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Tiffany Exklusiv Band 06

Tiffany Exklusiv Band 06

Titel: Tiffany Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JAMIE DENTON JULIE KENNER STEPHANIE BOND
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beobachtete Georgia von der anderen Seite des Raumes, wie er dem Brautpaar zunickte. Hastig trank sie einen Schluck. Rob war nicht aufgetaucht. Sie hatte sich rar gemacht und war umhergeschlendert, um ein Alleinsein mit Ken zu vermeiden. Ihm schien das nichts auszumachen. Stattdessen mischte er sich unter die Leute, die ihm zu seinem erfolgreichen Eingreifen in der Kirche gratulierten. Und dann waren da noch die Frauen. Georgia blickte finster in ihr halb leeres Glas. Die Frauen waren so unverblümt in ihrer Körpersprache.
    Nicht, dass es sie kümmerte. Sie hatte schließlich ihre Chancen gehabt. Ken hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass er nichts gegen eine körperliche Beziehung hatte. Und sie begehrte ihn ebenfalls. Doch erst Rob, jetzt Ken – auf wen würde sie es nächste Woche abgesehen haben? Sich auf erotische Spielereien einzulassen förderte nur einen gefährlichen Appetit. Es war leichter, eine verbotene Grenze zum zweiten Mal zu überschreiten, und die Aktivitäten würden immer riskanter werden müssen, um noch denselben Kick zu liefern. Wo würde das enden? Sicher nicht in einer Ehe.
    Georgia leerte ihr Champagnerglas und machte sich auf die Suche nach einem Telefon. Sie wollte Rob anrufen, um zu fragen, ob sie sich nicht irgendwo zum Reden treffen konnten, da sie ihr Telefon erst morgen zurückbekommen würde. Zwar hatte es zunächst den Anschein gehabt, dass Rob ihre Anrufe genoss, doch inzwischen war deutlich, dass er ihr aus dem Weg ging. Georgia wollte so schnell wie möglich mit ihm Schluss machen.
    „Georgia.“
    Beim Klang von Kens Stimme hinter ihr beschleunigte sie ihre Schritte und überflog die Schilder an den Türen vor ihr. An der zweiten Tür rechts las sie das Wort „Büro“ und lief darauf zu, trotz seiner sich rasch nähernden Schritte. Sie erschauerte, als seine große Hand sich auf dem Türknopf um ihre schloss.
    „Georgia“, sagte er leise, „ich muss mit dir reden.“
    Sie wünschte, sie hätte das Glas Champagner nicht auf nüchternen Magen getrunken. Einen Moment lang starrte sie fasziniert auf seine Hand, die auf ihrer lag. „Das ist nicht nötig, Ken.“
    „Doch, das ist es.“
    Langsam drehte Georgia sich um und sah zu dem Mann auf, der eine so verheerende Wirkung auf sie hatte. Und als sich ihre Blicke trafen, wusste sie, dass sie in Schwierigkeiten steckte.
    Ich will ihn, dachte sie, von heißem Verlangen durchströmt. Im nächsten Moment berührten seine Lippen ihre. Er küsste sie voller Begierde und umfasste ihre Oberarme, als wollte er verhindern, dass sie floh. Seine Zunge suchte ihre und begann ein erregendes Spiel, das Georgia nur zu gern mitmachte. Ein Schauer süßer Vorfreude überlief sie. Der Geschmack von Champagner auf ihren Zungen vermischte sich ebenso wie der Duft ihrer Parfüms bei der Berührung von Haut an Haut. Sie stöhnte leise auf und presste sich an ihn.
    Doch durch ihre benebelten Sinne drangen näher kommende Stimmen an ihr Ohr. Sie erstarrte und wich zurück, da zumindest eine der Stimmen einer Brautjungfer gehörte. Wenn sie und Ken zusammen gesehen wurden, würde jeder einschließlich Rob wissen, dass Georgia sich mit dem Helden des Tages eingelassen hatte.
    Die Verzweiflung musste ihr anzusehen sein, denn Ken riss eine Tür hinter ihr auf. „Hier hinein“, flüsterte er und zog sie in den dunklen Raum. Die plappernde Menge ging langsam vorbei. Die meisten Stimmen gehörten lachenden, scherzenden Frauen. Jemand rutschte aus und fiel beinah hin, was eine Bemerkung über den allgemeinen Grad an Nüchternheit hervorrief.
    „Hast du diesen attraktiven Cop gesehen?“, fragte eine Frau. „Wow!“
    „Ich hätte nichts dagegen, mir von dem mal Handschellen anlegen zu lassen“, meinte eine andere und löste damit erneutes Gekicher aus.
    Georgias ganzer Körper pulsierte, ihre Sinne waren durch den Kuss und Kens Nähe in der absoluten Dunkelheit stimuliert. Sie konnte ihn atmen hören. Schließlich entfernten sich die Stimmen.
    Erleichtert, dass die Katastrophe abgewendet war, griff sie zum Türknopf und versuchte, ihn zu drehen. Doch er bewegte sich nicht. Panik stieg in ihr auf, und sie rüttelte am Türknopf. „Sie geht nicht auf“, zischte sie.
    „Lass mich mal versuchen.“ Er rüttelte dreimal, jedes Mal ein wenig fester. Dann schnaubte er. „Verdammt! Der Türknopf ist abgebrochen.“
    „Na fabelhaft.“ Georgia weigerte sich zu akzeptieren, dass sie gefangen waren. Stattdessen begann sie, ihr Versteck zu untersuchen.

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