Tiffany Extra Band 03
würde.
„Kaia, ich kann die Vergangenheit nicht …“
„Leute“, unterbrach ihn Lukes Stimme. „Ich habe soeben erfahren, dass die gesamte Ostküste von dem Stromausfall betroffen ist. Wir werden noch eine Weile hierbleiben müssen.“
10. KAPITEL
Stromausfall.
Aufgeregtes Stimmengewirr übertönte Lukes nächste Sätze. Blake neigte den Kopf und horchte angestrengt. Hoffentlich hatte Lukes Verkündung keine Hysterie ausgelöst. Es brauchte nur einer die Nerven zu verlieren, und Panik würde sich ausbreiten. Die nächsten paar Sekunden waren entscheidend. Luke musste die Kontrolle behalten. Und er hätte da unten nicht allein sein sollen.
Frustriert schlug Blake gegen das Gitter, womit er nur erreichte, dass ihm die Knöchel wehtaten.
„Die gesamte Ostküste?“, wiederholte Kaia.
Sofort wandte er sich ihr wieder zu. Er hatte ihr sagen wollen, dass er die Vergangenheit nicht ungeschehen machen konnte, und er wollte sie bitten, ihnen noch eine Chance zu geben. Er würde damit bis später warten müssen.
„Ja.“ Er strich ihr eine Strähne, die sich aus ihrem Knoten gelöst hatte, aus dem Gesicht und beugte sich vor, um Kaia zu küssen, doch sie kletterte schon von seinem Schoß.
„Das bedeutet, es dauert noch Stunden, bis wir wieder Strom haben.“
Es hätte das Stichwort für einen von ihnen sein können, lächelnd zu fragen: „Und wie vertreiben wir uns solange die Zeit?“ Doch Blake konnte nur daran denken, dass sein Ruf als Sicherheitsexperte auf dem Spiel stand und er absolut handlungsunfähig war. Er konnte sich nicht einmal mit Luke verständigen. Am liebsten hätte er noch einmal gegen die Sperre geschlagen, während er eigentlich Kaia in den Armen halten und sich darüber freuen sollte, was sie gerade erlebt hatten.
Er wollte sie an sich ziehen und versuchen, sie für seinen plötzlichen Stimmungsumschwung zu entschädigen, aber ein Stoffrascheln verriet ihm, dass sie dabei war, ihr Kleid zu richten. „Kaia, komm bitte …“
„Du sagst, dass Luke dein bester Mann ist?“, unterbrach sie ihn.
„Ja.“ Blake kam sich wie ein Idiot vor. Er zog sich das Hemd wieder an. „Luke fragt sich bestimmt, wo zum Teufel ich bin.“ Sein Partner würde merken, dass auch Kaia fehlte, und Vermutungen anstellen, denn er kannte ihre Vorgeschichte. Daher würde er auch garantiert niemanden schicken, nach ihnen zu suchen.
„Du hast ihm vorhin die Verantwortung übertragen.“
Blake erinnerte sich. „Nur dass die Umstände sich inzwischen geändert haben.“ Welch maßlose Untertreibung. „Ich sehe wirklich schlecht aus.“
„Ich finde, du siehst ziemlich gut aus.“ Kaia stand leichtfüßig auf.
„Du weißt, was ich meine.“
„Das tue ich.“ Kaia lehnte sich gegen die Wand und musterte ihn, während er sich fertig anzog.
Sie war schnell. Er staunte, wie ruhig und gelassen sie wirkte, obwohl sie noch vor wenigen Minuten alles andere als das gewesen war.
„Was würdest du tun, wenn du unten wärst?“, fragte sie.
Blake stand auf. „Daran arbeiten, uns hier herauszuholen.“
„Indem du was tust?“
„Ich weiß nicht. Den Generator in Gang bringen. Irgendetwas.“ In Wahrheit gab es nicht viel, was er tun konnte, weil er das System so idiotensicher eingerichtet hatte.
„Wenn es einen Generator gibt, warum haben deine Leute ihn nicht schon eingeschaltet?“
Blake legte sein Halfter um und seufzte. „Auch dafür ist ein Code erforderlich.“
„Wow. Du hast wirklich gründlich gearbeitet.“
Er rüttelte an dem Gitter. „Das ist das Positive daran. Wenigstens weiß ich, dass wir ein narrensicheres System entwickelt haben. Niemand kann herein- oder herauskommen, solange wir es nicht wollen.“
Kaia lachte. „Ich kann es.“
Glaubte sie, dass er all die kleinen Tricks und Techniken, die sie ihm verraten hatte, vergessen hatte? „Ja, sicher, wenn du Löcher in die Wände sprengst.“
„Oh, bitte.“ Sie verzog das Gesicht. „Du kannst mir schon etwas mehr Finesse zutrauen.“
Jetzt hatte sie seine Neugier geweckt. „Du hast dich umgesehen?“
Sie zuckte mit einer Schulter. „Ein wenig.“
„Und du glaubst im Ernst, du kannst hier herauskommen?“
„Und wieder hinein.“
„Okay.“ Blake wusste, dass Kaia es nicht von sich aus anbieten würde; er musste sie schon darum bitten. „Zeig es mir. Bitte.“
Wortlos ging Kaia in Richtung Schlafzimmer. Blake folgte ihr. Er hatte seine Taschenlampe eingeschaltet, aber Kaia schien kein Licht zu brauchen.
Sie führte ihn
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