Tiffany exklusiv Band 19
hinter sich aus dem Wagen. Schluss jetzt mit der Publicity. Er hatte genug für heute. Den Rest des Wochenendes wollte er nur mit Melody verbringen.
„Wir machen noch einen Spaziergang. Das war ein netter Tag. Vielleicht sehen wir uns ja mal in der Stadt.“
Shirley schaute ihn verblüfft an. „Oh, ich dachte, wir trinken jetzt noch etwas und essen dann zusammen“, sagte sie enttäuscht.
„Heute nicht“, erklärte Archer. „Sie haben mich gerade daran erinnert, dass Melody viel Geld dafür ausgegeben hat, um hier zu sein, und bis jetzt hat sie mehr Publicity für die Wohltätigkeitsorganisation gemacht, als für sich selbst getan. Und ich muss morgen früh schon vor sechs Uhr weg, weil ich einen Fototermin in Connecticut habe. Also werden Melody und ich heute Abend allein essen gehen.“
„Ja, aber …“
Archer ging los und zog Melody mit sich. Ihr lachendes Gesicht zeigte ihm, dass sie seinen Plan guthieß. „Man sieht sich“, rief er, während sie sich auf den Weg zur Hütte machten.
Er schaute sich noch einmal um und sah, dass Shirley und Duane wie angewurzelt neben dem Wagen standen und ihnen entgeistert hinterherblickten.
Als sie um die nächste Ecke waren, begann Melody schallend zu lachen. Es war so ansteckend, dass er einstimmte. Minutenlang gaben sie sich hemmungslosem Gelächter hin, und als sie schließlich wieder zu Atem gekommen waren, hatte Melody die Arme um seine Taille geschlungen, sodass ihr duftendes Haar gerade unter seinem Kinn war. Er spürte die Wärme ihrer Hände und fühlte sich auf eine wunderbare Weise verbunden mit der Frau in seinen Armen. Sie hätten auf einer einsamen Insel sein können, fernab von allen Bequemlichkeiten. Es wäre ihm egal gewesen. Er fühlte sich vollkommen erfüllt.
„Lass uns gehen“, sagte er und küsste Melody auf die Nasenspitze. Im Gehen öffnete er dann seine kleine Gürteltasche, in der ein Fotoapparat war, den er für Schnappschüsse benutzte.
„Wohin?“, fragte Melody und schaute auf die verschiedenen Pfade, die vom Hauptweg abzweigten.
„Keine Ahnung. Ist doch auch egal. Auf jeden Fall sollten wir uns irgendwo verstecken, wo uns die Presse nicht findet.“
Und genau das taten sie. Ein Pfad führte zum nächsten, bis sie irgendwann mitten im Wald außerhalb der Hotelanlage waren. Doch Archer kümmerte es nicht, wie lange sie brauchen würden, um zurückzukommen. Die ganze Zeit über schoss er Aufnahmen von Melody mit seiner neuen 35-mm-Kamera, die er extra mitgenommen hatte, um sie auszuprobieren. Und nach jedem zweiten oder dritten Foto hielt er inne, um einen Kuss auf Melodys bezaubernden Mund zu drücken.
Er wusste nicht, warum er das Leben heute so schön fand, aber er hatte vor, den Rest des Tages bis zum letzten Moment auszukosten. Alles erschien ihm größer, strahlender und süßer mit Melody neben ihm.
Er sagte sich, dass das natürlich keine Liebe sei, obwohl Melody ihm alles andere als gleichgültig war. Er wusste jedoch, es war auch nicht nur Lust, obwohl er sie gern auf einer der Wiesen am Wegesrand geliebt hätte. Auf eine langfristige Beziehung war er auch nicht aus, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, sich jemals mit ihr zu langweilen.
So war es nun mal. Er wusste nicht, warum, aber er wollte einfach, dass dieses Glücksgefühl, das ihn erfasst hatte, noch andauerte.
Gegen Abend führte er Melody zurück zur Hütte, setzte sie auf die Hollywoodschaukel und brachte ihr ein Glas Weißwein. Sie war begeistert und belohnte ihn mit einem glücklichen Lächeln.
Offen würde er es nicht zugeben, doch er hatte sich an diesem Wochenende verändert. Vielleicht sogar fast so sehr wie Melody, nur dass diese Veränderungen eher innerlich waren.
„Du bist so lieb“, sagte sie leise, als er sich in einen der Korbstühle setzte und seine Füße aufs Geländer legte.
Er erinnerte sich an einige ganz anders lautende Beschreibungen, die Frauen ihm an den Kopf geworfen hatten. „Da gehen die Meinungen auseinander.“
„Es ist mir egal, was andere sagen. Ich habe dich schließlich erlebt.“
Er grinste. Sie hatte ja keine Ahnung, wie gemein er sein konnte. Er hätte es nicht so weit gebracht, wenn er es bisweilen nicht gewesen wäre. Aber das bedeutete natürlich nicht, dass er Melody diese Seite von sich zeigen wollte. „Vielen Dank für das Kompliment.“
„Und was machen wir jetzt, Archer?“
Er schaute nicht in ihre Richtung. Stattdessen gab er vor, seine Aufmerksamkeit dem Sonnenuntergang zu widmen. „Was immer
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