Tiffany Extra Band 03
des Gewichts der Schnupftabaksdose an ihrer Wade bewusst war. Sie hoffte inständig, dass sie ihm nichts von ihrem Deal mit Casper erzählen müsste, weil sie sonst gegen die Klausel verstoßen würde.
Irgendwann einmal hatte sie Blake von diesem Kleid erzählt. Jede Sekunde könnte er sich daran erinnern und …
„Was hast du noch in den Taschen?“ Er hatte sich erinnert.
„Viel. Ich trage keine Handtasche.“
Er blickte auf. „Zeig es mir.“
Sie deutete auf sein Handy. „Hast du das Bild von Tina und Royce gesehen?“ Sie hielt eins der Armbänder hoch. „Die Übereinstimmung festgestellt?“
„Ja.“ Er schaltete den Monitor seines Handys ab. „Zeig es mir trotzdem.“
Die Situation wurde brenzlig für Kaia.
Wie standen ihre Chancen, Blake davon zu überzeugen, dass die Schnupftabaksdose ein wirklich schickes Pillendöschen war?
Gleich null. Im Moment konnte sie nichts anderes tun, als ihn hinzuhalten und zu hoffen, dass ihn jemand über sein Headset anrief oder er, oh Wunder, ihr glaubte.
Sorgfältig legte sie die Armbänder aufs Bett, nah genug an die Kante, dass sie sie herunterfallen lassen könnte, falls sie eine Ablenkung brauchte, aber nicht so nah, dass es Blake auffiel.
Als Nächstes holte sie die leichten Sachen hervor. „Geldscheinclip, Lippenstift, Schlüssel, Taschentücher.“ Sie zog das Futter heraus, um zu zeigen, dass die Tasche leer war.
„Weiter.“
Sie warf die Sachen aufs Bett und griff in eine andere Tasche. „Juwelierlupe, Latexhandschuhe …“
„Ich kenne keine andere Frau, die Latexhandschuhe mit auf eine Party nimmt.“
„Für mich ist es keine Party. Ich arbeite.“
„Genau das befürchte ich.“
War da etwa ein Anflug von Humor? Kaia wollte keinen Humor. Sie wollte, dass Blake streng blieb und mit der bewusst neutralen Stimme sprach, die sie so hasste. Hass. Das wollte sie fühlen, wenn sie schon irgendetwas fühlen musste.
„Die Handschuhe benutze ich, um keine Fingerabdrücke auf dem Schmuck zu hinterlassen.“ Für Schmuck müssten diese Handschuhe aus Baumwolle sein, aber Kaia setzte darauf, dass Blake das nicht wusste.
Er deutete auf die Tasche. „Was hast du noch da drin?“
„Schlüssel.“ Es war ein Werkzeugset in Form von Schlüsseln, doch darauf würde sie ihn nicht hinweisen. Sie holte einen kleinen Schreiber heraus, der in Wirklichkeit ein Minilötbrenner war. Ein weiterer Kuli war eine Taschenlampe. Sie hatte gar keinen richtigen Schreibstift.
„Lass mich das sehen.“ Er streckte die Hand aus, und Kaia reichte ihm den Stift.
„Nett“, sagte er, nachdem er ihn näher betrachtet hatte. Er beugte sich vor und legte ihn aufs Bett.
Jo Jo knurrte.
Kaia unterdrückte ein Lächeln und hielt ihr Telefon hoch. „Mein Handy.“
„Das nehme ich.“ Blake griff danach.
Kaia zog die Hand zurück. „Nicht ohne Gerichtsbeschluss.“
„Oh, ich glaube …“
„Nicht ohne Gerichtsbeschluss.“ Sie steckte das Handy ein. „Ich habe vertrauliche Kundendaten darauf. Du bist kein Polizist mehr, Blake. Solltest du mein Telefon konfiszieren, würdest du damit deine Befugnisse überschreiten. Ich garantiere dir, dass du dafür eine Klage an den Hals bekämest.“ Sie ließ das einen Moment sacken, bevor sie hinzufügte: „Selbst wenn du noch ein Cop wärst, wäre jede Information, die du auf meinem Handy finden würdest, vor Gericht nicht zulässig.“
Er blinzelte. „Stimmt. Du bist gut informiert.“
„Ich hatte Zeit.“ Sie hatte noch nie so zu ihm gesprochen und merkte, dass es ihn überraschte. Ja, Blake, ich bin nicht mehr das kleine Mädchen, das sich allem gebeugt hat, was du gesagt hast. „Außerdem zeige ich dir nur, was ich in meiner Tasche habe, damit du mich in Ruhe lässt.“
Sie zog ihren Messring hervor und warf ihn aufs Bett. „Ja, den habe ich früher benutzt, um Safes zu öffnen, aber jetzt dient er mir als Ringausmesser.“ Sie schaute Blake unverwandt an und hoffte, dass er nichts über das Ausmessen von Ringen wusste.
Blake starrte auf die Sachen. „Du hast für alles eine Erklärung.“ Er stützte die Hände an die Hüften und musterte Kaia mit leicht zusammengekniffenen Augen. „Ich schätze, deshalb bist du so gut.“
Kaia hielt seinem Blick stand. „Vielleicht sage ich ja auch die Wahrheit.“
„Vielleicht.“
Wenigstens hatte sie Zweifel in ihm gesät. Begründete Zweifel. Nannte man es nicht so? Etwas, das ihr unerfahrener Pflichtverteidiger nicht vor Gericht erreicht hatte.
„Aber ich bin nicht
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