Tiffany Exklusiv Band 06
ihr aus und verdrängte alle möglichen Schuldgefühle und Gedanken an Rob.
„Das ist aber schade.“
Kens Ton strafte seine Worte Lügen, und Georgia erschauerte. Sie folgte ihm zu seinem Wagen und setzte sich auf den Beifahrersitz, als er ihr die Tür aufhielt. Nachdem er sich hinters Steuer gesetzt hatte, informierte er per Funk einen Kollegen. Georgia beobachtete fasziniert die kühle Professionalität, mit der alles erledigte. Seine Nähe elektrisierte sie und löste erotische Fantasien in ihr aus. Bestimmt wäre er geschockt, hätte er gewusst, was sie dachte.
Schließlich legte Ken das Mikrofon des Funkgeräts aus der Hand und startete den Motor. „Sobald wir fertig sind, bringe ich dich zum Empfang. Mit etwas Glück bist du dort, wenn das Brautpaar gerade die Hochzeitstorte anschneidet.“
Sie befeuchtete sich die Lippen, während Ken vom Parkplatz fuhr. „Stacey und Neil baten mich, dich auch zur Feier einzuladen. Sie wollen dir eine Flasche Champagner als Dankeschön aufheben.“
„Das ist nicht nötig.“
„Ken, jemand hätte vorhin getötet werden können.“ Georgia versuchte nicht einmal, ihre Bewunderung für sein schnelles Handeln zu verbergen. „Du scheinst immer ganz genau zu wissen, was zu tun ist.“
Er wirkte sehr ernst. „Glaub mir, ich weiß keinesfalls immer, was zu tun ist, und bin froh, dass niemand ernstlich verletzt worden ist.“ Er deutete auf seine Kleidung. „Dummerweise kann ich den Champagner nicht genießen, solange ich meine Uniform trage.“ Er bremste vor einer roten Ampel.
„Wohnst du zufällig in der Nähe des Arrowood Country Clubs?“
„Ja, etwa fünf Minuten von dort.“
„Dann kannst du doch zuerst bei dir halten und dich umziehen. Es macht mir nichts aus zu warten.“
Sein sinnliches Lächeln beschleunigte ihren Puls. Er betätigte einen Knopf, der das Blaulicht und die Sirene einschaltete. „Mir aber.“
Georgia war erstaunt, wie gemütlich und geschmackvoll Kens Apartment mit Bücherregalen, Pflanzen und Familienfotos eingerichtet war.
„Möchtest du etwas trinken?“, erkundigte er sich.
Sie schüttelte den Kopf, verspürte eine plötzliche Nervosität und fächerte sich Luft zu. „Grundgütiger, ich habe gedacht, mein Apartment sei das heißeste in ganz Birmingham.“
„Tut mir leid“, erwiderte er mit einem Schulterzucken. „Ich beschwere mich schon die ganze Zeit, aber es bleibt ein Backofen. Nachts ist es beinah zu heiß zum Schlafen.“
Seine Worte lösten ein sinnliches Prickeln auf ihrer Haut aus. Dachte er manchmal an sie, wenn er nachts wach lag? Sie konnte nicht den Blick von seinen muskulösen Armen losreißen und stellte sich vor, wie sie sie umfassten. Ein erotisches Knistern lag in der Luft.
„Setz dich doch“, sagte er. „Ich bin in ein paar Minuten umgezogen.“ Damit ging er einen Flur hinunter, dessen Breite seine Schultern fast ausfüllten.
Georgia schlang die Arme um sich, schlenderte durch das Zimmer und betrachtete die Fotos. Dem Aussehen nach zu urteilen, mussten es Verwandte von Ken sein.
Irgendwo ging eine Dusche an und weckte in ihr die Vorstellung von Ken, wie er seinen muskulösen Körper unter dem Wasserstrahl einseifte. Gebräunte Haut, dunkles Haar, kräftige Muskeln … Sofort verdrängte sie diese lüsternen Gedanken und setzte die Erkundung seines Apartments fort.
Statt aus Glas und Chrom bestand seine Wohnzimmereinrichtung aus zwei großen dunkelblauen Sofas, einem blau-braun karierten Sessel und einem niedrigen Couchtisch aus Ahorn vor einem Breitbild-TV-Gerät. Georgia setzte sich auf die am nächsten stehende Couch. Dankbar registrierte sie die weichen Polster. Sie schloss die Augen und malte sich aus, hier mit einer Schale Popcorn zu sitzen und einen Film anzusehen, an Kens breite Schulter gelehnt.
Sie hörte ein Geräusch hinter sich und drehte sich um. Doch statt Ken entdeckte sie Crash, der mit einem Gipsbein auf sie zugehumpelt kam. Gerührt kniete sie sich vor ihn und erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit Ken. War es tatsächlich noch nicht einmal eine Woche her?
Innerhalb kürzester Zeit waren sie sich so oft begegnet, dass er ihr nicht mehr aus dem Sinn ging. Fast hätte man meinen können, dass er diese Begegnungen geplant hatte. Aber das war natürlich absurd. Woher hätte Ken wissen sollen, dass sie im Einkaufszentrum sein würde, beim Blutspenden oder heute bei der Hochzeit?
Sie kraulte den Hund hinter den Ohren und lachte über ihren Versuch, einen Grund zu finden, um Ken
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