Tiffany Extra Band 03
unfassbar faszinierende Augen. Unergründlich dunkel und tief. Sie erwischte sich beim Starren und zwang sich, wegzuschauen, bevor sie darin versank.
Mark setzte seine Sonnenbrille auf. Rainey folgte seinem Beispiel. Mit so viel dunklem Glas zwischen ihnen fühlte sie sich gleich viel sicherer.
„Ich weiß nicht, ob ihr wisst, wie viel Fläche dem Feuer zum Opfer gefallen ist. Fast hundert Hektar.“
„Ich war schon hier“, sagte Mark. „Das neue Haus meines Vaters ist in der Nähe.“
Rainey warf ihm einen Blick zu. „Er hat sein Haus auch verloren?“
„Ja, aber es wurde gerade wiederaufgebaut.“
„Das ging schnell.“
Mark nickte, und Rainey verstand, dass er beim Wiederaufbau nachgeholfen haben musste. Dass Mark alles für seinen Vater tat, berührte sie. So wie er sie letzte Nacht berührt hatte.
Nein, bloß nicht darüber nachdenken, befahl sie sich selbst. Es machte keinen Sinn. Nicht bei einem Kerl, der nur einen Monat in der Stadt war, einem bekannten Aufreißer, der … der die Macht besaß, tief in sie einzudringen. Nicht nur körperlich. Er wollte nicht, dass sie verletzt wurde? Seltsam, dabei konnte niemand sie so verletzen wie Mark.
„Das Jugendzentrum hat das ganze Jahr gesammelt“, erzählte sie, „um ein einziges Haus neu aufzubauen. Es gab eine Lotterie. Wir fahren jetzt zu den Gewinnern.“
„Mark hat tolle Kontakte“, sagte James. „Er schnipst mit den Fingern, und die Leute spucken das Geld aus. Vielleicht könnte er noch ein Haus aufbauen lassen.“
Casey grinste. „Er ist super. Ich erinnere mich an die Spendengala für die Mammoths. Es gab Schlammcatchen. Und Supermodels.“
Rainey spürte, wie ihre Kehle trocken wurde. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie das abgelaufen war. Wahrscheinlich hatte jeder von ihnen ein Supermodel mit nach Hause genommen. Oder zwei.
„Klingt interessant. Gibt es immer Schlammcatchen und Centerfolds bei euch?“
„Es waren Models“, antwortete James grinsend. „Aber Centerfolds wären auch toll gewesen. Hey, Coach, du hast doch einige davon eingespeichert, oder? Vielleicht …“
„Pscht“, unterbrach Casey. „Der Coach will sie doch beeindrucken.“
„Oh“, sagte Rainey, „ich habe schon einen Eindruck. Einen sehr deutlichen.“
Sie lenkte den Wagen eine schmale Straße entlang und hielt vor einem uralten Wohnwagen.
„Wow, das ist das kleinste Wohnmobil, das ich je gesehen habe“, staunte Casey. „Da drin wohnt jemand?“
„Sechs Jemande sogar“, antwortete Rainey, während sie ausstiegen. „Wir werden ihnen sagen, dass sie bis zum Ende des Sommers ein neues Haus haben.“ Sie lächelte. „Es sind große Eishockey-Fans.“ Sie wandte sich an Mark. „Und du trainierst ihre Tochter. Pepper.“
Sie stand neben dem Wagen, wischte sich den Schweiß weg und sah neidisch auf die Jungs.
„Seht ihr eigentlich immer so aus, als würdet ihr Millionen Dollar verdienen?“
Mark wirkte erstaunt. „Ich trage ein Sweatshirt, genau wie du.“
„Ja, aber deins sieht aus, als würde es mindestens mein Monatsgehalt kosten.“
Mark atmete langsam aus. „Soll ich mich ausziehen?“
„Nein!“ Erst als sie kurz vor dem rostigen Wohnwagen angekommen waren, beugte Rainey sich zu ihm hinüber. „Was, wenn ich Ja gesagt hätte?“, flüsterte sie.
„Hast du ja nicht.“
„Aber wenn?“
Er machte einen schnellen Schritt auf sie zu und stand so nah vor ihr, dass sie sich fast berührten. „Wenn wir das nächste Mal allein sind“, hauchte er ihr ins Ohr, „und ich mich ausziehen soll, musst du einfach nur – darauf bestehen. So wie letzte Nacht. Vorsicht, du trittst auf die Geranien.“
Rainey starrte auf den kleinen Blumentopf zu ihren Füßen. Das Einzige, was in dem kleinen Vorgarten wuchs. Sie hätte sich gewundert, dass Mark Diego den Namen der Blumen kannte und sie nicht, wenn sie diese Ausziehen-Sache aus dem Kopf bekäme. Sie würde ihn niemals auffordern, sich auszuziehen.
Na ja, später vielleicht.
Na toll. Jetzt wurden ihre Nippel wieder hart. Sie blickte zu ihm auf. Er sah sie mit heißen, fast gierigen Augen an.
Ohne darauf einzugehen, stapfte sie zum Wohnwagen und klopfte mit zitternden Fingern an die Tür.
Karen Scott öffnete. Ihr Gesicht war von Sorge gezeichnet.
„Karen“, sagte Rainey sanft. „Ich habe eine Überraschung für euch.“
Karens Blick wanderte zu Casey und James, und sie schlug eine Hand vor den Mund. „Mein Gott! Das sind ja …“
James streckte ihr lächelnd die Hand
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