Tiffany Extra Band 03
wenig misstrauisch. Vielleicht sogar bereit für einen Waffenstillstand. Ein Waffenstillstand wäre gut. Großartig sogar.
„Jetzt zu dem Hund“, begann er.
Wie aufs Stichwort kläffte Jo Jo, rannte unter den Kleidern hervor direkt zu Blake und attackierte knurrend seinen Schuh.
„Hey!“ Als Blake nach ihm griff, quiekte der Hund, wetzte aus dem Wandschrank und versteckte sich unterm Bett.
Gut gemacht, Jo Jo. Kaia hätte es nicht besser planen können.
„Na prima.“ Sie stand auf. „Weißt du, wie lange ich heute Nachmittag gebraucht habe, ihn darunter hervorzulocken?“ Sie marschierte an Blake vorbei. „Ich habe keine Zeit, immer wieder diesem Viech nachzulaufen!“ Vor dem Bett ließ sie sich auf allen vieren nieder. „Jo Jo!“
Das Viech knurrte. Hervorragend.
Kaia seufzte und lugte unters Bett. „Jo Jo, komm her, Süßer.“
„Du erwartest wirklich, dass ich glaube, dass du im Wandschrank warst, um den Hund zu holen?“, fragte Blake.
Kaia schaute zu ihm hoch. „Ich erwarte, dass du mir hilfst, ihn unter dem Bett hervorzuholen“, sagte sie übertrieben freundlich.
„Ich bin sicher, ihm geht es gut, wo er jetzt ist.“ Blake streckte die Hand aus, um Kaia hochzuhelfen. „Und sollte Tina ihn suchen, wird er leicht zu finden sein, da er deinen Sender trägt.“
„Das war der Sinn der Sache“, antwortete Kaia schlagfertig. Sie ergriff seine Hand und stand auf. „Jo Jo läuft gern weg und versteckt sich. Ihn zu suchen, kostet wirklich Zeit. Du solltest Tina dein Überwachungssystem verkaufen, damit sie immer weiß, wo er ist.“ Sie konnte nicht sehen, ob Blake ihr die Geschichte abkaufte oder nicht. Wahrscheinlich nicht.
„Es ist nicht dein Job, dich um Jo Jo zu kümmern“, erwiderte er.
„Ich weiß, aber vorhin hat er sich einen Ohrring geschnappt. Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre, wenn er damit weggerannt wäre? Da habe ich ihm den Sender angesteckt. Denn, ehrlich, Royce und mich damit auszustatten, war überflüssig.“
Es war unmöglich zu erkennen, was in Blake vorging, er versteckte seine Gedanken hinter einer Maske von Autorität. „Eine bekannte Diebin im Auge zu behalten, ist alles andere als überflüssig.“
Das war ein kurzer Waffenstillstand gewesen. „Ich arbeite für den Mann! Glaubst du, ich könnte keine bessere Gelegenheit finden, als ihn auf einer Party zu bestehlen? Und was denkst du von ihm? Dass er sich selbst bestiehlt?“ Kopfschüttelnd machte sie Anstalten, den Raum zu verlassen.
Blake packte sie am Arm. Okay, sie hatte ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, so leicht davonzukommen.
„Er könnte behaupten, dass ihm etwas gestohlen wurde, um Geld von der Versicherung zu bekommen.“
„Und dabei zu riskieren, Tina als Kundin zu verlieren?“ Sie riss ihren Arm los. „Nicht sehr wahrscheinlich.“
„Du könntest etwas ausspionieren, um später Rache an den Nazarios zu nehmen. Oder du könntest einfach stehlen und hoffen, dass du diesmal damit davonkommst.“ Er zählte es an seinen Fingern ab. „Du hast ein Motiv und die Gelegenheit.“
„Oh, bitte! Hältst du mich für so dumm? Warte.“ Sie warf die Hände in die Luft. „Natürlich tust du das. Schließlich war ich dumm genug, auf dich hereinzufallen.“
Da er auf einen Einwand verzichtete, fuhr sie fort: „Jemand müsste schon sehr viel dümmer sein als ich, heute Abend irgendetwas zu probieren, wo du mir dauernd auf den Fersen bist.“
Blake hatte sich zwischen sie und die Tür gestellt. „Deshalb wusste ich auch, dass du nicht hier bist, um den Hund zu suchen. Er war unten. Bei mir.“
„Also du hast ihn so erschreckt? Armes Ding.“ Kaia wusste, dass sie Blake einen besseren Grund für ihre Anwesenheit im Schlafzimmer liefern musste, sonst würde er sie nie in Ruhe lassen. „Ja, er kam hoch und fand mich, als ich das hier geholt habe.“ Kaia zog die Armbänder aus ihrer Tasche. „Royce hat mich nach oben geschickt, um sie zu holen. Sie gehören ihm, und er wollte sie zeigen. Tina hat sie vor ein paar Wochen auf einer Ausstellung von indianischem Schmuck präsentiert.“
Blake wirkte skeptisch.
„Es gibt Fotos. Du kannst sie über Google finden.“
„Gute Idee.“ Blake nahm sein Handy, aktivierte den Bildschirm und tippte etwas ein. „Was machen die Armbänder in deiner Tasche?“, fragte er, während er auf den kleinen Monitor schaute.
„Ich wollte Fingerabdrücke vermeiden. Jetzt muss ich sie putzen.“ Sie rieb ein Armband an ihrem Rock, wobei sie sich
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