Tiffany Extra Band 01
anzunehmen und mit ihm zusammen ein praktisches Leben zu führen. Aber nicht, bevor sie nicht diese eine Nacht voller Träume und Fantasien erlebt hatte.
„Lass mich mit ihm sprechen“, schlug Alison vor.
„Waaas?“
„Du verstehst mich schon richtig. Ich will mit diesem Typen sprechen. Wo seid ihr? Ich will ihn sofort treffen. Wenn ich feststelle, er ist okay, kannst du fahren.“
„Ich kann doch nicht …“
„Du wirst, oder ich alarmiere die Security, die werden euch schon finden.“
Tess stand auf und öffnete die Badezimmertür. Derek wartete im Schlafzimmer und wirkte besorgt. „Alles in Ordnung? Sie waren schrecklich lange da drin!“
„Hier“, sagte sie und hielt ihm das Handy hin, „meine Freundin Alison will mit Ihnen sprechen.“ Tess spürte, wie sie errötete. Das war bestimmt kein Teil ihrer Fantasie. Sie musste nicht erst die Erlaubnis von jemandem bekommen, um mit einem gut aussehenden Mann davonzulaufen.
Derek schenkte ihr einen seltsamen Blick und nahm das Handy entgegen.
„Hallo“, meldete er sich. Längere Zeit hörte er nur zu, sagte nur hin und wieder „Ja“ oder „In Ordnung“. Schließlich gab er Alison die Zimmernummer, verabschiedete sich und reichte Tess das Telefon zurück. „Sie kann einem schon ein bisschen Angst machen. Überprüft sie immer Ihre Dates?“
„Nein, nur wenn ich das Land in einem Privatjet verlasse!“
Er nickte verständnisvoll. „Schön, so eine Freundin zu haben. Hey! Sie könnte mit uns kommen, wenn sie möchte. Sie können ruhig so viele Freunde einladen, wie Sie möchten. Wir machen eine richtige Party daraus!“
Es klopfte an der Tür, und Tess folgte ihm ins Wohnzimmer. Alison wartete an der Tür, hinter ihr stand ein attraktiver Mann in T-Shirt und Jeans. Derek bat sie herein und stellte sich vor.
„Das ist Drew Phillips“, erklärte Alison. „Drew, das ist meine geistig verwirrte beste Freundin, Tess Robertson.“
Drew lächelte Tess entschuldigend an. Ein fast so gut aussehender Bursche wie Derek, fand Tess. Aber nicht ganz.
„Nett, Sie kennenzulernen“, sagte Drew höflich und wandte sich an Alison. „Warum sind wir überhaupt hier?“, erkundigte er sich leise. Dann drehte er sich zu Derek um. „Tut mir leid, ich habe mir ein Hockeyspiel angesehen, und plötzlich hat sie mich hierhergeschleppt.“
„Kein Problem! Vielleicht würden Sie gerne mit uns kommen?“, bot Derek an. „Im Flieger ist reichlich Platz. Wir fliegen auf die Familieninsel in der Karibik. Gutes Essen, gutes Wetter … gute Gesellschaft!“
Alison zwang sich zu einem Lächeln und zerrte Tess in die Abgeschiedenheit des Schlafzimmers. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, musterte sie ihre Freundin mit einem scharfen Blick. „Bist du betrunken?“
„Ich hatte einen kleinen Scotch, aber ich bin nicht betrunken. Obwohl ich mich irgendwie … irgendwie leichtsinnig fühle. Was meinst du? Ist er nicht umwerfend?“
„Ja, ist er. Und er scheint wirklich ein netter Kerl zu sein. Aber du kannst doch nicht ernsthaft daran denken, mit ihm einfach abzuhauen!“
„Warum nicht? Er bietet uns einen freien Flug in die Karibik an. Der letzte Urlaub, den ich hatte, war ein Tag in Disneyland, als mein Vater und ich in Kalifornien lebten. Da war ich vierzehn. Wenn du dir Sorgen machst, komm doch mit.“ Tess seufzte. „Hast du jemals etwas völlig Impulsives, Verrücktes getan?“
„Nein.“ Alison schüttelte den Kopf. „Oder, na ja, ich habe mit Drew geschlafen, als ich ihn gerade mal zwölf Stunden kannte. Ich musste die Nacht in seiner Jagdhütte in den Bergen verbringen. Draußen tobte ein Sturm, die Straße war unpassierbar – und so führte eins zum anderen.“
„Und vor einer Stunde hast du mich überzeugen wollen, dass ich einen Mann finden muss, der mein Herz zum Rasen bringt“, erinnerte sie Tess und drückte Alison an sich. „Fühlst du das? Es klopft wie verrückt!“
Über ihre Schulter blickte Alison flüchtig zu der geschlossenen Tür. „Wenn du gehst, dann will ich eine Sicherheit, dass er dich auch in einem Stück zurückbringt.“ Sie öffnete die Tür und rief Derek rein. „Geben Sie mir Ihre Brieftasche.“
Er blickte sie misstrauisch an, zog aber gehorsam seine Brieftasche aus dem Jackett und reichte sie ihr. Gemeinsam mit Tess beobachtete er, wie Alison den Inhalt durchwühlte.
„Man kann in die Seele des Mannes blicken, wenn man seine Brieftasche untersucht.“ Sie zog ein Foto eines Mädchens heraus. „Wer ist das?
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