Tiffany exklusiv Band 19
Liebling?“
„Genau.“ Jonahs und Natalies Blicke trafen sich. „Meine Familie würde mich umbringen, wenn ich meine Hochzeit verkünde, ohne dass sie die Braut kennengelernt haben.“
„Selbstverständlich“, meinte Alice und schien enttäuscht. „Das habe ich nicht bedacht.“
Natalie beobachtete ihre Mutter und registrierte, wie ihre anfängliche Begeisterung buchstäblich in sich zusammenfiel. Plötzlich kam Natalie ein schrecklicher Gedanke. Was war, wenn Alices wiedererlangtes seelisches Gleichgewicht nicht allein auf dem Buch zuzuschreiben war, sondern vor allem der Beziehung zwischen Jonah und ihrer Tochter? Wenn sie sich gar auf eine Hochzeit freute? Diese Vorstellung ließ Natalie während des ganzen Essens nicht mehr los. Das Gespräch drehte sich vor allem um die weiteren Schritte, die Alice unternehmen würde, und ob sie sich an einen Agenten wenden oder das Manuskript direkt an einen Verleger schicken sollte.
„In gewisser Hinsicht wird es mir schwerfallen, es wegzugeben“, erklärte Alice. „Ich habe die Arbeit daran geliebt. In der Fantasiewelt der Geschichte habe ich meine eigenen Probleme vergessen.“
„Vielleicht ist es das Beste, wenn du dich gleich an ein neues Buch machst“, schlug Natalie vor. „Dann denkst du nicht die ganze Zeit darüber nach, wie der Verleger entscheidet.“
„Sicher hast du recht“, stimmte ihre Mutter zu. „Aber ich war so in den Charakteren dieses Buches gefangen, dass ich mir nicht vorstellen kann, sofort neue zu erfinden.“
„Ich wüsste genau die richtige Person, mit der du dich unterhalten solltest. Sein Name ist Pete, und er wohnt in Jonahs Apartmentgebäude. Er hat eine tolle Fantasie, und ich wette, er würde sich gern ein paar Ideen für Storys mit dir ausdenken.“
Jonah war überrascht. „Woher weißt du, dass er eine ausgeprägte Fantasie hat?“
„Weil ich mich ein paarmal mit ihm unterhalten habe. Er denkt sich sogar Geschichten für seine Enkel aus.“
„Natalie“, sagte Alice langsam, „du versuchst doch nicht etwa, mich zu verkuppeln?“
„Natürlich nicht!“ Natalie fühlte, wie sie errötete, denn in gewisser Hinsicht hatte ihre Mutter recht. „Aber ich glaube, du würdest ihn mögen.“
Nachdem sie sich von Alice verabschiedet hatten, sagte Natalie: „Wenn du Lust hast, noch eine Minute mit zu mir zu kommen, habe ich etwas für dich.“
Jonah hob die Brauen.
„Es ist etwas, bei dem ich sofort an dich denken musste, als ich es sah“, gestand sie. „Es ist … du musst es dir einfach anschauen.“
„Einverstanden.“
Sie gingen zum Fahrstuhl und fuhren schweigend nach unten. Natalie warf ihm verstohlene Blicke zu, konnte seine Gedanken jedoch nicht erraten.
Vor ihrer Tür hatte er seinen Schlüssel schneller aus der Tasche als sie. Die vertraute Art, wie er ihr Apartment betrat, weckte die ersten Funken des Verlangens in ihr. Er hatte sie begehrt, und sie fragte sich, ob er es immer noch tat.
Bobo begrüßte sie beide begeistert. Jonah tätschelte ihn und richtete sich auf. „Du sagtest, du hast etwas für mich?“
„Ich hole es.“ Sie ging ins Schlafzimmer. Gerade als sie den mit Geschenkpapier eingewickelten Karton von der Kommode nahm, hörte sie, wie die Schlafzimmertür leise geschlossen wurde. Sie drehte sich um und entdeckte Jonah. Seine Augen funkelten.
Ihr Herz schlug schneller. „Ich … habe keine Karte gefunden. Nichts schien mir passend.“ Sie klang wie eine Idiotin, aber sie konnte ihm ja schlecht sagen, er solle das Geschenk vergessen und stattdessen sie nehmen. „Ich fand nur, dass du nach allem, was du meinetwegen durchmachen musstest, und für die Hilfe, die du meiner Mutter gegeben hast, etwas als Dank verdient hast.“
„Ich verstehe.“ Die Intensität seines Blickes ließ nicht nach.
Er nahm den Karton, und Natalie fragte sich, ob er ihn beiseitestellen und sie in die Arme nehmen würde. Doch stattdessen riss er das Geschenkpapier ab. Durch das Klarsichtfenster im Karton konnte er den Inhalt sehen und staunte. Er machte den Karton auf, ließ ihn und das Geschenkpapier auf den Boden fallen und drehte den Basketball langsam in den Händen, wobei er mit den Fingern über die Autogramme strich.
Schließlich sah er Natalie an. „Der Ball muss verdammt teuer gewesen sein.“
„Das spielt keine Rolle. Der Punkt ist doch, dass du …“
Seine Stimme wurde bedrohlich leise. „Der Punkt ist, dass du es dir leisten kannst, nicht wahr?“
Sie zögerte unentschlossen. Wie konnte
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