Tiffany Hot & Sexy Band 26
stieß Colette die Tür auf. „Danke fürs Bringen.“ Als sie ausstieg, verfing sich der Riemen ihrer Tasche an der Handbremse. Colette riss daran, erreichte damit allerdings nur, dass der Verschluss aufschnappte und der Inhalt der Tasche sich über den Sitz verteilte. Sie fluchte leise.
„Ich helfe Ihnen.“ Sara sammelte Geld und Kosmetikartikel ein und füllte sie in die Tasche.
„Danke“, murmelte Colette. Sie lehnte sich noch einmal in den Wagen und suchte Saras Blick. „Hören Sie, wegen heute Abend …“ Ihre Stimme klang eindringlich. „Vergessen Sie, was Sie gesehen haben, okay? Fahren Sie nach Hause, in welchem schicken Viertel das auch sein mag, und leben Sie Ihr Märchenleben weiter.“ Sie schaute auf ihre Armbanduhr. „Aber beeilen Sie sich lieber, Aschenputtel. Es ist nach Mitternacht.“
2. KAPITEL
Am nächsten Morgen wachte Sara mit bohrenden Kopfschmerzen auf. Sie hatte eine unruhige Nacht hinter sich, in der sie immer wieder die Ereignisse des vergangenen Abends in Gedanken durchgespielt hatte. Und als sie endlich eingeschlafen war, so gegen drei Uhr morgens, hatte sie von einem geheimnisvollen, attraktiven Fremden geträumt, der sich kraftvoll über ihr bewegte. Sie hatte ihn wegstoßen wollen, aber sein Blick und die Art, wie er ihren Körper zum Glühen brachte, hatten sie schwach gemacht. Dann war sie aufgewacht – heiß, voller Sehnsucht und unbefriedigt.
In der Küche schaltete sie automatisch den kleinen Fernseher ein und setzte einen Kaffee auf. Sie wollte gerade nach einem Becher greifen, da hielt sie inne und starrte wie gebannt auf den Bildschirm. Eine Washingtonkorrespondentin stand im eleganten Kostüm und schick frisiert vor der Notaufnahme eines örtlichen Krankenhauses.
„Präsidentenberater Edwin Zachary wurde kurz nach Mitternacht mit leichten Verletzungen hier eingeliefert, nachdem er am Steuer seines Autos eingeschlafen und auf der Post Road verunglückt war. Außer ihm hat zum Zeitpunkt des Unfalls niemand im Wagen gesessen.“
Sara lachte kurz auf. „Am Steuer eingeschlafen, von wegen“, murmelte sie und ging in den Flur, um ihr Handy zu holen. Sie konnte es nicht abwarten, Lauren anzurufen und ihr von dem Vorfall zu erzählen. Wenn jemand die Tragweite dessen, was sie mit angesehen hatte, ermessen konnte, dann Lauren. Sara billigte nicht alles, was ihre Chefin tat, um eine gute Story zu bekommen, aber die Frau nahm ihren Job sehr ernst. Sie wird wissen, wie ich am besten vorgehen soll, dachte Sara.
In ihrer Tasche fand sie ihre Geldbörse, einen Lippenstift und Rafe Delgados Visitenkarte, nur kein Handy. Erst da erinnerte sie sich, dass sie es bei der Vollbremsung gestern Nacht fallen gelassen hatte. Sie schnappte sich ihre Schlüssel und ging von ihrer Wohnung im vierten Stock zu ihrem Auto.
Sara suchte den Boden vor dem Beifahrersitz ab und fand nicht nur ihr Handy, sondern auch einen kleinen schwarzen Terminkalender. Wahrscheinlich war er Colette aus der Handtasche gefallen. Sie nahm beide Teile mit in die Wohnung, legte das Notizbuch auf den Küchentisch und rief ihre Vorgesetzte an.
„Hi, Lauren, hier ist Sara Sinclair.“
„Sara!“ Die Stimme klang verschlafen und überrascht. „Ihnen ist schon bewusst, dass es noch nicht einmal acht Uhr an einem Sonntagmorgen ist, oder?“
„Ich weiß. Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe“, entschuldigte sie sich. „Aber ich habe gerade Nachrichten gesehen, und da gibt es etwas, das Sie wissen sollten.“
„Erzählen Sie.“ Lauren hörte sich schon etwas wacher an.
„Edwin Zachary, der Berater des Präsidenten …“
„Ich weiß, wer er ist“, unterbrach Lauren sie. „Was ist mit ihm?“
„Er hatte letzte Nacht einen Autounfall. Einen Unfall, bei dem ich Zeugin war. Ich hielt an, um zu helfen.“
„Was ist passiert? Ist er okay?“
Sara strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Er wurde mit leichteren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Nichts Schlimmes.“
Darauf herrschte kurzes Schweigen. „Ich nehme an, dass das noch nicht alles ist.“
„In den Nachrichten hieß es, dass er allein im Wagen saß und am Steuer eingeschlafen war.“
„O-kaay …“
Sara hörte die kaum verhohlene Ungeduld aus Laurens Stimme heraus. „Nun, das entspricht nicht der Wahrheit. Er war mit einer jungen Frau zusammen. Eindeutig nicht seine Ehefrau. Mr Zachary bat mich, sie nach Hause zu bringen und kein Wort darüber zu verlieren. Er wollte mir sogar Geld geben, damit ich den Mund
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