Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
tief in ihre Gedanken versunken gewesen und zuckte nun zusammen.
Mit einem Seufzen stand sie auf und glättete mit den Händen ihren Rock. „Ich auch nicht.“
„Warum hast du ihn dann gehen lassen?“, fragte Kate.
„Ich habe ihn überhaupt nirgends hingehen lassen. Wie Mason schon sagt, er ist erwachsen. Er kann selbst auf sich aufpassen.“
„Ich weiß schon, was das hier ist“, sagte Mason. Die Jungs hatten dem Gespräch bis jetzt schweigend zugehört. „Es ist ein Test. Du hast ihn ins kalte Wasser geschmissen und jetzt beobachtest du, wie er reagiert.“
Auch wenn sie es nicht direkt geplant hatte, wurde Julia bei Masons Worten klar, dass die Situation für sie genauso ein Test war wie für Adam. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass Adam sich Caroline gegenüber wie ein perfekter Gentleman verhalten würde. Was Caroline betraf, war sie sich da nicht so sicher, aber das war völlig egal.
Aber bei dem Gedanken daran, Adam verlieren zu können, wurde ihr das Herz schwer. Und ihn an Caroline verlieren zu können machte es noch schlimmer. Sie presste die Hände an ihr Herz. Irgendwann würde der Schmerz nachlassen und dann würde ihr Leben so weitergehen, wie es zuvor gewesen war. Ihre Karriere wäre wieder das Wichtigste für sie und sie wäre wieder vor Unsicherheiten gefeit.
„Er wird nichts machen“, murmelte Mason. „Er hat sich in Jules verliebt.“
Julia schnappte nach Luft. „Was?“
Mason blickte zwischen Kate und Julia hin und her. „Habe ich das gerade laut gesagt?“
„Ist das dein Ernst?“, fragte Kate.
„Egal, vergesst einfach, dass ich etwas gesagt habe. So was sollte man nicht einfach so herumposaunen.“
„Er hat dir gesagt, dass er in Jules verliebt ist?“, fragte Frannie.
„Ich verweigere jede Aussage auf der Grundlage, dass ich sonst meinen besten Freund stinkwütend mache.“
„Ich dachte, ich bin dein bester Freund“, sagte Ben.
„Einer meiner besten Freunde“, korrigierte sich Mason.
„Ich bin dein bester Freund“, warf Kate ein.
Mason beugte sich zu seiner Frau und küsste sie. „So, lasst uns das Thema wechseln. Haben wir noch ein paar Marshmallows, Kate? Ich könnte noch welche vertragen.“
„Hier nicht mehr“, sagte Kate. „In der Küche ist aber noch eine Tüte. Ich hole sie.“
„Ich komme mit“, sagte Julia.
„Ich bleibe hier und bearbeite Mason“, meinte Frannie.
Kate und Julia sammelten die leeren Töpfe und Flaschen ein und stiegen den Hügel zur Speisehalle hinauf. Kate war ungewöhnlich schweigsam und Julia dachte über Masons Enthüllung nach.
„Meinst du, dass er das wirklich gesagt hat?“, murmelte Julia.
„Warum hätte Mason es sonst behaupten sollen? Und was denkst du?“
Julia atmete tief ein. „Ich weiß es nicht. Es gab mal eine Zeit, da hätte ich alles dafür gegeben, das zu hören. Aber jetzt macht es irgendwie alles viel zu kompliziert.“
„Wie alles? Meinst du Paris? Wenn ich mich zwischen Liebe und dem Backen von Croissants entscheiden müsste, würde ich die Liebe wählen.“
„So einfach ist das nicht. Ich möchte nicht zu einer dieser Frauen werden, die ihre eigenen Pläne für ihren Traummann einfach über Bord werfen. Was wird denn in zwei, drei Jahren, wenn er jemand Jüngeres, Hübscheres findet? Dann bereue ich es.“
Kate sah Julia ernst an und stellte sich ihr in den Weg zum Speisesaal. „Und was wird in zwei, drei Jahren, wenn du aus Paris zurückkommst und bemerkst, dass du einen Mann, der dich wirklich liebte, einfach hast gehen lassen?“
Sie öffnete die Tür und Julia folgte ihr in den Saal. „Ich muss mich ja nicht heute Nacht entscheiden“, sagte Julia. „Ein wenig Zeit habe ich noch.“
„Findest du nicht, dass er wissen sollte, wogegen er anzutreten hat?“, fragte Kate auf dem Weg zur Küche. „Du warst ihm gegenüber nicht ehrlich, Jules. Nicht, was das Tagebuch betrifft, nicht, was deine Gefühle angeht, und auch nicht wegen Paris.“
Julia schmiss die Flaschen in die Recyclingtonne und wartete, bis Kate die Marshmallows gefunden hatte. „Ich weiß, ich weiß. Ich hätte einfach nie gedacht, dass es so ernst wird. Anfangs gab es keinen Grund, ihm etwas zu sagen.“
Sie verließen zusammen den Speisesaal. „Aber jetzt ist es ernst geworden. Jules, er hat zu Mason gesagt, dass er sich in dich verliebt hat.“
„Wir wissen ja gar nicht, was er genau gesagt hat. Er hätte sagen können, dass er es liebt, mit mir Sex zu haben. Oder dass er meinen Körper liebt. Es war
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