Tiffany Hot & Sexy Band 26
mütterlicherseits kommen aus einem kleinen Dorf namens Corniglia an der italienischen Riviera. Nonna hat erzählt, das Dorf liege umgeben von Weinbergen auf einem großen Hügel. Dort wird eine ganz spezielle Weinsorte produziert, die man sonst nirgends auf der Welt findet.“
„Scciachetrà.“
„Genau. Jedes Jahr an Silvester köpfen wir eine Flasche, um auf unsere alte Heimat anzustoßen.“ Renata schüttelte sich. „Himmel, das Zeug haut ordentlich rein. Es wird aus Rosinen hergestellt, sodass der Zuckergehalt ziemlich hoch ist.“
„Ich habe diesen Wein nie probiert, aber bei uns gibt es etwas Ähnliches. Bocca di Leone – Löwenmaul. Man trinkt ihn aus fingerhutgroßen Gläsern, weil er so stark ist, dass er einen förmlich umhaut.“ Er seufzte. „Wobei mir einfällt, ich muss überprüfen, ob wir genug davon für Stefanias Hochzeit haben. Es ist Tradition, auf Hochzeiten damit anzustoßen, besonders bei fürstlichen Hochzeiten.“ Melancholisch fügte er hinzu: „Wahrscheinlich eine nützliche Erfindung. Ich brauche einen kräftigen Schluck, bevor ich Stefania zum Altar führe.“
„Nehmen Sie’s leicht, Giorgio.“ Renata tätschelte ihm den Arm. „Kein Mann ist dieser Aufgabe wirklich gewachsen. Jeder kriegt feuchte Augen, wenn er die Braut dem Bräutigam übergibt. Werden Sie zu dem Anlass bestimmte Orden tragen oder einen speziellen Degen?“
Giorgio blickte sie etwas verunsichert von der Seite an. „Manchmal weiß ich nicht, ob Sie mich gerade auf den Arm nehmen.“
„Sie sind viel zu ernst.“ Renata breitete die Arme aus. „Schauen Sie doch, was für ein schöner Tag es ist! Da sind wir in der fantastischsten Stadt der Welt, da drüben liegt der Central Park, die Sonne scheint, Ihre Schwester hat ihr Hochzeitskleid, und das alles ohne Nervenzusammenbruch. Wissen Sie eigentlich, wie schwierig es ist, bei Hochzeitseinkäufen nicht durchzudrehen?“
„Hm, nein.“
„Als ich noch als Angestellte in einem Brautsalon gearbeitet habe, gehörte der Umgang mit hysterischen Anfällen, therapeutischen Ohrfeigen und Beruhigungsmitteln zum täglichen Geschäft.“
„Da bin ich wohl noch mal mit einem blauen Auge davongekommen.“
„Allerdings, das sind Sie. Kommen Sie, wir nehmen die Abkürzung durch den Park.“
Die Bäume zeigten ihr erstes zartes Grün. Giorgio atmete tief durch in der lauen Frühlingsluft. Er spürte, wie die Anspannung ganz allmählich aus seinen Muskeln wich.
„Sehen Sie? Ein Spaziergang in der Natur tut Wunder. Ich wette, Sie haben schon seit einer Ewigkeit keine frische Luft mehr geschnappt. Aber irgendwie wirken Sie auf mich nicht wie einer, der den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch hocken kann. Vielleicht sollten Sie sich eine Jacht anschaffen – falls Sie nicht schon längst eine haben.“
„Ja, haben wir, die Jacht meines Vaters. Wir vermieten sie für wissenschaftliche Exkursionen auf See und Ähnliches.“
„Hochzeiten, Bälle und Firmenjubiläen.“
Er grinste jungenhaft. „Ja, warum nicht, falls jemand anfragt.“
„Nutzen Sie oder Ihre Schwester die Jacht denn nie selbst?“
„Stefania schon, allerdings auch nur in ihrer offiziellen Funktion als Schirmherrin.“ Aufmerksam bog er für Renata einen niedrig hängenden Ast beiseite.
„Zu Ihrem persönlichen Vergnügen nehmen Sie sie nicht in Anspruch?“
„Nein. Nicht, seit Stefania studiert und ich die Pflichten des Staatsoberhaupts übernommen habe.“
„Arbeit allein macht nicht glücklich“, sagte Renata. Da besitzt man nun schon eine eigene Jacht und ist zu beschäftigt, um damit rumzuschippern, dachte sie. Offensichtlich war es egal, ob man nun ein großes oder kleines Reich regierte, der Arbeitsaufwand schien derselbe.
„Na, dann vergessen wir die Arbeit erst mal.“ Giorgio zog sie zur Seite unter eine große alte Eiche. „Ist dieser Lippenstift kussecht?“
„Ja, ich glaube schon. Die Werbung behauptet es jedenfalls, probiert habe ich es zwar noch …“
„Gut“, unterbrach er sie und zog sie in die Arme. Dann küsste er sie. Und zwar so umwerfend leidenschaftlich, dass Renata gar nicht erst versuchte, sich dagegen zu wehren. Wie von selbst öffneten sich ihre Lippen, was er sofort nutzte, um mit der Zunge das Innere ihres Mundes zu erkunden. Als er schließlich an ihrer Unterlippe zu knabbern und zu saugen begann, umklammerte sie aufstöhnend seine breiten Schultern. Oh Mann, ihr zitterten doch tatsächlich die Beine.
Renata konnte sich nicht erinnern, je so
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