Tiffany Hot & Sexy Band 26
Washington, die für ihre Enthüllungsartikel bekannt war, ihre Schule besucht hatte, hatte Sara den Wunsch gehabt, Reporterin zu werden. Fasziniert hatte sie sich vorgestellt, wie sie selbst einmal Skandale auf höchster Ebene aufdeckte. Zielstrebig hatte sie ihren Traum verfolgt und ein Journalistikstudium absolviert, bevor sie nach Washington ging. Leider hatte sie es trotz ihres guten Examens nicht geschafft, bei renommierten Zeitungen wie der Washington Post anzufangen. Stattdessen hatte sie das Angebot erhalten, als Junior-Autorin für die Zeitschrift American Man zu schreiben. Jetzt fragte sie sich, ob sie nur wegen ihres Aussehens engagiert worden war.
Als Lauren Saras Miene bemerkte, winkte sie ab. „Machen Sie nicht so ein beleidigtes Gesicht. Sie haben tolle Brüste, und denken Sie nicht, dass er es nicht bemerkt hat. Außerdem sind wir hier in Washington – jeden Tag sickern irgendwelche geheimen Informationen durch. Delgado wird glauben, dass Sie als scharfsinnige Journalistin die Verbindung zwischen ihm und der Geiselbefreiung gefunden haben. Warum sonst sollten Sie sich mit ihm unterhalten wollen?“
Nun, vielleicht weil er einer der heißesten Typen ist, die ich je gesehen habe? dachte Sara. Sie biss sich auf die Zunge, beschloss jedoch, so bald wie möglich vom Ball zu verschwinden. Der Reiz des Abends war dahin, seit sie wusste, dass sie die Einladung nur ihren Brüsten zu verdanken hatte. Okay, das stimmte nicht ganz. Der Glanz war in dem Moment verblasst, als Sergeant Delgado durch sie hindurchgeschaut hatte. Warum hatte sie ihn wegen seiner Unhöflichkeit nicht zur Rede gestellt? Warum war sie stumm geblieben?
Und warum kümmerte es sie überhaupt?
Sie wusste nicht das Geringste über diesen Mann. Vielleicht hatte er Frau und Kinder, doch das glaubte sie nicht. Ein Mann wie Sergeant Delgado war mit den Marines verheiratet. Was wirklich eine Verschwendung war, weil er die faszinierendsten Augen hatte, die sie je gesehen hatte, und einen Körper zum Dahinschmelzen …
Sara erschrak, ließ das Handy fallen und trat hart auf die Bremse, als das Auto vor ihr plötzlich über die Straße schleuderte, eine Böschung hinabstürzte und frontal gegen einen Baum prallte. Ihr Herz hämmerte fast schmerzhaft. In dem verunglückten Wagen bewegte sich niemand. Dampfschwaden strömten zischend unter der Motorhaube heraus.
Hastig löste Sara ihren Sicherheitsgurt, tastete auf dem Boden nach ihrem Handy und fluchte leise, als sie es nicht fand. Sie atmete tief durch. Sie würde das Telefon später suchen. Zuerst musste sie herausfinden, ob jemand verletzt war.
Sie schaltete die Warnblinkanlage ein und stieg aus. Vorsichtig hob sie ihren langen Rock an, während sie die Böschung hinabging. Was, wenn die beiden tot waren? Aus Angst vor dem Anblick, der sie erwarten könnte, biss sie sich auf die Unterlippe, bevor sie auf der Beifahrerseite durch die Scheibe sah. Unter den aufgeplatzten Airbags bemühten sich die beiden Insassen hektisch, ihre Kleidung zu richten. Sara wandte sich diskret ab und drehte sich erst wieder um, als sich die Fahrertür öffnete.
„Es tut mir leid“, begann sie. „Ich wollte nur nachsehen, was Ihnen passiert ist. Sind Sie verletzt oder …“
Schockiert verstummte sie, sobald sie den silberhaarigen Mann erkannte, der sich das Hemd in die Hose steckte und aus einer Wunde über einem Auge blutete. Was um alles in der Welt machte Edwin Zachary, Berater des Präsidenten der Vereinigten Staaten, zu dieser späten Stunde hier draußen?
Plötzlich wünschte Sara, sie hätte nicht angehalten, wäre nicht Zeugin des Unfalls geworden. Denn selbst ohne hinzuschauen, war ihr klar, dass seine Begleiterin unmöglich seine Gattin sein konnte. Diane Zachary war eine der beliebtesten Frauen in Washington, eine Wohltäterin, großzügige Kunstmäzenin und von Diplomaten aus aller Welt als Gastgeberin geschätzt. Sara konnte sich nicht vorstellen, dass diese Lady sich je unsittlich verhalten würde.
Da schwang die Tür auf der Beifahrerseite auf, und eine junge Frau fiel praktisch heraus. Sie kicherte ein wenig, während sie taumelnd aufstand und sich ihr langes dunkles Haar aus dem Gesicht strich. Sie trug ein knappes schulterfreies Kleid, das kaum ihre Brüste verhüllte, und nach den Knitterfalten zu urteilen, war der seidige Stoff bis vor ein paar Minuten noch bis zu ihrer Taille hinuntergeschoben gewesen. Diese Frau war eindeutig nicht Diane Zachary.
„Ich hab’ dir gesagt, du sollst
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