Tiffany Extra Band 01
Ihre Frau?“
„Meine Schwester Chloe an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag.“
Sie hielt ein Kondom hoch. „Was ist das?“
„Ich denke, das wissen Sie genau. Es ist immer gut, wenn man vorbereitet ist. Ich gehe gerne auf Nummer sicher.“
„Der Mann kennt sich aus“, kommentierte Drew von der Tür des Schlafzimmers.
Alison schenkte ihm nur einen kühlen Blick. „Na gut. Ich finde, Tess sollte das Kondom behalten.“ Dabei klappte sie die Brieftasche wieder zu und schwenkte sie vor Dereks Nase. „Wenn Sie irgendetwas tun, das meine Freundin verletzen könnte, werde ich Sie verfolgen und Sie um den Körperteil erleichtern, für den Sie das Kondom benötigen. Ich will meine Freundin spätestens am Montagmorgen wieder hierhaben.“
Tess trat zwischen sie, schnappte sich die Brieftasche und gab sie Derek zurück. „Jetzt reicht es aber!“ Sie zog Alison zur Tür. „Wenn ich angekommen bin, rufe ich dich an, versprochen. Ich nehme mein Handy mit.“
„Was wirst du Jeffrey erzählen?“
„Das überlege ich mir, wenn er anruft.“ Tess umarmte ihre Freundin und drückte sie herzlich.
„Ich finde immer noch, dass du verrückt bist.“
Tess grinste. „Ich weiß. Aber es fühlt sich gut an.“
Derek warf einen flüchtigen Blick auf den Nebensitz. Tess schlief, den Kopf an seine Schulter gelehnt. Er beugte sich hinunter und sog den Duft ihres Parfüms ein.
Nur mit Mühe hatte er es geschafft, sie ins Flugzeug zu bringen. Sie hatte Angst vorm Fliegen, und die Tatsache, dass nur ein Pilot an Bord war, hatte sie zusätzlich verunsichert. Aber Derek konnte sie mit seiner Fluglizenz beruhigen: Falls der Pilot tot umfallen würde, wäre er selbst in der Lage, das Flugzeug sicher zu landen.
Die erste halbe Stunde hatte sie auf dem Rand des Sitzes gekauert und ihn nach jedem Geräusch, jedem Rumpeln befragt. Nach ein paar Gläsern Champagner hatte sie ihre Schuhe ausgezogen, sich auf dem bequemen Ledersitz zusammengerollt und war eingenickt. Er mochte sie nicht aufwecken, sondern nutzte die Gelegenheit, sie unbefangen zu betrachten, während sie schlief.
Bisher war es ihm nicht aufgefallen. Ihr Mund war einfach perfekt. Wie mochte es sich anfühlen, diese weichen Lippen zu küssen? Die Zusicherung, dass er keinerlei Erwartungen hätte, konnte ihn nicht von seinen Verführungsfantasien abhalten, denn er fand sie unglaublich attraktiv. Und je besser er sie kennenlernte, desto mehr interessierte er sich für sie.
Welche Frau läuft bei ihrer eigenen Verlobungsfeier einfach davon und steigt mit einem völlig Fremden in ein Flugzeug? Abgesehen davon, dass sie immer genau das sagte, was ihr gerade einfiel, schien sie sonst nicht so impulsiv zu sein. Und doch war sie hier, auf der Flucht ins Paradies mit ihm. Viel hatte sie nicht von sich offenbart. Außer, dass sie eine Ranch leitete, dass sie als Kind ziemlich häufig umgezogen war und dass sie vorhatte, den Sohn ihres Chefs zu heiraten.
Aber er hatte etwas in ihren Augen entdeckt, während sie die Entscheidung traf, mit ihm zu fliehen. Sein Angebot hatte sie offenbar von einer erdrückenden Last befreit. Es war nicht nur ein unerwünschter Heiratsantrag – den hätte sie mit einem schlichten „Nein“ ablehnen können. Nein, da gab es noch etwas, etwas, das viel tiefer ging und sie sehr belastete.
Jeder hatte seine Geheimnisse. Sein Liebesleben sah auch nicht besonders rosig aus. Vor fünf Jahren hatte er ernsthaft über eine Ehe nachgedacht. Aber seine Verlobte, eine Innenarchitektin, hatte ihn nach einer langjährigen Beziehung fallen gelassen und sich einen anderen geschnappt: ausgerechnet seinen älteren Bruder Sam. Seitdem empfand Derek jedes Familientreffen als Gipfel der Peinlichkeit.
Durch die Fenster des Learjets versuchte er, die Landebahn von Angel Cay zu erkennen. Vor vierzig Jahren hatte sein Großvater die Karibikinsel gekauft. Damals war es nur ein kleiner Fleck voller Sand und Gestrüpp gewesen. Aber im Laufe der Jahre war Angel Cay sein Lieblingsprojekt geworden, und er hatte sie in ein üppiges tropisches Paradies mit Palmen und Gärten und weißen schindelgedeckten Häuschen verwandelt.
Sein Großvater hatte ein wunderschönes Plantagenhaus errichten lassen, massiv genug, um einem Hurrikan standzuhalten. Vor zehn Jahren war die Landebahn für kleinere Jets verlängert und luxuriöse Cottages im Norden der Insel gebaut worden – ein exklusiver Ferienort für Hollywoodstars.
Obwohl die Cottages höchstwahrscheinlich alle belegt
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