TIFFANY EXKLUSIV Band 05
dazwischen leise. Sie sahen zu, wie die Paare sich innig küssten und dann zu ihrer Hochzeitsnacht aufbrachen.
Und plötzlich wünschte Brooke sich nichts sehnlicher, als auch eine glückliche Braut zu sein. Da saß sie hier mit einem netten, anständigen Mann, der unglaublich gut küssen und sie fast bis zum Wahnsinn erregen konnte, aber ein Problem mit festen Bindungen hatte. Und deshalb nicht der perfekte Ehemann war. Doch gerade weil er nicht ohne Fehler war … war er perfekt.
Auf einmal kam der Geistliche auf sie zu und setzte sich in die Bank vor ihnen. „Kommen Ihnen Zweifel?“
„Bitte?“
„Ich habe Sie beide hier sitzen und sich unterhalten sehen. Es ist gut, dass Sie es sich gründlich überlegen, denn eine Heirat ist eine ernste Angelegenheit.“
„Oh, wir sind nicht … ich meine …“ Brooke merkte, dass sein Blick auf ihren Strauß fiel, und da schwieg sie lieber.
„Ja, eine Heirat ist eine ernste Sache. Und wenn es so weit ist, kann man es schon mit der Angst kriegen. Aber manchmal muss man einfach fest darauf vertrauen, dass es der richtige Schritt ist.“ Er stand auf, und im Weggehen legte er Chase kurz die Hand auf die Schulter.
„Warum hast du nichts gesagt?“, wollte Brooke wissen.
„Bei einem solchen Gespräch steht ein Mann immer wie ein Schuft da, egal, was er sagt. Außerdem hat er doch dich angesprochen. Er nimmt wohl an, da ich ja erschienen bin, dass du diejenige bist, die kalte Füße bekommt.“
„Dann ist es wohl Zeit zu gehen.“
„Noch mehr Kapellen?“
„Nein, nach Hause.“
Der Wagen sprang wieder nicht an, und es stellte sich heraus, dass die Batterie leer war.
„Lass uns in die Kapelle zurückgehen“, schlug Chase vor. „Vielleicht können wir die Limousine mieten und uns damit zum Flughafen fahren lassen.“
Brooke hatte genug von Kapellen und Hochzeiten, aber sie hatten kaum eine andere Wahl.
Chase legte ihr einen Arm um die Schulter. „Alles wird gut werden. Du wirst sehen.“
„Ich dachte mir schon, dass Sie zurückkommen würden“, begrüßte sie der Geistliche. „Man sieht Ihnen an, wie verliebt Sie sind. Sie brauchten eben nur einen kleinen Schubs.“
Brooke nahm ihm ungern seine Illusion. „Eigentlich brauchen wir nur die Limousine.“
„Ah, Sie meinen unser spezielles Limousinen-Arrangement! Das war heute noch nicht gefragt.“ Er sah auf seine Uhr. „Sie haben Glück. Ich habe eine Trauung um Mitternacht, aber wenn wir uns beeilen, kann ich Sie beide dazwischenschieben, lasse mich hierher zurückfahren, und Sie sind ganz unter sich.“
„Wir möchten nur mit der Limousine zum Flughafen gebracht werden.“ Chase zog eine Kreditkarte aus seiner Brieftasche.
„Nein!“ Der Geistliche nahm die Karte. „Sie sind extra hierhergekommen, Sie haben eine Heiratslizenz, Blumen … es ist Valentinstag. Und das spezielle Limo-Arrangement gilt nur bis Mitternacht.“
„Eine Heiratslizenz?“ Brooke und Chase starrten einander an.
„Sagen Sie bloß, Sie haben keine Lizenz.“
„Dorthin hätte ich als Erstes gehen sollen“, sagte Brooke. „Ich fasse es nicht, dass ich so dumm war.“
„Keine Sorge, kleine Lady. Wir haben Zeit. Das Büro schließt erst um Mitternacht. Wir fahren einfach mit der Limousine hin.“
„Aber …“
Chase unterbrach Brooke. „Klingt gut. Was kostet das?“
Weil der Geistliche schnell seine Utensilien holen wollte, überließ er Marge, der Empfangsdame, die Formalitäten.
„Das Limousinen-Arrangement kostet zweihundert Dollar. Das schließt das Honorar für den Geistlichen ein, jedoch nicht den Lohn für den Fahrer. Zwei Stunden in unserer Stretch-Limousine sind mit darin enthalten, außerdem die Trauung, der Champagner und unsere Zugabe zum Valentinstag.“ Sie nahm eine Einwegkamera aus einem Korb. „Und da Sie schon ein Rosenbouquet haben, spendiere ich noch ein Knopflochsträußchen.“
„Wir wollen nicht …“
„Das geht in Ordnung.“ Chase drückte Brooke die Kamera in die Hand. „Und bitte rechnen Sie auch gleich den Lohn für den Fahrer mit ab.“
„Ein Taxi wäre billiger“, murrte Brooke.
„Ich will nicht auf ein Taxi warten. Das dauert mir heute zu lange.“
Na schön. Brooke mochte nicht streiten. Plötzlich hatte sie Lust, in einer Limousine durch Las Vegas zu fahren und billigen Champagner zu trinken. Warum auch nicht? Heute war ein Tag, der nach billigem Champagner verlangte.
Der Geistliche kam mit einem Buch und einem Radiorecorder zurück. „Haben Sie einen
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