Tiffany Extra Band 03
einfach zu gut, um sie nicht zu genießen.
Nach dem Essen holte Danica alte Fotoalben mit Kinderbildern von Rainey und sich selbst aus dem Schrank.
„Das ist nicht dein Ernst, oder?“, fragte Rainey alarmiert.
Danica grinste breit, und Mark griff nach Raineys Hand. Doch sie entwand sich seinem Griff und stand auf.
„Mark muss jetzt leider gehen“, sagte sie. „Er hat noch was vor.“
Mark lehnte sich im Sessel zurück. „Nein, ausnahmsweise habe ich heute frei“, antwortete er und ignorierte Raineys mordlüsternen Blick.
„Okay“, sagte sie daraufhin. „Dann habe ich halt was vor.“
Mark griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie fest. Ihm war klar, dass Rainey dachte, er würde nur eine lockere Affäre mit ihr haben wollen. Aber sie lag falsch. Er wollte viel mehr von ihr als nur Sex. Und einfach nur hier zu sein und die Zeit mit ihr und ihrer Familie zu verbringen, machte ihn so glücklich wie lange nicht mehr. Es fühlte sich gut und richtig an. Merkte sie das denn nicht?
Danica blätterte im Fotoalbum. „Ach, seht nur“, sagte sie lächelnd. „Raineys erster Freund.“ Sie wandte sich an ihre Schwester. „Wie alt warst du, achtzehn? Du warst ein echter Spätzünder. Aber vielleicht lag es daran, dass du in Mark verliebt warst.“
Sie blickte Mark an. „Wir waren alle in dich verliebt. Aber bei Rainey scheint das etwas länger angehalten zu haben.“
Rainey entwandt sich Marks Griff und stürmte zur Tür.
„Jetzt tu nicht so peinlich berührt“, rief Danica ihr nach. „Mark weiß das doch längst. Jeder hat es gewusst.“
Ein lauter Knall ertönte, als Rainey die Haustür hinter sich zuschlug.
Mark stand auf, bedankte sich für das Essen und den netten Nachmittag und verabschiedete sich eilig. Er kam gerade noch rechtzeitig, um Rainey wegfahren zu sehen. Rasch stieg er in seinen Wagen und folgte ihr.
An einem kleinen Laden in der Stadt hielt sie an und kehrte wenig später mit einer braunen Papiertüte im Arm zurück. Mark fuhr ihr nach bis zu ihrem Haus, stieg aus und stellte sich neben Rainey, als sie die Tür aufschließen wollte.
„Alkohol oder Süßigkeiten?“, fragte er und deutete auf die Tüte.
„Süßigkeiten. Was soll das, Mark? Ich brauche keinen Begleitservice.“
„Da draußen rennt irgendein Spinner rum, der dein Auto mit dem Wort ‚Schlampe‘ verziert hat. Ich passe auf dich auf.“
Rainey wollte Mark die Tür vor der Nase zuknallen, doch er stellte rasch einen Fuß in den Spalt. „Und ich komme mit rein.“
„Wunderbar. Aber glaub ja nicht, dass ich auch nur ein Wort mit dir rede.“
„Im Schweigen bin ich exzellent.“ Er betrat die Wohnung und überprüfte sorgfältig jedes Zimmer. Doch die Wohnung war leer. Als er ins Wohnzimmer zurückkam, stand Rainey am Fenster und starrte in die Nacht hinaus.
„Rainey?“
Sie legte die Stirn an das kühle Glas. „Tu das nicht“, murmelte sie.
Er wusste, was sie meinte. Nicht reden. Nicht bewegen. Nicht anfassen. Nicht einmal atmen.
Doch den Gefallen konnte er ihr nicht tun. Er trat hinter sie und strich ihr behutsam über das Haar. „Ist alles in Ordnung?“
Sie stieß einen langen, seufzenden Atemzug aus, der das Glas beschlug. „Danica hat recht. Mein Liebesleben ist eine einzige Katastrophe. Es war nie ein Mann dabei, mit dem ich hätte glücklich werden können. Weil ich immer Gefühle für dich hatte. Und ich glaube, unbewusst habe ich jeden Mann mit dir verglichen.“ Sie schüttelte den Kopf und lachte dumpf. „Nett von dir, dass du damals so getan hast, als hättest du es nicht bemerkt.“
Mark fasste sie am Arm und drehte sie zu sich herum, sodass er ihr ins Gesicht sehen konnte. Beim Anblick des traurigen Ausdrucks in ihren Augen krampfte sich sein Herz zusammen. Sie wirkte so empfindsam und verletzlich. Wie jemand, der keine Kraft mehr zum Kämpfen hatte.
„Ich habe nicht nur so getan. Ich habe es wirklich nicht gemerkt“, sagte er. „Ich war wohl ein wenig langsam, was das angeht. Selbst in der Nacht, als du in meine Wohnung gekommen bist.“
„Natürlich warst du da langsam. Du hattest ja auch … andere Dinge zu tun.“
Er atmete tief durch. „Ich meinte nicht diesen Teil der Nacht.“
Rainey kreuzte die Arme vor der Brust. „Und ich werde über keine anderen Einzelheiten der Nacht reden. Niemals.“ Sie wandte den Blick ab. „Vor allem nicht darüber, dass du mir gefolgt bist, obwohl du mich nicht wolltest.“
Mark blickte auf sie hinunter und fühlte sich plötzlich
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