Tiffany Hot & Sexy Band 26
aus, wie er in einer etwas zu engen und etwas zu lauten Mietwohnung am Frühstückstisch saß und Kaffee trank, bevor er zur Arbeit musste. Den Kaffee würde ihm seine glutäugige rothaarige Frau aus Cinque Terre servieren, wie jeden Morgen. Er würde ihr aus der Zeitung vorlesen und lauthals darüber lästern, was für dumme Entscheidungen der Fürst jetzt schon wieder getroffen hatte, und sie würde missbilligend mit der Zunge schnalzen.
Hör auf damit. Giorgio riss sich zusammen. Dieses einfache Leben, Alltag für die meisten seiner Bürger, ja für die meisten Menschen auf der Welt, war nun mal nicht sein Leben. Seine Wohnung war ein riesiger Palazzo, und sein Lebensstil ließ einfach keine normale Ehe zu.
Wenn ihm das schon nicht vergönnt war, dann wollte er die Zeit hier in dem kleinen Örtchen zusammen mit Renata aber wenigstens dazu nutzen, sich kleine, kostbare Erinnerungen zu schaffen. Erinnerungen, von denen er zehren konnte, wenn er wieder hinter seinem voll bepackten Schreibtisch saß und über Fischereirechte und Verkehrsregeln stritt. Dann würde er sich vorstellen, wie sich Renatas rotbraune Locken um ihre schönen Brüste kringelten, während sie an einem sonnigen Frühlingsmorgen süß schlummernd im Bett lag.
Giorgio knallte seine Tasse so heftig auf den Tisch, dass der Henkel abbrach. Erinnerungen, Bruchstücke eines Lebens, unbezahlbare Momente. Fast alles, was sich für Geld oder mittels Macht beschaffen ließ, konnte er haben, da genügte ein Fingerschnipsen oder der Griff zum Telefon. Und ausgerechnet er hortete die paar privaten, ganz persönlichen Schnappschüsse seines Lebens so eifersüchtig wie eine Witwe die Fotos ihres verstorbenen Mannes.
Bleibt mir denn wirklich keine andere Wahl als dieser Weg, der mir seit dem viel zu frühen Tod meiner Eltern aufgezwungen worden ist, fragte er sich und wurde plötzlich richtig wütend. Um die entsetzliche Lücke, die der tödliche Unfall in Stevies Leben hinterlassen hatte, zu schließen, hatte er eine grässliche Lücke in sein eigenes Leben gerissen.
Er marschierte in Richtung Schlafzimmer. Wenn ihm nur bittersüße Erinnerungen zugestanden wurden, dann sollte er sich wohl besser noch ein paar davon schaffen. Und er würde gleich damit anfangen. Neben dem Bett ließ er seinen Bademantel zu Boden fallen und schlüpfte zu Renata unter das Laken. Im Schlaf drehte sie sich zu ihm herum und schlang ihm die Arme um den Nacken. Wehmütig drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn. Eine weitere Erinnerung für Fürst Giorgio, der so reich an weltlichen Gütern war und bettelarm an den Dingen, die wirklich zählten.
6. KAPITEL
Bereits am nächsten Morgen holte Giorgio die fürstliche Realität ein: ein Anruf von Alessandro, der eine Angelegenheit mit ihm besprechen musste, die er nicht allein entscheiden konnte.
Renata verübelte es ihm nicht, sie konnte sein Pflichtgefühl nachempfinden, bewunderte ihn sogar dafür. Zwar fand sie es schade, dass ihre ohnehin knapp bemessene Zeit nun noch mehr beschnitten wurde, doch sie nahm es mit Humor. Herumzuzicken war nicht ihre Art, sie war schon immer eher der verständnisvolle Kumpel gewesen als die verwöhnte Prinzessin. Eine logische Entwicklung, wenn man als einziges Mädchen mit drei Brüdern aufwuchs.
Also machte sie sich mit Paolo als Aufpasser auf eine Shopping-Tour durch den kleinen Ort. Sie kaufte Geschenke für ihre Familie und Freunde, ein neues Nachthemd für sich – zur Abwechslung mal etwas Weißes mit viel Stoff. Sehr unschuldig. Und sehr, sehr durchsichtig …
Nach dem Lunch mit Paolo in einer netten Trattoria lieferte ihr geduldiger Bodyguard sie wieder im Ferienhaus ab. Renata tauchte sofort mit sämtlichen neuen Errungenschaften ins Schlafzimmer ab. Beim Kauf des geradezu viktorianischen Nachtgewands waren ihr nämlich ein paar heiße Ideen für einen aufregenden Nachmittag gekommen …
Giorgio klopfte an die Tür. „Alles okay? Kann ich reinkommen?“
„Aber ja.“
Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Kaum hatte er die Tür geöffnet, entfuhr ihm ein überwältigtes „Mamma mia!“ .
Genau der gewünschte Effekt.
In verführerischer Pose stand Renata neben dem Himmelbett, das Gesicht halb hinter einem Vorhang seidigen Haars verborgen. Mit einer Hand strich sie lasziv über einen der kunstvoll gedrechselten Pfosten. Der durchscheinende Stoff des Nachtkleids ließ die Rundungen ihrer Brüste mehr als ahnen.
„Gefalle ich dir, Giorgio?“
„Dreimal darfst du raten!“ Er
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