Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
fast keine Kredite mehr.“
„Und warum geben sie mir erst das Geld, um das Camp zu kaufen, aber sind dann so zugeschnürt, wenn es ans Renovieren geht?“
„Vielleicht warten sie nur darauf, dass ihr scheitert.“
Mason sah ihn erstaunt an. „Das ergibt doch keinen Sinn.“
„Denk mal darüber nach“, sagte Adam. „Ihr sitzt auf einem Stück Land, dass mindestens drei Millionen Dollar wert ist, und ihr habt gerade mal die Hälfte dafür bezahlt. Und es wäre dreimal so viel wert, wenn man ein Hotel oder Resort darauf baut. Aber das könnt ihr nicht. Oder jetzt noch nicht. Wenn ihr aber dazu gezwungen wärt zu verkaufen, könnte man gerichtlich gegen die Vorgabe, das Camp zu erhalten, vorgehen. Die Bank kann das Camp veräußern, wenn ihr den Kredit nicht bedienen könnt, und macht dann einen Riesengewinn. Und wenn ihr das Land selbst verkauft, sind sie vor Ort, um alle weiteren Projekte zu finanzieren.“
„Scheiße“, knurrte Mason. „Meinst du wirklich, dass sie so etwas mit uns abziehen?“
„Ja, Mason, das denke ich. Die haben ihre Wetten auf euch gemacht und wenn sie euch jetzt Geld leihen, könntet ihr es schaffen. Sie warten darauf, dass ihr scheitert, je schneller, desto besser.“
„Wir können nicht scheitern. Meine Eltern, Kates Eltern, alle haben hier Geld investiert. Kate hat sogar Geld von ihrer Großmutter bekommen. Insgesamt haben wir schon fast eine Million in das Camp gesteckt.“
„Ich weiß, ich habe die Zahlen ja gesehen.“
„Ich kann meine Familie – oder auch Kates – nicht mehr nach Geld fragen.“
„Du kannst mich fragen“, sagte Adam. „Ich würde investieren.“
„Nein, darum kann ich dich nicht bitten.“
„Und wenn ich investieren möchte?“, fragte Adam. „Ich will Winnehawkee genau wie du wieder in Betrieb und voller Leben sehen.“
„Wir kriegen das hin, wir müssen nur einen anderen Weg finden. Und wenn es sein muss, dann werden wir halt doch wieder für die Kinder reicher Leute aufmachen. Außerdem haben wir eine Anfrage vom YMCA, dem amerikanischen Jugendherbergswerk, ob wir das Camp an sie vermieten würden. Das wäre auch eine Option.“
„Ich bin noch an ein paar weiteren Möglichkeiten dran“, sagte Adam. „Aber ein wenig Geduld musst du noch haben.“
„Wie soll ich geduldig sein, wenn wir jeden Moment ruiniert sein könnten?“
Adam legte seine Hand auf Masons Schulter. „Mach dir nicht solche Sorgen. Ich bin da dran und Jules auch.“
„Jules? Was macht sie denn?“
„Sie kennt ein paar sehr einflussreiche Leute in Chicago. Genauer kennt sie vor allem eine ganz bestimmte Frau, die einer Stiftung vorsteht, deren Ziel es ist, Projekte wie euer Camp zu unterstützen.“
Mason seufzte und schüttelte den Kopf. „Ihr habt schon so viel für uns getan.“
„Ich habe doch gesagt, dass ich euch helfen möchte, und das meine ich auch.“
Mason lehnte sich an Adams Auto. „Habe ich hier den größten Fehler meines Lebens begangen?“
„Nein. Momentan läuft es, ich wäre aber dafür, ein paar Ortsansässige auf eure Seite zu bekommen. So nervig sie sein kann, ist Caroline Perrone z. B. jemand, den man im Team haben sollte. Sie scheint hier eine Menge Einfluss zu haben, vielleicht wäre es schlau, sie zu fragen, ob sie Teil der Geschäftsführung werden will.“
„Möchtest du Teil der Geschäftsführung werden?“, fragte Mason.
„Ja – das wird Caroline wahrscheinlich umso schneller mit an Bord bringen.“
„Du hättest das gestern Abend schon mit Caroline besprechen können, wenn du mit zum Abendessen gekommen wärst. Aber du hattest ja Besseres tu tun.“
„Ja, ich musste mich um etwas anderes kümmern“, sagte Adam.
„Du bist der Einzige, der Caroline charmant dazu überreden kann, uns zu helfen.“
Adam schüttelte den Kopf. „Sie charmant überreden oder verführen? Für mich hört es nämlich beim Überreden auf.“
„Kate meinte, dass du mit Jules zusammen bist.“
Er lachte. „Das sagt sie? Na, sie wird’s wissen – besser als ich momentan. Julia ist nämlich gefühlstechnisch sehr zurückhaltend mir gegenüber.“
„Ihr habt noch nicht …“
„Oh, doch. Und das Körperliche ist umwerfend. Nur den romantischen Für-immer-und-ewig-Aspekt haben wir noch nicht geklärt.“
„Und was empfindest du?“
Adam dachte nach, er war unsicher, was er darauf antworten sollte. „Ich bin zuversichtlich. Ich bin glücklich, zum ersten Mal wirklich glücklich seit … seit ich meinen Highschoolabschluss
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