TIFFANY EXKLUSIV Band 05
stehen viele Hochzeitskapellen. Lass sie uns abklappern. Wenn wir die beiden nicht finden oder einen Beweis dafür, dass sie hier waren, dann geben wir es endgültig auf.“
Chase war einverstanden, und nach erneuten Schwierigkeiten beim Starten des Wagens fuhren sie los.
Chase selbst hätte schon nach der Kapelle „Everlasting Love“ aufgegeben, aber er wusste, wie Brooke die Dinge sah. Bei dem Hochbetrieb, der überall herrschte, gab es durchaus eine Chance – wenngleich eine kleine –, dass Courtney und Jeff irgendwo warteten, um einen abgesagten Termin wahrzunehmen.
In der Kapelle „Wedding of Your Dreams“ setzten sie sich in eine der hinteren Bänke, um etwas auszuruhen.
Brooke lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie wirkte ziemlich erschöpft.
Dass ihre Geschwister durchgebrannt waren, fand Chase schlicht und einfach idiotisch, aber für Brooke war es sehr viel mehr. Ihren Erzählungen nach hatte sie sich dem Ziel verschrieben, den finanziellen Verlust, den sie ihren Eltern und damit ihrer Schwester zugefügt hatte, wiedergutzumachen. Seit etwa sieben Jahren arbeitete sie hart, damit Courtney eine Chance bekam, aufs College zu gehen. Und Courtney trat ihren Einsatz nun mit Füßen.
Wenigstens sah Brooke das so. Chase selbst war der Ansicht, dass Brooke ihr Ziel erreicht hatte. Courtney hatte eine Chance, sie brauchte sie nur zu ergreifen.
Das musste gefeiert werden.
„Ich bin gleich wieder da“, flüsterte er Brooke zu.
Sie nickte, ohne die Augen zu öffnen.
Draußen im Wartebereich spürte er eine Mitarbeiterin auf, um ein Bouquet mit drei Rosen zu kaufen, wie eine der wartenden Bräute eins hatte.
„Entschuldigen Sie, bei der Hektik heute müssen Sie mir auf die Sprünge helfen – gehört das zu Ihrem Arrangement?“
„Ich bin sozusagen Einzelkäufer.“
„Ich muss nachsehen, was wir noch vorrätig haben. Die roten Rosen könnten alle sein.“
Chase hörte sie in einem hinteren Raum mit jemandem reden. Dann bat sie Chase nach hinten. „Harry wird Ihnen weiterhelfen.“
Ein Mann in Uniform inspizierte einen Klimaschrank für Blumen. „Leider keine roten …“
„Harry!“ Die Empfangsdame kam zurück, in der Hand das Rosenbouquet, das Chase bei einer der Bräute gesehen hatte.
„Sie möchte doch lieber ein weißes Bouquet. Kannst du ganz schnell eins binden? Wir sind schon etwas spät dran.“
Kurzentschlossen griff Harry nach einem reservierten Bouquet. „Hier, gib ihr dieses. Ich mache gleich ein neues.“
Und Chase kaufte die roten Rosen.
„Sie wollen auch das Ehejoch auf sich nehmen, nicht wahr?“
Chase lächelte und antwortete unverbindlich: „Schon möglich.“ Und zu seinem allergrößten Erstaunen wurde ihm klar, dass der Gedanke ihm ziemlich verlockend erschien.
Brooke fand den Tag einfach schrecklich. Abgesehen davon, dass sie ihn mit Chase verbrachte und dass sie glaubte, sich in ihn verliebt zu haben. Das war zwar eigentlich nichts Schreckliches, und doch war es schrecklich.
Liebe brauchte Zeit, um sich zu entfalten. Es konnte unmöglich Liebe sein – diese Emotion war wie ein Hurrikan, der mit aller Urgewalt daherkam, sich aber schnell legte und eine Spur der Verwüstung hinterließ.
Wenn sie sich nicht vorsah, würde sie später die Scherben zusammenfegen können.
Sie hörte Chase zurückkommen und wieder neben ihr Platz nehmen, gerade als die Orgelmusik vom Band einsetzte.
Im nächsten Moment spürte sie etwas Weiches, Samtiges ihre Lippen berühren. Es duftete nach Rosen, und sie riss die Augen auf. „Chase!“
Er hielt ihr drei wunderschöne rote Rosen entgegen, um die ein rotweißes Band mit Herzchenmuster geschlungen war.
„Alles Liebe zum Valentinstag“, sagte er leise.
Brooke sog den Duft der Blumen ein, um ihre Rührung zu verbergen. Sie hatte noch nie Rosen zum Valentinstag bekommen, denn sie hatte um diese Zeit noch nie einen Freund gehabt.
„Danke“, brachte sie mühsam heraus.
„Ich möchte dir damit auch zu deinem Erfolg gratulieren.“
„Welchem Erfolg?“
„War dein Ziel nicht, Courtney die Chance zu geben, aufs College zu gehen?“
Brooke verstand nicht ganz.
„Die Chance hast du ihr gegeben. Was sie daraus macht, liegt nicht mehr in deiner Hand.“
„So habe ich das noch nie gesehen.“ Aber es stimmte. Courtney konnte studieren, wenn sie es wollte. „Du bist ganz schön clever.“
Dann fing die Trauung an. Sie nahmen daran teil und an noch zwei weiteren Trauungen und unterhielten sich in den Pausen
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