Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
weiterarbeiten.“
Beide sahen Mason hinterher, als er die Hütte verließ. „Verdammt“, sagte Adam leise, als sie Masons Schritte auf dem Dach hören konnten.
„Er hat nichts bemerkt, glaube ich“, flüsterte Julia. „Es ist ja auch nicht so, als hätte er uns bei irgendetwas erwischt.“
„Ich wünschte, er hätte uns bei etwas erwischt“, sagte Adam. „Wie wir umeinander herumschleichen, finde ich irgendwie dämlich. Wir sind fast dreißig Jahre alt und verhalten uns wie Teenager.“
„Es geht nicht anders“, sagte sie.
„Wieso nicht?“, fragte Adam. „Gib mir einen guten Grund.“
„Wenn du dich dazu entschließt, mich nach drei Tagen sitzen zu lassen, stehe ich auf diese Weise nicht wie ein Trottel vor meinen Freunden da.“
Ihre Worte trafen ihn hart. So dachte sie über ihn? Sie hielt ihn für so oberflächlich, so grausam, dass er sie zum Zeitvertreib verführen würde? Ungläubig starrte er sie an.
„Tut mir leid“, flüsterte Julia. „Aber ich möchte nicht bloßgestellt werden.“
„Jules, das würde ich nie tun. Du bist mir wichtig.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
„Gar nichts“, antwortete sie schnell. „Ich finde es gut, wenn das hier nur eine Sache für eine Woche ist. Das finde ich sogar perfekt. Ich erwarte gar nicht mehr und weiß auch nicht, ob ich momentan überhaupt mehr erwarten möchte. Aber meine Freunde sollen nichts Schlechtes von dir oder mir denken.“
„Uns was könnten sie Schlechtes denken?“, fragte er.
„Dass du ein oberflächlicher Widerling bist und ich ein erbärmlicher Verlierer.“
Er atmete tief ein und dann langsam wieder aus. Sie hatten weder die Ruhe noch die Zeit, das jetzt zu besprechen. Er nahm sich jedoch fest vor, das nächste Mal, wenn sie allein waren, mit Julia ernsthaft zu reden. „Ich muss hoch, Mason helfen. Wir sprechen später.“
Sie starrte die Zange in ihrer Hand an und nickte. Adam nahm ihre Hände in seine und zog Julia zu sich. Er küsste ihr Handgelenk und sie hob den Blick, sah ihm tief in die Augen. „Mir geht es um mehr als um Sex“, sagte er. „Und ich würde dich nie verletzen. Glaubst du mir das?“
Es dauerte einen Moment, bis sie nickte. „Du solltest jetzt hochgehen. Mason fragt sich bestimmt schon, warum du so lange brauchst.“
Leise fluchend drehte Adam sich um und verließ die Hütte. Er stieg die Leiter zum Dach hoch und ging zu Mason.
„Alles in Ordnung?“, fragte Mason.
„Klar“, sagte er. „Sie brauchte nur kurz etwas Hilfe.“
„Läuft da was zwischen euch?“, fragte Mason.
Adam schüttelte den Kopf. „Nein. Wie kommst du darauf?“
„Du warst ganz schön lang in der Hütte und ihr habt die ganze Zeit geflüstert.“
„Nein, da ist nichts. Das ist meine offizielle Antwort und dabei bleibe ich.“
Adam konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit, doch in Gedanken war er bei der Frau, die direkt unter ihm mit den Fenstern beschäftigt war. Vielleicht war es besser, dass früher zwischen ihnen nichts gelaufen war. Julia McKee war ein einziges Bündel von verwirrenden, weiblichen Widersprüchen und es würde ihn einige Zeit kosten, sie zu durchschauen.
Er hatte noch sechs Tage und sechs Nächte. Wenn er sich irgendwelche Hoffnungen auf Erfolg machen wollte, musste er sich ins Zeug legen.
3. KAPITEL
Die Weinflasche zum Abendessen war längst geleert, Julia trank den letzten Schluck aus ihrem Glas und stand auf. Sie, Kate und Frannie hatten sich gemütlich zusammengesetzt, nachdem die Reste ihres extravaganten Dinners aufgeräumt waren und sie Julias Apfel-Zimt-Kuchen genossen hatten. Die Männer hatten sich noch mal auf den Weg ins Dorf gemacht, um Bier und ein paar fehlende Arbeitsutensilien zu besorgen.
Julia gähnte. „Ich muss ins Bett. Die frische Luft und die Arbeit machen so müde.“
„Aber wir wollten doch noch ein Lagerfeuer machen, wenn die Jungs wieder da sind“, sagte Kate. „Es ist doch erst halb neun.“
„Ich habe letzte Nacht nicht so gut geschlafen“, sagte sie. „Und ich muss auch noch ein paar Telefonate machen. Für heute waren eine Menge Hochzeitskuchen bestellt und ich möchte sichergehen, dass alle Bräute zufrieden waren.“ Sie winkte kurz. „Wir sehen uns morgen früh.“
„Gute Nacht, Jules“, riefen die beiden, als Julia die Küche verließ.
Die Nacht war ruhig und die Luft feucht. Sie atmete tief ein, als sie auf die Veranda kam. Was für ein Tag. Er hatte mit einem langen, unglaublich
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