Tiffany Extra Band 03
hilflos wie nie. Irgendetwas schnürte ihm schmerzhaft das Herz zusammen. „Du warst erst sechzehn.“
„Ich würde gerne in den Schweigemodus zurückkehren.“
„Du warst mir nicht egal, Rainey. Alles andere als das! Aber du warst zu jung für mich. Die Frau, die in der Nacht bei mir war, spielte dabei keine Rolle.“
„Ich war kein Kind mehr.“
„Nein. Du warst die Verführung in Person. Und gerade deshalb bin ich auf Abstand geblieben.“
Sie hielt kurz den Atem an, und Mark fuhr fort zu sprechen. „Was passiert ist, tut mir nicht leid. Der Kerl war betrunken und wollte dir an die Wäsche. Ich habe mich richtig verhalten. Und von dem Standpunkt werde ich nicht abweichen. Niemals.“
Rainey schwieg. Mark fasste sie sanft am Kinn. „Und es tut mir nicht leid, dass ich ihm später angedroht habe, ihn umzubringen, wenn er sich dir noch ein einziges Mal nähert.“
Rainey starrte ihn überrascht an. „Das hast du gemacht?“
„Ja, nachdem ich dich sicher zu Hause abgesetzt hatte.“
Er sah, wie sie die Stirn runzelte, und hob warnend eine Augenbraue. Letztendlich seufzte Rainey auf und lächelte matt. „Danke.“
Dann wollte sie sich abwenden, doch Mark hielt sie an der Hüfte fest.
„Und ich habe unsere Freundschaft nicht auf dem Gewissen. Ich bin weggegangen, ja. Weil ich einen Job in Ontario bekommen habe. Und als ich gegangen bin, hast du ohnehin nicht mit mir geredet.“
„Genau wie jetzt.“
Mark zog sie dichter an sich. „Ich hatte dich wirklich gern“, sagte er leise und sah ihr in die Augen. „Du warst etwas Besonderes. Ein bisschen wild und sehr zielstrebig.“ Er legte den Kopf schräg. „Aber ehrlich gesagt stand ich damals auf viele Frauen. Feste Beziehungen waren einfach nicht mein Ding.“
„Auch da scheint sich nicht viel verändert zu haben.“
„Ein bisschen schon. Genug, denke ich.“
Noch immer lagen ihm unverbindliche Liebschaften mehr. Sie passten zu seinem Lebensstil. Er verletzte Frauen nicht, es war ein Geben und Nehmen in gegenseitigem Einverständnis. Und am nächsten Tag war es vorbei. Das war einfach. Unkompliziert. Und es bedeutete, dass man keine Verantwortung übernehmen musste. „Bei meinem Job stand eine feste Beziehung nie wirklich zur Debatte.“
Rainey nickte.
„Aber das hat nichts damit zu tun, ob ich mich zu dir hingezogen fühle oder nicht“, sagte er. „Denn das tue ich. Du bist eine großartige Frau, Rainey.“
„Obwohl ich so anders bin?“
„ Weil du so anders bist.“
Ihre Blicke trafen sich, und die Verletzlichkeit in Raineys Augen stach wie ein Messer in Marks Herz. „Außerdem bist du verdammt sexy“, sagte er.
„Ich bin selbstbewusst genug, Mark“, sagte sie leise. „Du musst also nicht …“
„Du engagierst dich, du kämpfst für die Menschen und Dinge, die dir wichtig sind. Und du bist stark, Rainey. Ich glaube, das beeindruckt mich am meisten. Du sorgst dafür, dass die Welt besser wird, indem du viele kleine Dinge tust, die dann einen gewaltigen Unterschied machen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Wenn du jetzt im Gegenzug von mir hören willst, dass ich dich toll finde, muss ich dich enttäuschen. Das ist lange vorbei.“
Er grinste. „Ach, Rainey. Das ist eine Lüge. Du magst mich sogar sehr.“
„Wir müssen dringend an deinem übersteigerten Ego arbeiten. Das ist unerträglich.“ Doch sie atmete tief durch und schmiegte sich ein wenig dichter an ihn. „Die Journalisten nennen dich ‚Eisberg‘, hast du das gelesen?“ Sie blickte ihn an und legte ihre Handfläche sanft an seine Wange. „Die haben doch keine Ahnung.“
Sie schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals, und Mark spürte den warmen Atem auf seiner Haut. Mark schloss die Augen. Und in diesem Moment wusste er, dass er keine Chance hatte. Rainey hielt sein Herz fest in ihren Händen.
12. KAPITEL
Rainey war so in den Kuss versunken, dass sie die SMS fast nicht bemerkt hätte.
„Entschuldige, ich muss nachsehen“, sagte sie. Mark seufzte übertrieben genervt. Rainey legte den Kopf schräg. „Vielleicht ist es wichtig.“
Doch es war nur eine SMS von Cliff.
Lust auf einen Strandspaziergang mit Nachtisch? Cliff
Mark nahm ihr schweigend das Handy aus der Hand und löschte die Nachricht.
„Hey“, protestierte Rainey. „Vielleicht will ich ja einen Nachtisch!“
„Ich bin dein Nachtisch“, sagte er und schob sie entschlossen zum Sofa hinüber. Dort ließ er sich neben sie fallen und schloss sie in die Arme. Rainey schlang die Beine um
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