Tiffany Extra Band 01
Hinterkopf zusammengebunden war. Komisch, bisher hatte sie geglaubt, dass sie Pferdeschwänze bei Männern nicht mochte. Er kam ihr entgegen und zog sie an sich.
„Mmh, du riechst gut …“, raunte er ihr ins Ohr, und dann küsste er sie, als ob er sie zwei Tage nicht gesehen hätte.
Sie löste sich von ihm. „Vorsicht, wir werden beobachtet“, sagte sie, halb im Scherz, dabei wünschte sie sich mehr.
„Dein Glück“, murmelte er. „Gefällt dir dieser Platz?“
„Perfekt.“ Sie verschob den Liegestuhl so, dass nur ihre Beine der Sonne ausgesetzt wären, und streckte sich darauf aus. Rick hatte bereits ein Strandlaken darauf ausgebreitet.
Schnell schob er seinen Liegestuhl näher heran und setzte sich.
„Was ist?“
Er strich ganz langsam mit den Fingerspitzen an der Außenseite ihres Schenkels aufwärts bis unter ihren Sarong. „Zeigst du mir den Bikini, den du anhast?“
Die federleichte Berührung ließ Lindsey erschauern. „Zeigst du mir, was unter diesem Hemd ist?“
Er lachte herzlich. „Kein Problem, Schätzchen.“ Er erinnerte sich gerade noch rechtzeitig an seine Sonnenbrille, bevor er das T-Shirt auszog. „Jetzt bist du dran.“
Wow. Lindsey versuchte, Rick nicht anzustarren und einfach ruhig weiterzuatmen. Toller Waschbrettbauch.
„Lindsey?“
Sie musste erst einmal Luft holen. „Ja?“
„Hey.“
Sie hob den Kopf und sah Rick ins Gesicht. Aber das stimmte nicht. Nicht sie hatte den Kopf gehoben, sondern Ricks Finger unter ihrem Kinn.
„Zieh das aus“, sagte er und deutete mit dem Kopf auf ihren Sarong. „Jetzt.“
Sie nahm sich nicht die Zeit, die Knöpfe zu öffnen, sondern zog sich das Kleid einfach über den Kopf. Und vergaß prompt die Sonnenbrille, die sie sich auf die Stirn geschoben hatte. Sie flog in hohem Bogen durch die Luft und landete auf dem Boden.
Rick stand auf und hob sie auf. „Scheint nicht kaputt zu sein“, stellte er fest und setzte sich wieder auf seinen Liegestuhl. „Nicht einmal ein Kratzer.“ Er gab Lindsey die Sonnenbrille und blickte dabei auf ihre Brüste.
„Danke“, sagte sie höflich. Der türkis-weiß gemusterte Bikini war ein bisschen sehr knapp geschnitten, aber es war nun mal ein Sonderangebot gewesen.
Rick musterte ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Hüften, ihre Beine und dann erneut ihre Brüste. Schließlich setzte er seine Sonnenbrille wieder auf.
Lindsey konnte es ihm nicht verübeln. Nicht nachdem sie ihn selbst so angestarrt hatte. Ein dünnes Lederband fiel zu Boden. Lindsey hob es auf. „Gehört das dir?“
Rick schüttelte sein Haar, kämmte es mit den Fingern und band es dann erneut zusammen.
Als er die Arme hob und jeder einzelne Muskel an seiner Brust, seinen Armen, seinem Bauch deutlich zu sehen war, musste Lindsey schlucken. Sie musste sich zwingen, sich zurückzulehnen und den Leuten im Pool zuzuschauen, als ob es nichts Interessanteres gäbe.
Bis sie das Tattoo auf Ricks Oberarm entdeckte. Sie kniff die Augen zusammen. Das hätte sie Rick eigentlich nicht zugetraut. „Du hast ein Tattoo?“
„Ja.“ Er blickte etwas skeptisch auf seinen Arm. „Das auf meinem Rücken war übrigens wirklich so gewollt.“
Das hatte sie noch gar nicht bemerkt. Sie wollte ihn danach fragen, doch das Klingeln ihres Handys hielt sie davon ab. Es war Shelby. Lindsey überlegte kurz, ob sie einfach nicht drangehen sollte. Shelby könnte schließlich eine Nachricht hinterlassen. Andererseits wusste Rick ja, dass sie mit ihren Freundinnen über heute Abend sprechen wollte.
Sie wünschte nur, es wäre Mia. Shelby würde ihr tausend Fragen stellen und keine Ruhe geben. Normalerweise war das kein Problem, denn sie hatte kaum etwas zu verbergen. Aber Rick, den wollte sie für sich haben, so lange wie möglich. Das war egoistisch, doch diese eine Woche wollte sie einmal nur egoistisch sein.
8. KAPITEL
Zu ihrer Erleichterung war es doch Mia, sie benutzte nur Shelbys Handy. Vom Geburtstagsdinner war keine Rede. Lindsey machte sich Hoffnungen, dass die beiden das Datum vielleicht vergessen hatten. Als Mia fragte, wo sie war, antwortete Lindsey, sie würde demnächst aufs Zimmer kommen.
Sie verstaute das Handy in ihrer Handtasche. Rick lag jetzt mit geschlossenen Augen da, das Gesicht in der Sonne. Aber er hatte ganz sicher gehört, was sie am Handy gesagt hatte. Ob er jetzt enttäuscht war, weil sie ihren Plan, an die Nordküste zu fahren, nicht erwähnt hatte?
„Ich muss dir ein Geständnis machen“, sagte sie. Rick hob den Kopf.
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