Tiffany Extra Band 01

Dollar für Zigaretten brauchen.“
    Rick schüttelte den Kopf. Wally war immer viel zu nachsichtig mit den Kids. Er selbst gab jedenfalls keinen Cent für Zigaretten. „Hör zu, ich versuche, vor Einbruch der Dunkelheit zurückzukommen, aber ich kann es nicht versprechen.“
    „Was heißt zurückkommen? Wo bist du überhaupt?“
    „In Waikiki“, gestand Rick. Er hatte am Tag zuvor niemandem etwas davon gesagt, weil er nicht wusste, wie sich diese Woche mit Lindsey gestalten würde. „Eine Freundin von mir ist zu Besuch. Ich bringe sie heute Abend oder morgen mit nach Hause.“
    „Zu dir?“
    „Ja, zu mir“, sagte Rick. „Warum?“
    „Verdammt.“
    Rick fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Was soll das heißen?“
    „Ich habe Scooter und Reno gestern dort übernachten lassen.“
    Rick knirschte mit den Zähnen. Ausgerechnet die beiden. Warum gerade die? „Waren sie betrunken?“
    „Nur Scooter, aber nicht allzu sehr. Sie haben heute Morgen den Schlüssel zurückgebracht.“
    „Okay.“ Rick überlegte. Er war selbst schuld. Er hätte Wally vorwarnen müssen, dass er vielleicht jemanden mitbringen würde und sein Haus deshalb absolut tabu wäre. „Ist Reno noch da?“
    „Ich kann ihn suchen.“
    „Sag ihm, die Stunden werden angerechnet, aber ich brauche das Haus sauber und aufgeräumt, innerhalb der nächsten vier Stunden.“
    „Alles klar. Notfalls mach ich es selbst.“
    Rick schnaubte. Das bedeutete, dass schmutzige Handtücher und Geschirr einfach in Schränken verschwinden würden. „Du kümmerst dich um den Laden. Wenn du Reno nicht findest, frag Deanna oder Jonny. Ich rufe später noch mal an.“
    Er wusste, er konnte sich auf Wally verlassen.
    Rick sah auf die Uhr. Es waren anderthalb Stunden vergangen, seit er und Lindsey sich getrennt hatten. Er ließ das Handtuch hinabgleiten und ging ins Bad. Der Inhalt seiner Hosentaschen lag auf dem Badezimmerschrank. Er fand das dünne Lederband und band seine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann beugte er sich vor und begutachtete sein stoppeliges Kinn. Normalerweise rasierte er sich nur alle paar Tage, aber er wusste, Lindsey hatte sehr empfindliche Haut. Er hatte die kleinen roten Pusteln gesehen, die er verursacht hatte. Das sollte nicht wieder passieren. Die Innenseite ihrer Schenkel war bestimmt genauso empfindlich wie ihre Wangen.
    Rick holte tief Luft. Er wurde hart, wenn er nur daran dachte, was er alles mit Lindsey vorhatte. Er blickte an sich hinab und war nicht überrascht. Seit sie am Abend zuvor zusammen am Strand gelegen hatten, befand er sich mehr oder weniger in diesem Zustand. Er war ganz schön stolz auf seine Selbstbeherrschung. Aber er wusste nicht, wie lange er das noch aushalten würde.
    Rick schloss die Augen und ermahnte sich selbst, abzuwarten. Er würde Lindsey bekommen. Bald.
    Lindsey hatte geduscht, die Haare gewaschen und sich umgezogen. Mit neuem Selbstvertrauen schlenderte sie zum Pool. Sie hätte sich wohl besser mit Rick irgendwo anders verabreden sollen, aber dann wäre das Risiko, Mia oder Shelby zu begegnen, noch größer gewesen. Die würden Stielaugen machen, wenn sie Rick sähen, besonders Shelby. Aber Lindsey war noch nicht bereit, ihnen Rick vorzustellen.
    Erst im Hotelzimmer war ihr eingefallen, dass sie mit ihren Freundinnen zum Abendessen verabredet war. Das taten sie jedes Jahr einmal, um gemeinsam ihre Geburtstage zu feiern. Es wäre ihr unangenehm, wenn Mia oder Shelby das Rick gegenüber erwähnten, bevor sie es ihm gesagt hatte.
    Lindsey trug zwar einen Bikini unter ihrem halbtransparenten Strandkleid, aber sie hatte nicht vor, in den Pool zu gehen. Es war fast drei und nicht mehr ganz so heiß, und sie hoffte, sich noch ein Stündchen in die Sonne legen zu können. Als sie den Aufzug verließ, schaute sie prüfend auf ihre Beine und stellte fest, dass die Bräunungslotion schon ein wenig gewirkt hatte.
    Zum Glück war nicht sehr viel los. Ein paar junge Leute planschten im Wasser, rings um den Pool und an der Bar saßen hauptsächlich Paare. Lindsey brauchte ein paar Sekunden, bis sie Rick ausfindig gemachte hatte. Er hatte zwei Liegestühle im Halbschatten neben einem der künstlichen Wasserfälle ausgesucht. Sie lächelte. Hier wären sie gegen die Blicke anderer ziemlich gut abgeschirmt.
    Sie ging um das Ende des riesigen Pools herum auf ihn zu. Er hatte sich das feuchte Haar zurückgekämmt und trug Badehose und T-Shirt. Als er sich vom Liegestuhl erhob, merkte sie, dass sein Haar am