Tiffany Extra Band 03
überzeugt.“
„Du warst es nie.“
Ein paar Sekunden vergingen, bevor er langsam den Kopf schüttelte.
Kaia hätte vor Frust am liebsten geschrien. Es war kein Trost, dass Blake diesmal recht hatte.
„Ist das alles, was du dabeihast?“
Alles, was sie ihm zu zeigen beabsichtigte. „Ein paar Kleinteile für Notreparaturen.“ Sie hielt die Tasche auf, damit er selbst nachsehen konnte, doch er blieb ein paar Schritte entfernt stehen.
„Und?“ Er gab einfach nicht auf.
„Und nichts.“
Im Hintergrund wurde die Musik lauter. Kaia und Blake waren schon lange von der Party fort, aber wenn sie ihn darauf hinwies, würde er misstrauisch werden. Als ob er nicht bereits misstrauisch wäre.
Trotzdem, warum hatte er sie nicht längst nach unten gescheucht oder einen von seinen Männern gerufen? Oder Royce. Oder Tina.
Wusste überhaupt jemand, dass er oben war?
Interessant. Sie hatte vermutet, dass sein intensiver Blick bedeutete, dass er überlegte, ob er ihr glauben konnte oder nicht, doch vielleicht war es etwas anderes. Vielleicht war er fasziniert, dass sie ihm Paroli geboten hatte.
Vielleicht hatte sie sein Verlangen nach ihr ja nicht zerstört.
Wärme durchflutete sie. Nein, sie empfand kein Verlangen nach ihm. Sie hatte ihre Gefühle unter Kontrolle, und sie entschied, wann und wo und bei wem sie Verlangen empfinden würde. Dies war jedenfalls weder die Zeit noch der Ort – und schon gar nicht die geeignete Person.
In die Musik mischte sich ein leises Geräusch. Ein Knacken. Blakes Fingergelenk. Er war nicht so unbeteiligt, wie er sie glauben machen wollte.
War es möglich, dass er sich immer noch zu ihr hingezogen fühlte? Wenn ja, war das eine Schwäche, die sie gegen ihn verwenden könnte.
Sie lockerte ihre Haltung. „Sind wir jetzt fertig?“ Sie lächelte leicht und senkte die Stimme. „Oder wirst du mich abtasten?“
Blake zuckte mit keiner Wimper, doch seine Pupillen wurden groß. „Nein. Ich möchte mir die Fähigkeit erhalten, irgendwann einmal Kinder zu zeugen.“
Kaia lachte heiser. „Ich wollte nur deine ganze Aufmerksamkeit.“
„Oh, die hast du.“ Seine Stimme wurde eine Nuance tiefer. „Ich weiß, dass du es mir heimzahlen wolltest, Kaia. Wir sind jetzt quitt.“
Wie bitte? Kaia wurde so zornig, dass ihre Finger zitterten. Sie waren nicht einmal annähernd quitt. Blake hatte keine Ahnung. Nicht die geringste. „So etwas Anmaßendes würdest du niemals wagen zu sagen, wenn du jemals im Gefängnis gesessen hättest.“
Sie sahen sich fest in die Augen. Blake schien unsicher zu werden.
„Na gut“, meinte er schließlich. „Du schlägst vor, dass ich dich gehen lasse?“
„Du hast keinen Grund, mich nicht gehen zu lassen.“ Sie breitete die Arme aus. „Mach schon. Überzeug dich selbst.“ Sie ging ein hohes Risiko ein. Was, wenn er tatsächlich anfangen würde, sie abzutasten?
Kaia wartete. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Insgeheim hoffte sie, dass Blake sie berühren würde, damit sie einen Vorwand hatte, in seinen Armen zu landen.
Sein Blick verriet ihr, dass er dasselbe hoffte.
„Muss nicht sein, ist auch sicherer für mich.“ Seine Stimme knirschte wie Kies. Sein Knöchel knackte.
Wenn sie den kleinen Laut nicht gehört hätte, hätte Kaia vielleicht ihre Sachen genommen und den Raum verlassen.
Aber sie hatte das verräterische Knacken gehört. Blake wollte sie immer noch. Und sie … war dabei, etwas sehr Dummes zu tun. Wieder einmal. „Dann werde ich mich selbst abtasten.“ Langsam strich sie über ihre Seiten.
Eine sehr gefährliche Entscheidung, aber eine, bei der sie sich lebendiger fühlte als seit Jahren. Ihr Blut schien heißer durch ihre Adern zu fließen. Sie fühlte sich selbstbewusst und mächtig. Und tollkühn, weil sie wusste, wohin dies führen würde?
Blake hatte ihren Körper immer begehrt, deshalb war er so überzeugend in der Rolle des aufmerksamen Geliebten gewesen. Und sie hatte seinen begehrt, deshalb war sie so blind dem Rest gegenüber gewesen. Sie könnten immer noch Spaß miteinander haben, solange sie nicht vergaß, dass das alles war.
Kaia stützte ein Bein auf dem Bett ab und lächelte, während ihre Hände über den Rock und die unauffälligen Erhebungen von winzigen Werkzeugen glitten, die sie unter den Leggings versteckt hatte. Erhebungen, die auch Blake spüren würde, wenn er ihren Bluff durchschaute. Doch dazu müsste er zunächst die kleinen grauen Zellen bemühen, und es sah im Moment nicht so aus, als wäre
Weitere Kostenlose Bücher