Tiffany Extra Band 03
dass sie die Nächte bei mir verbringt, wenn du arbeiten musst?“
Ohne eine Antwort stieg Mona in den Wohnwagen und schloss die Tür hinter sich.
Rainey fuhr nach Hause und machte Kekse. Denn das tat sie, wenn sie gestresst war – sie aß Kekse. Anschließend machte sie sich für ihr Date mit Kyle fertig. Das würde spaßig werden. Und heute brauchte sie Spaß.
Und vielleicht war Kyle ja wirklich der Mann, bei dem sie Mark endlich vergessen konnte.
Punkt sechs Uhr klopfte es an der Tür. Sie wartete auf das Ziehen im Magen. Auf die Schmetterlinge. Sollte man vor einem ersten Date nicht wenigstens ein bisschen aufgeregt sein? Doch da war nichts. Sie öffnete die Tür.
Dahinter stand Mark.
Jetzt kamen die Schmetterlinge. „Was tust du hier?“
„Wir haben einige Dinge noch nicht zu Ende gebracht“, sagte er.
„Es gibt immer einige Dinge, die wir nicht zu Ende bringen“, entgegnete sie.
Ein Auto kam die Straße herauf. Kyle. Mit unerwarteter Hektik versuchte sie, Mark wegzustoßen. „Du musst gehen.“
Mark wankte nicht einmal. „Hmm?“
Hmm? Was sollte das wieder heißen? Sie sah sich um und war versucht, Mark in die Büsche zu schubsen. Er lehnte sich vor und flüsterte: „Denk nicht mal dran.“ Dann nahm er sie an den Hüften, schob sie ins Haus und schloss die Tür.
„Du kannst nicht hierbleiben“, murmelte sie. „Ich habe ein Date.“
Mark blickte aus dem Fenster und beobachtete Kyle, wie er näher kam. „Ich will den Kerl kennenlernen.“
„Was? Nein!“
Die Türklingel ertönte. Schnell schob Rainey Mark hinter die Tür und bedeutete ihm, dort stehen zu bleiben. Dann öffnete sie lächelnd.
Kyle war mittelgroß, hatte funkelnde grüne Augen und wirkte selbstsicher lässig. Er lächelte Rainey an. „Überrascht?“
Und wie. Er hatte keine Ähnlichkeit mehr mit dem schüchternen Jungen aus der Schulzeit. Aus dem Jungen mit dem Überbiss war ein gut aussehender Kerl mit einem lässigen Charme geworden. Er verstrahlte genau das Bad-Boy-Image, das Rainey so anziehend fand. „Schön, dich zu sehen“, sagte sie und war selbst überrascht, dass es stimmte.
„Ganz meinerseits“, erwiderte er und musterte sie. „Du siehst zum Anbeißen aus.“
Ein leises Knurren ertönte hinter der Tür. Rainey spürte Marks Blick. „Ich hole nur schnell meine Handtasche“, sagte sie.
„Was riecht hier so gut?“, fragte Kyle und spähte an ihr vorbei in die Wohnung.
„Ich habe vorhin Kekse gebacken“, sagte sie. „Chocolate Chip Cookies. Ein wenig Ablenkung von der Arbeit.“
„Ich liebe Chocolate Chip Cookies“, sagte Kyle.
Rainey schluckte. Bildete sie sich das ein, oder hatte sich erneut ein heiseres Grollen aus Marks Kehle gelöst?
„Sie sind mir leider verbrannt“, sagte sie schnell. Das war zwar gelogen, aber sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass Kyle die Wohnung betrat.
„Gib mir nur eine Sekunde, ja?“ Sie schloss die Tür vor Kyles Nase und drehte sich zu Mark um.
„Willst du uns nicht vorstellen?“, fragte er mit artiger Stimme.
Raineys Zeigefinger schnellte vor wie ein Pfeil. „Still!“ Dann rannte sie in die Küche, schnappte ihre Handtasche und eilte wieder zurück. Mark musterte sie prüfend.
„Dein Oberteil ist zu eng.“
„Nein, ist es nicht.“
„Dann ist der Stoff deines BHs zu fein.“
Rainey starrte auf ihre Brust hinunter. Er hatte recht. Nippelalarm! „Würdest du mich bitte gehen lassen?“
Sein Lächeln wirkte beinahe gefährlich. Er hatte keinerlei Absicht, sie gehen zu lassen. „Und die Jeans …“
„Was ist damit?“
„Du hast einen Fleck am Arsch.“
Rainey verrenkte sich erst nach links, dann nach rechts und glotzte sich auf den Hintern. „Ich seh ihn nicht.“
„Ich aber. Willst du wirklich mit einem Fleck auf dem Hintern auf ein Date gehen?“
„Na gut. Rühr dich nicht!“ Sie rannte die Treppe hinauf und den Flur entlang ins Schlafzimmer. Dort riss sie die Kommode auf und durchwühlte sie nach einem frischen Paar Hosen.
Nichts.
Sie stürzte zum Kleiderschrank und zog einen kurzen Jeansrock heraus. Wenn sie den trug, brauchte sie aber andere Schuhe. Und das bedeutete, dass sie ihre Haare umstylen musste.
Als sie wieder nach unten rannte, stand die Haustür offen. Kyle war ebenso verschwunden wie sein Auto. Mit wütendem Blick folgte sie einem leisen Geräusch in die Küche. Dort lehnte Mark an ihrer Anrichte, vollkommen entspannt und ruhig … und aß ihre Kekse.
„Ein toller Rock, den du da beinahe trägst“,
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