Tiffany Extra Band 03
starken Armen halten, die ganze Nacht. Sie hatte sexuelle Fantasien – wer nicht? Aber sie hatte noch nie davon geträumt, dass ein Mann sie nachts in den Armen hielt, während sie schlief. Sie war nicht der Typ für Blümchensex und Händchenhalten. Seit ihrem dreißigsten Geburtstag vor ein paar Monaten, und ganz besonders seit dieser Schusswunde, fragte sie sich, was sie wohl bisher verpasst hatte. Umso mehr, als sie nach ihrer Verletzung eine Weile bei ihrem Bruder und ihrer Schwägerin gewohnt hatte. Am Ende war sie jedoch zu dem Schluss gekommen, dass ihr Job ihr mehr bedeutete als alles andere. Sie liebte ihre Arbeit, und ganz sicher würde sie die nicht für einen Mann aufgeben.
Ben hatte es jetzt geschafft, das Gerät in den Fensterrahmen einzupassen.
„Wenn Sie das Fenster offen halten könnten, bis ich hier fertig bin, das wäre super“, sagte er. Das T-Shirt klebte an seinem Körper, und Joanna konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
„Klar“, sagte sie und hob das Fenster höher als nötig.
Innerhalb weniger Minuten war die Klimaanlage installiert. Joanna ließ das Fenster wieder herab, und Ben beugte sich vor, steckte den Stecker in die Dose und schaltete das Gerät ein. Sofort strömte kühle Luft heraus.
Es fühlte sich wundervoll an, das musste Joanna zugeben. Sie senkte den Kopf und schob sich wohlig das Haar aus dem Nacken. Dabei ertappte sie Ben, wie er zu ihr hochstarrte. Zweifellos war er fasziniert von ihren Nippeln, die sich im kühlen Luftstrom aufgerichtet hatten.
Als er ihren Blick bemerkte, machte er sich an dem leeren Karton zu schaffen.
„Es ist ja ein kleines Zimmer, wahrscheinlich kann man sie ganz niedrig einstellen“, sagte er, mehr zu sich selbst als zu ihr. Joanna antwortete mit einem kaum verständlichen Murmeln.
Noch nie hatte ein Mann sie derart aus dem Gleichgewicht gebracht – und schon gar nicht so schnell.
In der Annahme, dass er sich jetzt umdrehen und hinausgehen würde, machte sie einen Schritt in Richtung Tür, doch Ben bückte sich erneut, um ein Stück Plastikfolie aufzuheben, das zu Boden gefallen war.
So blieb es nicht aus, dass sie aneinanderstießen und beide das Gleichgewicht verloren. Im nächsten Moment fand Joanna sich auf dem Bett wieder. Auf dem Rücken. Und Callahan lag auf ihr.
Der kühle Luftstrom auf ihren nackten Füßen ließ sie erschauern – oder war es die Hitze, die sein Körper verströmte?
„Äh …“ Joanna befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze und blickte zu ihm hoch. Er machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Sie bat ihn auch nicht darum.
Ben fühlte sich gut an. Schwer, männlich, hart. Sie musste sich zwingen, nicht die Beine zu spreizen und sich an ihn zu pressen. Es war wirklich peinlich.
Umso mehr, als er ein ähnliches Problem zu haben schien. Jedenfalls spürte sie deutlich, dass er eine Erektion hatte.
„Hören Sie auf damit“, sagte er jetzt unwirsch.
„Womit?“
„Sich die Lippen zu lecken.“
„Oh, tut mir leid“, erwiderte sie, aber es klang kein bisschen glaubwürdig. Er hatte sich noch immer nicht gerührt.
„Ich sollte wohl aufstehen“, sagte er. Sein Atem strich über ihre Wange.
„Ja.“
„Aber ich habe gar keine Lust dazu“, gestand er. Bildete sie sich das nur ein, oder drückte er sich ein klein wenig fester an ihre Schenkel?
Ihr wurde immer heißer. Sie war so erregt, dass sie das Gefühl hatte, kurz vor einem Orgasmus zu sein. Alles, was sie tun müsste, wäre, einen ihrer Schenkel ein wenig zwischen seine zu drücken … und schon wäre es passiert.
Einer Versuchung zu widerstehen, war noch nie Joannas Stärke gewesen.
Plötzlich beugte Ben sich vor, drückte seine Lippen auf ihre und hielt ihren Kopf fest. Sie hörte auf zu denken. Es gab nur noch diesen Mann.
Joanna konnte kaum glauben, was hier geschah. Sie öffnete die Lippen, spreizte die Schenkel und schlang die Arme um Ben Callahans muskulösen Oberkörper. Sie gab sich hin.
Zum ersten Mal in ihrem Leben verstand sie, was es bedeutet, sich im Augenblick zu verlieren. An einen Kuss. An einen Mann.
„Es ist noch besser, als ich es mir vorgestellt habe“, flüsterte er und zupfte mit den Zähnen an ihrem Ohrläppchen.
„Du hast dir etwas vorgestellt? Aha“, versuchte sie zu scherzen.
„Vom ersten Augenblick, als ich dich sah“, gestand er und sah ihr direkt in die Augen.
Dann glitt sein Blick über ihr Gesicht und blieb an ihren Lippen haften. Joanna wünschte, er möge sie noch einmal
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