einem Wendepunkt angekommen. Er schüttelte den Kopf und stellte

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