Tiffany Extra Band 03
Band, die gerade ihre Soundchecks machte. Die Zeit verging, und der Raum füllte sich zunehmend mit Menschen. Geschäftlich würde es ein guter Abend werden.
Louis, der Barkeeper, der an solchen Tagen zusätzlich eingesetzt wurde, servierte Drinks am Fließband. Ben fragte sich, wo Charlie sein mochte, und ging in die Küche. Auf dem Herd blubberte in einem riesigen Topf Charlies Spezialchili. Riesige Bleche mit Maisbrot lagen zum Abkühlen auf dem massiven Holzblock, der sich in der Mitte der Küche befand und den Raum dominierte. Es war die einzige Mahlzeit, die heute angeboten wurde. Von Donnerstag- bis einschließlich Samstagabend gab es immer nur ein Special. Die meisten Gäste kamen ohnehin nur, um zu trinken und zu tanzen.
Ben hatte keine Ahnung, wie sein Freund das anstellte, aber dieses Chili war einfach das beste, was er je gegessen hatte. Der Topf würde ziemlich schnell leer sein, und er nahm sich vor, sich rechtzeitig eine Portion zu sichern, bevor er zurück ins Haus ging.
Charlie und Lisa würden diese Nachtschicht alleine schmeißen, sodass Ben sich einen Abend freinehmen konnte. Heute Abend jedoch wäre er lieber beschäftigt gewesen.
Er ging zu seinem Büro. Trockene Buchhaltung sollte ihn von Joanna ablenken. Er fragte sich gerade, ob das auch funktionieren würde, als er plötzlich ein Geräusch hörte und stehen blieb.
Nach ein paar Sekunden wusste er, was los war. Was er hörte, waren erregte Seufzer, und sie kamen aus dem Pausenraum der Angestellten. Er hörte den Lustschrei einer Frau, gefolgt von leisem Gelächter und Flüstern.
Charlie und Lisa. Ben war geschockt. Ganz offensichtlich glaubten sie, allein und unbeobachtet zu sein.
Sex im Pausenraum, das war doch wirklich ein bisschen … respektlos. Ganz zu schweigen von diversen Hygienevorschriften, gegen die dabei verstoßen wurde. Er lächelte grimmig.
Vielleicht war er ja nur neidisch, nachdem er und Joanna es nicht so weit geschafft hatten. Mit ihr würde er nur zu gern gegen ein paar Hygienevorschriften verstoßen. Er atmete tief durch, entschied sich gegen die Buchhaltung und ging direkt zu seinem Haus. Charlie und Lisa sollten nicht wissen, dass er sie gehört hatte. Wenn sie ihre Liaison bis jetzt geheim gehalten hatten, dann, weil es niemanden etwas anging.
Da er sich jetzt irgendwie abreagieren musste, ging Ben erst einmal ins obere Stockwerk seines Blockhauses und zog sich Joggingshorts und – schuhe an.
Er nahm sich nicht einmal die Zeit, sich aufzuwärmen, sondern rannte gleich los, die Landstraße entlang. Seine Muskeln brannten, und nach ein, zwei Meilen fühlte er sich schon etwas besser.
Bei der dritten Meile verlangsamte er etwas seinen Schritt und blickte zurück. Ein SUV näherte sich langsam. Kein Problem. In dieser Gegend rechneten Autofahrer ohnehin ständig mit frei laufenden Kühen oder wilden Tieren, die sich auf die Fahrbahn verirrten, besonders in der Dämmerung.
Sicherheitshalber rannte Ben jedoch auf dem Sandstreifen neben der Fahrbahn. Nach kurzer Zeit war das Motorengeräusch direkt hinter ihm.
Er lief weiter und ignorierte zunächst dieses Gefühl, dieses Prickeln in seinem Nacken, das ihn in seiner Zeit als SEAL immer vorgewarnt hatte, wenn etwas nicht stimmte.
Das Auto bremste ab. Ben hatte zuvor gesehen, dass zwei Männer darin saßen. Er lief langsamer. Plötzlich gab der Fahrer Gas.
„Mal sehen, was da los ist“, dachte Ben laut, bog nach rechts ab und lief auf dem Sandboden weiter, direkt auf eine Düne zu. Die wäre zu steil für ein Auto, das nicht extra dafür ausgerüstet war, und dieses Auto war es nicht.
Ben lief schneller, es war nur eine halbe Meile bis zu der Sanddüne. Er blickte zurück. Tatsächlich, der Wagen bog ebenfalls rechts ab und verfolgte ihn.
Ben kannte die Gegend wie seine Westentasche. Die Sonne war kurz davor unterzugehen, und die Schatten wurden länger. Dadurch war er, so hoffte er, im Vorteil.
Der SUV hatte Allradantrieb. Es war kein sehr wendiges Auto, doch der Abstand zu ihm wurde immer kleiner, wie Ben beunruhigt feststellte. Er rannte den Hügel hinauf, ignorierte das Brennen in seinen Waden und nahm sich vor, in Zukunft öfter zu trainieren. Nur weil er jetzt Zivilist war, war das kein Grund, ein Weichei zu werden.
Er schaffte es bis zum Gipfel, als die Sonne gerade hinterm Horizont verschwand. Von hier oben hatte er die beste Sicht. Er schaute zu, wie sich die Räder des SUV am Fuß der Düne in den Sand gruben.
„Jetzt steigt mal schön aus, ihr
Weitere Kostenlose Bücher