Tiffany Extra Band 03
wollte.
Ihre Stimme wurde weicher. „Hey, wir wissen beide, dass wir den nächsten Monat eng zusammenarbeiten werden. Und wir sind beide erwachsen. Wir schaffen das schon, oder?“
Mark hatte bisher alles geschafft, was ihm an Aufgaben gestellt worden war. Aber er hatte auch noch nie seine Sprache verloren, bis zu diesem Augenblick. Er nickte.
„Super“, sagte sie und wirkte erleichtert.
Verdammt, Rainey, dachte Mark, präsentier dich doch nicht auf dem Silbertablett, ohne eine Gegenleistung zu verlangen.
„Du solltest jetzt gehen“, sagte sie.
Sie machte es ihm wirklich leicht. Er sollte jubeln. Stattdessen stand er auf und trat auf sie zu, um … um was? Himmel, er wusste es nicht. Sie in den Arm zu nehmen? Ja, er wollte sie halten, sie umarmen und nie wieder loslassen.
Doch Rainey schüttelte heftig den Kopf und trat zurück.
Richtig. Die Regeln. Sie bestimmte den Körperkontakt zwischen ihnen. Er tat so, als wären seine Beine nicht aus Gelee, als er durch die Tür trat. Er war schon unzählige Male von einem One-Night-Stand verschwunden, eigentlich sollte ihm das nicht schwerfallen. Eigentlich sollte er davon rennen , so schnell und so weit er nur konnte, mit nichts anderem als Erleichterung in der Brust.
Aber es war nicht leicht. Es war unglaublich schwer, und Erleichterung war das Letzte, was er in seiner Brust fühlte.
Und außerdem – war es verdammt kalt. Und Rainey trug immer noch sein Hemd.
Am nächsten Tag saßen Rainey und Lena in dem kleinen Café gegenüber vom Freizeitzentrum, und jeder verschlang ein großes Eis. Offiziell trafen sie sich, um die bevorstehende Männerauktion zu besprechen. Inoffiziell besprachen sie aber nur die Männer. Vor allem Mark.
Lena grinste. „Ich verstehe nicht, weshalb du nicht einfach frohlockend und singend durch die Gegend tanzt. Ich meine, du hattest verdammtes Glück gestern. Und so, wie du leuchtest, sogar mehr als ein Mal.“
Das stimmt, dachte Rainey. Und jede Sekunde davon war so toll, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. „Ich kann nicht fassen, dass ich mit ihm geschlafen habe. Er hat Kyle wie einen Idioten behandelt, und ich hab mich trotzdem für ihn ausgezogen.“
„Das darfst du dir nicht vorwerfen“, sagte Lena und stahl eine Kirsche von dem Sahneberg auf ihrem Eis. „Der Kerl ist echt verführerisch. Eine wandelnde Badewannenfantasie. Und Rick hat mir erzählt, dass ihr seit vierzehn Jahren überfällig seid.“
„Rick? Du hast mit Rick über Mark und mich gesprochen?“
„Jeder redet von Mark und dir.“
„Warum?“
„Hmm, keine Ahnung, Rainey. Vielleicht, weil du Mark gestern nach der Mitarbeitersitzung in den Lagerraum gezerrt hast. Und heute mit diesem äußerst befriedigten Leuchten in den Augen zur Arbeit gekommen bist.“
Rainey nahm einen Bissen von ihrem Eis und ließ sich in die Sitzbank fallen.
„Das wird super“, sagte Lena grinsend.
„Nein. Das wird nicht super. Er ist nicht mein Typ.“
„Ach ja. Ich vergaß. Er ist ja keine von diesen Bruchbuden, die noch Arbeit brauchen. Du magst die Kerle, die man reparieren muss. Dann kannst du schließlich Schluss machen und dir einreden, dass sie halt nicht der Richtige waren.“
„Willst du damit sagen, dass Mark perfekt ist, wie er ist?“
„Mark ist absolut-mega-super-perfekt“, sagte Lena.
„Nein, ist er nicht. Er ist dominant und stur, hat einen Befehlston am Leib und will ständig das Sagen haben.“
„Mmmhhmm“, seufzte Lena verträumt. „Ich wette, er liebt es, das Sagen zu haben. Besonders im Bett, stimmt’s?“
Rainey spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. In ein Bett hatten sie es ja gar nicht erst geschafft. „Du bist fast so schlimm wie er.“
Lena lachte und nahm einen Löffel von ihrem Eis. „Manche Dinge muss man genießen, wie sie sind, sogar die nicht perfekten. Du akzeptierst die Kids im Zentrum jeden Tag so, wie sie sind. Warum kannst du das nicht bei einem Mann?“
Raineys Löffel blieb auf halbem Wege zum Mund stehen. Die meisten Kommentare von Lena waren nur sarkastische Sprüche, aber dann und wann entschlüpfte ihr etwas, das erschreckend zutreffend war. „Wie bist du so weise geworden?“, wollte sie wissen.
„Viel Übung“, sagte Lena. „Und ich habe viele Frösche geküsst, bevor ich meinen Prinz gefunden habe. Und weißt du was? Ich glaube, du hast deinen gefunden.“
„Ich werde mich nicht mit Mark einlassen, Lena.“ Die Idee war erschreckend.
Erschreckend verführerisch.
An diesem Nachmittag, nachdem
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