Tiffany Hot & Sexy Band 26
halte.“
„Wirklich?“ Jetzt klang Lauren hellwach.
„Außerdem verunglückte er nicht, weil er am Steuer eingeschlafen war“, fuhr Sara fort, „sondern weil die Frau dabei war, es ihm mit dem Mund zu machen.“
In der Pause, die darauf entstand, konnte Sara fast sehen, wie Lauren die Augen verdrehte. „Er wäre nicht der erste Machtmensch, der mit heruntergelassener Hose erwischt würde. Was wollen Sie mir sagen? Dass Sie ihn bloßstellen wollen?“
Sara runzelte die Stirn. „Lauren, das ist eine große Sache, zumal Edwin Zachary gern und laut den Moralapostel spielt. Er war der Erste, der Senator Baldwin öffentlich vorwarf, eine außereheliche Beziehung zu haben. Zachary hat ernst zu nehmende Erfolgsaussichten, Präsidentschaftskandidat zu werden, und trotzdem macht er solche Sachen? Es ist eine unglaubliche Heuchelei. Ich finde, der Geschichte sollte weiter nachgegangen werden.“
Lauren seufzte. „Wie Sie meinen. Wissen Sie, wer die Frau ist?“
„Ich weiß, dass sie Colette heißt und wo sie wohnt.“
„Okay. Reden Sie mit ihr, dann sehen wir weiter. Viel wichtiger ist im Moment jedoch Ihr Interview mit Sergeant Delgado. Ich möchte nicht, dass Sie allzu viel Zeit auf die Sache mit Zachary verwenden. Haben wir uns verstanden?“
Beinahe hätte Sara das Telefon von ihrem Ohr abgehalten und es verwirrt angestarrt. Sie hatte das Gefühl, Lauren wollte die Story gar nicht weiter verfolgen, und sie konnte sich nicht erklären, warum. Normalerweise war ihre Chefin erbarmungslos, wenn es darum ging, politische Skandale aufzudecken. Warum diesmal nicht? Sara verstand es nicht. „Ich rufe Sergeant Delgado heute an“, versprach sie.
Obwohl es das Letzte ist, was ich tun möchte, dachte sie, nachdem sie das Gespräch beendet hatte. Sie schenkte sich einen Becher Kaffee ein, holte seine Visitenkarte und setzte sich an den Küchentisch. Grübelnd schaute sie auf die Karte. Die Erinnerungen an ihre erotischen Träume von ihm waren noch zu frisch. Als sie die Augen schloss, fühlte sie tatsächlich seine Lippen hart und fordernd auf ihren. Zitternd schlug sie die Lider wieder auf.
Sie atmete tief durch und wählte seine Nummer. Es war noch nicht einmal halb neun, und sie hatte die unsinnige Hoffnung, dass sie ihn aufweckte.
Er meldete sich nach dem zweiten Klingeln. „Delgado.“
Seine Stimme klang klar und wach und nicht im Geringsten verschlafen. Der Mann war wahrscheinlich schon seit Stunden auf. Unaufgefordert tauchten Bilder, wie er nackt von einem zerwühlten Bett aufstand, vor ihren Augen auf. Sara konnte es sich genau vorstellen – weiche, gebräunte Haut über ästhetisch geformten Muskeln, Bartstoppeln auf seinem starken Kinn und Hals, die schlanke Hand, mit der er abwesend über seinen Waschbrettbauch strich …
„Hallo?“ Bei seinem ungeduldigen, scharfen Tonfall schreckte sie aus ihren Gedanken.
„Ja, hallo, Sergeant Delgado. Hier ist Sara Sinclair. Gestern auf dem Ball?“ Sie zuckte zusammen und wünschte, sie hätte einen forscheren Ton angeschlagen oder wenigstens noch mit dem Anruf gewartet. Er musste annehmen, dass sie verzweifelt war, wenn sie ihn so früh an einem Sonntagmorgen anrief.
„Die Journalistin.“ Seine Stimme wurde eine Nuance tiefer. „Ich erinnere mich.“
„Ich möchte einen Termin für ein Date, ich meine, ein Interview mit Ihnen machen und frage mich gerade, wann es Ihnen wohl passen würde.“
„Das kommt ganz darauf an“, erwiderte er gedehnt. „Wie lange brauchen Sie?“
Die Frage war völlig berechtigt, doch unwillkürlich belegte Sara sie mit allen möglichen Doppelbedeutungen. Sie fühlte, wie ihre Wangen bei diesen Fantasien heiß wurden, und war froh, dass er sie nicht sehen konnte.
„Ich nehme, was Sie mir anbieten“, brachte sie schließlich hervor und stöhnte beinahe über ihre Wortwahl. „Ich meine, selbst wenn es nur eine Stunde ist, dann ist es auch okay.“
Er schwieg einen Moment, so als ob er nachdachte. „Wie wäre es mit Dienstag?“
Sara war sich bis zu dieser Sekunde nicht bewusst gewesen, dass sie den Atem angehalten hatte. Jetzt atmete sie erleichtert aus. „Ja, das ist perfekt.“
Da sie ihn nicht im intimen Rahmen eines Restaurants treffen wollte, nannte sie ihm den Namen eines beliebten Cafés im Skulpturengarten der National Mall. Dort gab es eine schöne Außenterrasse, auf der auf jeden Fall Betrieb herrschen würde. Sie verabredeten sich für drei Uhr Nachmittag zum Kaffee. Sara legte auf, lehnte sich
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