Tiffany Extra Band 03
er auf der Baustelle geholfen hatte, versammelte Mark erstmals das Mädchenteam um sich, das er ab sofort betreuen sollte. Zwölf Teeny-Mädchen mit mehr Flausen im Kopf als alle seine millionenschweren Spieler zusammen.
Casey und James betreuten ihr Team im Außenfeld. Alles Jungs. Wie es dazu gekommen war, dass seine Wir-machen-nur-Unsinn-und-bringen-unseren-Trainer-vor-aller-Welt-in-Schwierigkeiten-Spieler mit der leichten Aufgabe abgespeist werden konnten, war ihm ein Rätsel.
Nein. Natürlich wusste er, warum das passiert war. Weil Rainey passiert war.
Und er wusste – welche Schwierigkeiten ihm die Mädchen auch machen mochten, der letzte Abend war es wert gewesen.
Die Mädchen waren furchtbar gekleidet. Shorts, die besser in einen Strip Club gepasst hätten, oder Shirts, die bis zu den Knien reichten. „Als Erstes“, sagte er, „geht ihr in die Kabine zurück und zieht Sportsachen an.“
Keines der Mädchen rührte sich.
„Ladys, das war ein direkter Befehl. Wer den nicht ausführt, macht Liegestütze.“
„Aber das sind unsere Sportsachen“, sagte eines der Mädchen. Und als er sie ansah, ergänzte sie: „Coach, Sir.“
„Coach reicht“, entgegnete er. Dann griff er in die große Tasche, die er mitgebracht hatte. Darin waren die neuen T-Shirts und Sporthosen aus atmungsaktivem Stoff, die er für die Mädchen bestellt hatte. Es würde auch neues Material geben, Bälle, Schläger und Helme. Alles, was nötig war.
„Hier“, sagte er und verteilte die Kleidungsstücke. Er wartete, dass die Mädchen in die Kabine zurückliefen. Stattdessen zogen sie sich an Ort und Stelle aus.
„Himmel!“, rief Mark und schlug die Hände vor die Augen, „eine kurze Warnung wäre nett.“
„Es gibt doch eh nichts zu gucken“, rief Sharee. „Wir haben Sportunterwäsche an.“
„Ab sofort zieht ihr euch nur noch in der Kabine um, klar?“
„Verklemmter Typ“, murmelte irgendwer. Vermutlich Sharee.
Mark wagte einen kurzen Blick und fand die Mädchen fertig angezogen vor sich stehen. „Es geht um grundsätzliche Regeln“, sagte er. Er hörte sich schon an wie Rainey, dachte er. „Kein Ausziehen auf freiem Feld, keine nackte Haut. Und alle Shirts werden ordentlich in die Hose gesteckt. Verstanden? Ich will hier keinen Arsch raushängen sehen.“
„Sie haben Arsch gesagt“, sagte Pepper leise. „Das dürfen Sie nicht. Wir dürfen auch nicht fluchen.“
„Das ist eine gute Regel. Kein Fluchen. Und jetzt steck dein Shirt rein.“
Mark nickte. So weit, so gut. „Jetzt will ich sehen, wie gut ihr die Bälle schlagen könnt. Wir werden nachher alles per Videokamera aufnehmen und dann gemeinsam auswerten und eure Statistiken verbessern. Und wir können analysieren, was die anderen Teams machen. Das erhöht eure Chancen für das Spendenturnier gegen Santa Barbara.“
Die Mädchen starrten ihn an. Pepper hob die Hand. „Aber wir haben gar keine Videokamera. Oder Statistiken.“
„Jetzt schon“, antwortete Mark.
„Wir spielen gegen Santa Barbara?“, fragte ein anderes Mädchen.
„Ihr gewinnt gegen Santa Barbara“, sagte Mark schlicht. „Und jetzt los, es gibt mächtig viel zu tun.“
6. KAPITEL
Als Mark nach dem Training das Material einsammelte, fand er Rainey in der Nähe sitzend. Sie beobachtete ihn. Seit gestern Abend hatte er sie nicht mehr gesehen. Und da war sie erschöpft, zufrieden und wütend auf sie beide gewesen. Jetzt trug sie ein Sweatshirt, alte Sportschuhe und ihre Kappe. Wieder die der Ducks.
Er schüttelte den Kopf, ging hinüber und setzte sich neben sie. Er streckte die Beine aus, legte den Kopf in den Nacken und sah in den Himmel.
„Harter Tag?“, fragte sie trocken.
„Hmm.“
Er musterte sie aus dem Augenwinkel und sah, dass sie lächelte. Sie amüsierte sich darüber, dass die Mädchen ihn beim Training so auf Trab gehalten hatten. Doch er war zu müde, um sich darüber zu ärgern. Außerdem sah sie hinreißend aus, wenn sie lachte, selbst wenn es auf seine Kosten war. Er würde mit ihr lieber anders auf seine Kosten kommen, aber das stand eindeutig nicht auf der Tagesordnung.
Ein großer blonder Typ schaute aus dem Hauptgebäude und winkte Rainey zu. Rainey ging ihm entgegen und erhielt einen Stapel Tickets. Sie freute sich und umarmte ihn. Der Mann schien die Umarmung viel zu sehr zu genießen, worauf Mark ihn noch genauer beobachtete.
„Die oberste Karte ist für dich“, hörte Mark ihn sagen. „Es ist der Platz neben mir.“
Ein Date also. Noch
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