Tiffany Extra Band 01
von flackernden Laternen beleuchtet wurde. Daneben war ein Tisch mit einem Picknickkorb und einem Krug Rumpunsch aufgebaut. „Hast du das alles vorbereitet?“, fragte sie beeindruckt. Sie stellte den Champagner und die Gläser ab und nahm sich ein Glas von dem Punsch, der appetitlich mit frischen Früchten dekoriert war.
„Nein, das habe ich vom Hotel schicken lassen. Aber es war meine Idee. Zählt das auch?“
Sie ließ sich auf die Liege fallen. „Kein Wunder, dass reiche Leute immer noch mehr Geld scheffeln wollen. Wenn man sich solchen Luxus damit erkaufen kann“, seufzte sie und trank einen ordentlichen Schluck Punsch.
Derek glitt auf die andere Seite der Liege. „Gefällt es dir?“
„Wie sollte es mir nicht gefallen? Obwohl ich finde, es könnte mich noch jemand mit Trauben füttern und meine Füße massieren.“
„Das lässt sich arrangieren.“
„Habt ihr einen Fußmasseur?“
„Ich glaube, das kann ich selbst erledigen. Darf ich?“
Sie nickte, und Derek nahm ihren nackten Fuß und begann, ihn sanft zu reiben. Den Blick starr auf seine Hände gerichtet, kuschelte sie sich in die Kissen. Das Signal war eindeutig: Seine Berührung hatte eine ganz spezielle Wirkung auf sie.
„Diese Pumps sind die reinsten Folterinstrumente. Normalerweise trage ich ausgetretene Reitstiefel.“ Mit den Daumen massierte er ihren Spann. „Oh ja, das tut gut.“ Sie schloss die Augen. „Mir hat noch nie jemand die Füße massiert.“
„Es freut mich, dass ich der Erste bin.“ Er hob ihren Fuß an und drückte einen Kuss auf den Knöchel. „Das zählt nicht, das gehört zur Massage.“
Spielerisch zog sie den Fuß weg. „Ich bin nicht sicher, ob ich dir trauen kann.“
Rasch griff er wieder zu und setzte seine Massage fort. „Ich bin ein äußerst vertrauenswürdiger Mensch.“ Er streichelte ihre Wade. „Wenn du mich nur wegen dieses Mannes nicht küssen willst, solltest du mir vielleicht von ihm erzählen.“
Doch sie schüttelte den Kopf. „Ich will nicht über ihn sprechen.“
„Wenn der Aufzug funktioniert hätte, wärst du jetzt auf dieser Party“, stellte er sachlich fest, während er weiter ihren Fuß knetete, um die Spannung zu lösen. Sie stöhnte wohlig.
„Ich weiß nicht. Mein Entschluss, wegzulaufen, hatte nichts mit ihm zu tun.“ Sie hob den anderen Fuß. „Und jetzt den!“
„Du bist ganz schön anspruchsvoll!“ Mit den Lippen streifte er erst über ihren Fußrücken, dann über ihre Fesseln. „Wie wär’s mit einer Gegenleistung?“
„Wie meinst du das?“
„Ich massiere deine Füße – und du meine?“ Er beugte sich vor und schaute ihr direkt in die Augen. Seine Lippen berührten ihre beinahe. „Wenn du diesen Typen wirklich lieben würdest, wärst du jetzt nicht hier – bei mir.“
„Ich weiß“, flüsterte sie nachdenklich.
Derek verharrte regungslos. Hatte er einen Fehler gemacht? Offenbar! Denn im selben Moment sprang sie auf.
„Du hast recht. Was habe ich hier eigentlich zu suchen? Ich setze alles aufs Spiel, wofür ich gearbeitet habe.“ Sie lief zum Wasser, machte aber sofort wieder kehrt. Ihr Drink schwappte aus dem Glas. „Wenn er das herausbekommt, wird er stinkwütend sein. Jetzt denkt er wahrscheinlich noch, es wäre mir etwas dazwischengekommen. Oder er ruft in allen Krankenhäusern an, weil er glaubt, ich hätte einen Unfall gehabt.“ Hektisch griff sie nach ihrer Handtasche. „Ich rufe ihn an. Denke mir irgendeine Geschichte aus. Und dann musst du mich zurückbringen.“
„Tess, warte!“ Er fluchte innerlich. Diese Bemerkung hätte er sich verkneifen sollen – dafür war es noch viel zu früh. „Komm, Tess, lass uns darüber nachdenken.“
„Was gibt es da nachzudenken? Mein Gott, wie konnte ich nur so dumm sein!“
„Also gut. Ganz wie du willst. Ich bringe dich zurück.“ Seine Stimme klang sanft und sehr geduldig.
„Genau. Das musst du tun!“ Sie starrte auf das Display ihres Handys und ging ein paar Schritte beiseite. Im Mondlicht konnte er erkennen, wie der Wind mit ihren Haaren und ihrem Kleid spielte.
Am liebsten hätte er ihr das Handy aus der Hand gerissen und ins Meer geschleudert. Er wollte sie in die Arme nehmen und mit seinen Küssen ihre Ängste und Zweifel auslöschen – und ihre Gedanken an diesen Mann. Aber er hatte ihr ein Versprechen gegeben. Und obwohl sein Instinkt ihm riet, es zu brechen, wollte er sie nicht enttäuschen. Dazu mochte er sie zu sehr.
In der Ferne hörte er ein Dröhnen und kurz
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