Tiffany Hot & Sexy Band 26
eines Brautkleids zu beraten?“
„Es war wirklich süß von dir zu kommen.“ Spontan drückte sie seinen Arm.
„Ich gebe mir Mühe, Stefania jeden Wunsch zu erfüllen. Früher war sie zum Beispiel ganz verrückt auf dieses Museum hier.“ Er hielt ihr die schwere Tür auf und löste zwei Eintrittskarten, bevor Renata ihm zuvorkommen konnte – was sie natürlich versuchte.
Im Foyer nahm sie ihn beiseite und flüsterte ihm ernst zu: „Heute bist du von mir eingeladen, das habe ich doch gesagt. Nur weil du ein Fürst bist, musst du nicht alles bezahlen, okay?“
„Du glaubst also, ich habe bezahlt, weil ich mehr Geld habe als du?“, erwiderte er.
„Ja.“
„Falsch.“ Er nahm ihre Hand. „Ich hätte dein Ticket auch mit meinem letzten Cent bezahlt – ganz einfach, weil ich ein Mann bin und du eine zauberhafte Frau bist, die mich zum Lachen bringt und mir gute Laune macht. Das passiert mir leider nicht so oft.“
„Oh, bitte, lass mich doch zahlen.“
„Nein, trotzdem vielen Dank. Ich habe zwar viele Privilegien in meinem Leben, doch Freizeit in Gesellschaft eines netten Menschen gehört leider nicht dazu.“
„So geht’s mir auch.“ Sie drückte seine Hand. Er hatte sie zauberhaft genannt, da wollte sie nicht so streng mit ihm sein.
„Los, verschwenden wir keine Zeit mehr, schauen wir uns die Kostümausstellung an“, sagte er.
„Okay. Und wenn wir dann noch Lust haben, darfst du dir aussuchen, welche Abteilung wir uns dann ansehen.“
Er bot ihr den Arm, und gemeinsam folgten sie den Hinweisschildern zur Galerie. „Die meisten Dauerausstellungen habe ich ja bereits gesehen. Deshalb bin ich schon ganz gespannt auf diese Sonderschau.“
„Wie wär’s denn mit der Abteilung Waffen und Rüstungen? Für so etwas interessieren sich Männer doch meistens.“
Er schnaubte verächtlich. „Da verfügen wir zu Hause über eine weitaus beachtlichere Sammlung.“
„Was? Besser als die hier?“
„Das sollte ein Scherz sein.“ Er stieß sie neckend in die Seite.
„Aber ihr habt zu Hause Waffen und Rüstungen?“
„Im Museum“, korrigierte er. „Die Rüstungen waren allerdings vorher schon in unseren Privaträumen.“
„Du hattest wohl keine Lust mehr auf die vielen Touristen im Haus?“
„Wenn nur alle Touristen so zauberhaft wären wie du, dann hätte ich kein Problem damit.“ Auf ihren skeptischen Blick hin fügte er hinzu: „Hey, das sollte wieder ein Spaß sein, Renata. Ich diene meinem Volk, nicht umgekehrt.“
„Also gut.“ Sie musste ihm zugestehen, dass er für einen Fürsten überhaupt nicht arrogant war. Nicht, dass sie außer ihm viele Fürsten kannte. Eigentlich nicht mal einen einzigen.
Er legte ihr den Arm um die Schultern und deutete auf den Eingang zur Galerie. „Da wären wir.“
Als sie an Giorgios Seite den dunklen, dramatisch beleuchteten Raum betrat, schnappte Renata nach Luft. „Oh, das finde ich aber wirklich beeindruckend.“ Strategisch installierte Spotlights strahlten Schaufensterpuppen in eleganten Ballroben der 1890er an.
„Sehr elegant“, bestätigte Giorgio.
Renata trat so dicht wie möglich an die Puppen heran, um jedes noch so kleine Detail der Kleider in Augenschein zu nehmen. Die Stoffe waren aus Satin, Samt und Seide. Auffallend waren die wunderschön gestickten Verzierungen aus Wachs- und Glasperlen: Schmetterlinge, Blumen, Spiralen und Schleifen. „Vielleicht ist es doch ein Fehler, nicht auf Tante Barbaras Stickkünste zurückzugreifen. Das hier könnte sie im Schlaf.“
„Die Dame, die Stefanias und Dieters Initialen in ihren, hm, Unterrock einstickt?“
Renata musste lachen. Typisch Bruder. „Genau die. Sie wird so enttäuscht sein, dass sie dich verpasst hat.“ Das Understatement des Jahrhunderts. Ein waschechter Fürst und eine Prinzessin verirren sich in ihr Atelier, und Tante Barbara saß im Wartezimmer des Gastroenterologen. Geradezu tragisch … Tja, wenigstens würde sie noch Stefania kennenlernen, die hatte ja noch ein paar Anproben.
Im nächsten Raum war Sportkleidung aus dem späten neunzehnten Jahrhundert zu sehen. Für Renata war es zwar eine seltsame Vorstellung, in einem bodenlangen Rock Tennis zu spielen oder in Wollrock und Kostümjacke Fahrrad zu fahren, doch gerade diese Ausstellung machte ihr bewusst, welch rasante Entwicklung die Frauenemanzipation in den vergangenen Jahrzehnten genommen hatte.
Anschließend erwarteten sie noch eine geradezu paradiesische Fülle weiterer Ballkleider, extravagante
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