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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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inspizierten, lief Laura zum Wasser, drehte mit der Schuhspitze ein Stück Treibholz um und atmete tief die würzige Seeluft ein. Allmählich löste sich ihre Anspannung. Wieso war sie so lange nicht mehr am Strand gewesen? Weil sie nie den Urlaub nahm, der ihr zustand. Sie entdeckte eine große orange-braune, zart gewundene Muschel und hob sie auf. Eine schleimige graue Kreatur öffnete und schloss ein Loch, das das Maul sein konnte – oder auch nicht.
    „Igitt!“ Laura warf die Muschel ins Wasser und schaute zurück, ob jemand sie gehört hatte. Na schön, das war also der Grund, weswegen sie nicht öfter an den Strand fuhr. Sie wischte sich die Hände an den Jeans ab und beobachtete die Männer.
    Kyle hielt einen Ball in den Händen und unterhielt sich mit einem Teenager. Dann gingen er und Bill auf die eine Seite des Netzes, und Harris und der Junge auf die andere Seite.
    Laura wollte sich gerade in den Sand setzen, als sie dort eine Armee von Feuerameisen vorbeimarschieren sah. Und die Liegestühle schienen allesamt von älteren Leuten mit ziemlich großen Drinks besetzt zu sein. Also blieb sie notgedrungen stehen. Der Spielstand interessierte Laura nicht lange. Viel spannender war es, Kyle zu beobachten.
    Er hatte sein Polohemd ausgezogen, sodass sie seine gebräunte, muskulöse Brust und die sehnigen Arme betrachten konnte. Sie erlaubte sich genau zwei Minuten lang, ihn fasziniert zu beobachten. Dann zwang sie sich, woanders hinzusehen. Zwei Männer in ihrem Alter gingen vorbei, und Laura versuchte ganz objektiv zu entscheiden, ob Kyle tatsächlich der am besten aussehende Mann am Strand war. Als sie wieder zu Kyle blickte, stellte sie fest, dass er beobachtet hatte, wie sie die beiden Männer gemustert hatte. Sein Gesicht hatte einen merkwürdigen Ausdruck angenommen. War er etwa eifersüchtig? Träum weiter, schalt sie sich und schaute bei dem nächsten jungen Mann, der vorbeiging, ebenfalls zweimal hin. Nein, keine Chance. Kyle war der attraktivste Mann weit und breit. Als sie wieder zu Kyle sah, fiel er gerade in den Sand, direkt vor Bills Füße. Männer und ihre Spiele!
    „Männer und ihre Spiele“, sagte eine Stimme dicht an ihrem Ohr.
    Es war Walt Williams, und Laura hatte den Eindruck, dass er sich gern an Leute anschlich. Er hatte sich einen Drink geholt, einen Gin-oder Wodka-Tonic, in dem eine halbe Zitronenscheibe schwamm. In seiner Golfkleidung und mit dem Cocktail in der Hand sah er aus wie ein Kolonialherr, bereit, Anspruch auf neues Territorium zu erheben.
    „Wie bitte?“ Laura tat, als hätte sie nicht verstanden.
    „Männer und ihre Spiele. Haben Sie das nicht gerade gedacht?“
    „Nein, eigentlich dachte ich, dass Harris einen Herzanfall kriegen wird, wenn er weiter so schnauft und keucht.“
    „Sie sind eine loyale Mitarbeiterin. Das ist eine gute Eigenschaft.“
    Fabelhaft. Sie hatte hart für Anerkennung in ihrem Beruf gearbeitet, und zur Belohnung wurde sie von diesem komischen Kerl wie ein treuer alter Hund eingeschätzt.
    „Kyle ist ebenfalls sehr loyal, oder?“, fragte Williams. „Das ist überraschend angesichts seiner wechselhaften Karriere.“
    „Keine Ahnung. Ich gebe nichts auf Klatsch.“ Laura hoffte, dass er den Hinweis verstand und sie in Ruhe ließ. Er wollte ihr zwischen den Zeilen etwas sagen, aber sie kam nicht dahinter, was es war. Sie könnte jetzt gut ein ordentliches Maß an weiblicher Intuition gebrauchen, jene magische Fähigkeit, mit der Frauen aus dem Zusammenspiel von Tonlage, Körpersprache und Worten lesen können, was der Betreffende einem wirklich mitteilen will. Leider hatte sie diese Gabe nie besessen.
    Kyle hingegen schon, nur konnte sie sich seine Reaktion vorstellen, wenn sie es weibliche Intuition nannte. Er wäre in der Lage, mit Walt Williams zu sprechen und dabei herauszufinden, ob er nur Small Talk machte oder versuchte, Informationen aus ihr herauszubekommen. Komm schon, Kyle, ich brauche dich hier, flehte sie innerlich.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, schaute er in ihre Richtung und winkte. Sie versuchte so zurückzuwinken, dass es ihm signalisierte herzukommen, ohne dass Walt etwas davon bemerkte. Aber sie hatte keinen Erfolg.
    „Was hat Sie heute hierhergebracht? Haben Sie es nicht länger ertragen, fernab von der Tretmühle zu sein?“, erkundigte sich Walt.
    Laura war klar, dass man ihre gesamte Karriere bei Harris Associates so bezeichnen konnte. In Kyle dagegen hatte Harris jemanden erkannt, der wirklich glücklich in

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