Tiffany Extra Band 03
leicht zu verlieren waren. Deshalb hatte er auch beschlossen, persönlich vor Ort zu sein, statt die Sicherheitsvorkehrungen für die Party an diesem Abend allein seinem Supervisor zu überlassen.
„Ich regle das mit Mrs Nazario. Sie kümmern sich um den Enkel.“
„Aber es ist Freitag!“, protestierte Justin. „Da arbeite ich nur halbtags.“
„Wie würde es Ihnen gefallen, jeden Freitag frei zu haben?“
„Wow, wirklich?“
„Klar“, erwiderte Blake lässig. „Und wenn Sie schon dabei sind, nehmen Sie auch noch Montag bis Donnerstag dazu.“
„Aber … das würde bedeuten, dass ich am Wochenende arbeite.“
Blake schwieg. Justin war der Sohn von Lukes Schwester, ein Studienanfänger, und Luke war Blakes bester Supervisor. Ich tue ihm nur einen Gefallen, erinnerte er sich. Er konnte es aushalten bis … Es war Ende Juni. Wann waren die Semesterferien zu Ende?
Wie die meisten Menschen füllte Justin die Pause mit Geschwätz. „Ich meine, meine Wochenenden sind … Oh. Verstehe. Sie wollten eigentlich nicht …“
Blake atmete ein.
„Ich kümmere mich sofort darum“, versicherte Justin eilig.
„Tun Sie das.“
Blake war mit der Hand schon halb an seinem Kopfhörer, da rief Justin: „Warten Sie. Da ist noch etwas.“
„Was?“
„Oder … oder vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht.“
„Justin.“
„Nun, der Designer ist da, um seine Sachen aufzubauen. Und er hat eine Assistentin mitgebracht.“
„Ja?“ Ungeduldig schaute Blake auf seine Armbanduhr. Das Personal zu überprüfen dauerte zu lange, außerdem schien Luke eine Auseinandersetzung mit einem Lieferwagenfahrer zu haben. Blake musste wissen, was da los war.
„Nur dass keine Assistentin auf der Liste steht.“
Plötzlich hatte Justin Blakes ungeteilte Aufmerksamkeit.
„Ich meine, es ergibt einen Sinn, dass er Hilfe hat, aber …“
„Ich kümmere mich darum.“ Bevor Blake die Verbindung beendete, fügte er hinzu: „Gute Arbeit.“ Es kam nicht oft vor, dass er einen Grund fand, den Jungen zu loben.
Während er über den Kiesweg zu Luke und dem Lastwagenfahrer ging, rief er sich die Liste der an diesem Abend anwesenden Personen auf seinem Tablet PC auf.
Der Designer wurde als Royce aufgeführt – kein Nachname. Oder vielleicht Vorname. Jedoch keine Assistentin, es sei denn, ihr Name stand unter denen der Gäste.
Blake nahm über sein Headset Kontakt zu Josef auf, den er im Partysaal positioniert hatte.
„Haben Sie ein Auge auf Royce?“
„Ja.“
„Hat er eine Assistentin bei sich?“
„Ja. Außerdem eine Horde von Dekorateuren.“
„Die werden gehen. Finden Sie heraus, ob die Assistentin auf der Party sein wird. Jeder, der bleibt, bekommt einen Sender, auch der Designer.“
„Alles klar.“
In diesem Moment verlor der Fahrer des Lieferwagens die Geduld. Luke nicht, was den Mann noch wütender zu machen schien. Er gestikulierte mit den Armen aus dem Führerhaus. „Ich habe noch mehr zu tun!“
Blake schlenderte bewusst zurückhaltend zu ihnen herüber. „Was ist los?“
„Ich soll eine Plane über der Einfahrt anbringen!“, erklärte der Mann erregt. „Für heute Abend ist Regen und Sturm angekündigt.“
Blake schaute gen Himmel. „Wir wurden nicht über das Anbringen einer Plane informiert.“
„Ich informiere Sie! Ich informiere Sie, dass ich außerdem noch zwei Aufträge habe. Ich muss endlich anfangen!“
„Ich verstehe. Wir lassen uns den Auftrag sofort bestätigen.“
Luke schüttelte den Kopf. „Mrs Nazario ist im Spa und darf nicht gestört werden.“
Großartig. „Wer trägt die Verantwortung?“
Luke lächelte. „Sie.“
„Ja, das dachte ich mir. Okay, durchsuchen Sie den Lieferwagen und lassen Sie den Mann an die Arbeit gehen.“
„In Ordnung.“ Luke ging zur Rückseite des Vans, wo der Fahrer bereits ungeduldig wartete.
Ursprünglich hatte Blake geplant, nach ein paar Stunden in sein Büro in Washington zurückzukehren, doch nun beschloss er, den ganzen Abend zu bleiben. In letzter Zeit hatte es eine Reihe von Einbrüchen in der Gegend gegeben, da wollte er sich persönlich vergewissern, dass alles reibungslos funktionierte. Nicht dass er glaubte, dass tatsächlich während der Party eingebrochen würde. In seiner ganzen Laufbahn, erst als Detective und jetzt als Sicherheitsexperte, war Blake nur einer Person begegnet, die die Fähigkeit und Kühnheit besaß, so etwas zu wagen.
Kaia Bennet.
Ihr blasses Gesicht, umrahmt von glattem dunklem Haar, tauchte im
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