Tiffany Hot & Sexy Band 26
die Hände am Lenkrad lassen“, tadelte sie ihren Begleiter mit leicht schleppender Stimme. „Das war der Deal. Oh mein Gott, Eddie, du blutest ja!“
„Colette.“ Edwins Ton klang angespannt und beherrscht. Er warf der Frau einen bedeutungsvollen Blick zu, bevor er sich an Sara wandte. „Danke, dass Sie angehalten haben, Miss …?“
„Sinclair“, antwortete sie mit schwacher Stimme. „Sie bluten wirklich.“
Er berührte seine Stirn und verzog das Gesicht, als er anschließend seine blutverschmierten Finger sah. „Es ist nichts. Ein Kratzer“, meinte er kurz und holte seine Brieftasche hervor. „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen zumuten kann, mir einen Gefallen zu tun, Miss Sinclair. Ich möchte nicht, dass diese junge Dame hier in der Kälte warten muss, bis der Abschleppwagen kommt. Würde es Ihnen etwas ausmachen, sie nach Hause zu fahren? Ich werde Sie natürlich für die Umstände und die Benzinkosten entschädigen.“ Er hielt Sara einige Geldscheine hin. „Außerdem würde ich es zu schätzen wissen, wenn Sie über diesen … Vorfall Stillschweigen bewahrten. Höhere Versicherungsbeiträge und so weiter – ich bin sicher, Sie verstehen.“
Abwehrend hob Sara die Hände. „Nein, das ist nicht nötig, wirklich nicht.“ Sie schaute die Frau an, die etwas unsicher auf den Beinen stand. „Ich bringe Ihre Freundin gern nach Hause, aber Ihr Geld nehme ich nicht an.“
Colette stöckelte vorsichtig über das Gras und schlang die Arme um Edwins Nacken. Ihr Kleid bedeckte kaum ihren Po. Lässig pflückte sie ihm die Scheine aus der Hand. „Ich passe für dich darauf auf, Eddie. Schließlich habe ich es verdient.“
Widerspruchslos überließ Edwin ihr das Geld. „Es wird kalt, und mein OnStar-Alarm wird schon Notsignale gesendet haben.“ Er löste sich aus Colettes Umarmung. „Du solltest gehen.“
Sie steckte das Geld in ihre kleine Handtasche und küsste ihn auf die Wange. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“
Sara wandte sich voller Unbehagen ab. „Ich warte im Auto auf Sie.“
Durch die Windschutzscheibe beobachtete sie, wie Colette kurz darauf unsicher die Böschung hochkam. Edwin Zachary hielt sein Handy über den Kopf, um den Empfang zu prüfen.
„Ganz schön peinlich“, meinte Colette beim Einsteigen. Sie warf ihr Haar zurück und musterte Sara von der Seite. „Sie sehen aus wie Aschenputtel, das vom Ball geflohen ist. Wo ist Ihr Prince Charming?“
Sara lächelte unwillkürlich. Sie dachte an Sergeant Delgado, der zwar wie ein Märchenprinz aussah, aber beim besten Willen nicht als charmant bezeichnet werden konnte. Prinz der Finsternis würde eher passen. Sie erschauerte, als sie sich erinnerte, wie er sie mit seinen schwarzen Augen taxiert hatte.
„Es gibt keinen Prince Charming“, antwortete sie lässig. „Wohin soll ich Sie fahren?“
Die Adresse, die Colette ihr nannte, bedeutete keinen allzu großen Umweg für Sara. Sie konnte die Frau dort absetzen und trotzdem noch vor Mitternacht zu Hause sein. Tatsächlich wie Aschenputtel.
Schweigend fuhren sie einige Meilen. Sara musterte Colette, die leise vor sich hinsummte, verstohlen von der Seite. „Also, Sie sind mit Edwin Zachary befreundet?“
Colette warf ihr einen scharfen Blick zu. „Sie kennen ihn?“
Sara konzentrierte sich auf die dunkle Straße und bemühte sich um einen neutralen Tonfall. „Na ja, kennen tue ich ihn nicht. Aber ich habe ihn erkannt – er ist einer der Berater des Präsidenten.“
Darauf entstand kurzes Schweigen. „Würden Sie mir glauben, wenn ich Ihnen sagte, dass er mein Onkel ist?“
Sara schaute die Frau nachsichtig an. „Nein.“
„Wirklich, ich kann es erklären …“
„Bitte“, unterbrach Sara sie. „Sie sind beide erwachsen. Was Sie machen, geht mich nichts an, und ich glaube nicht, dass ich es überhaupt wissen will.“
„Biegen Sie hier links ab.“ Colette zeigte auf eine Seitenstraße, die in ein Viertel mit Wohnblocks aus Backstein führte. „Sie können mich am nächsten Gebäude absetzen.“
Als Sara am Bordstein hielt, fasste Colette an den Türgriff, hielt dann jedoch kurz inne. „Hören Sie“, begann sie und drehte sich zu Sara um, „Sie scheinen in Ordnung zu sein. Ich weiß, dass es schlimm aussieht, aber es ist keine große Sache. Männer sind Männer, verstehen Sie?“
„Natürlich.“ Sara nickte. Sie wollte nur, dass die Frau ausstieg, damit sie nach Hause fahren konnte. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Gute Nacht.“
Seufzend
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