Tiffany Hot & Sexy Band 26
begegnet war, dann würde er auf jeden Fall ihre wahre Identität herausfinden. Sobald er eins und eins zusammengezählt hatte, würde Alejandro gar nicht anders können als einzusehen, dass man ihr nicht trauen konnte.
Michael war Alejandros Bruder und er würde den Beweis in Händen halten. Sie dagegen war einfach nur eine Frau, mit der er geschlafen hatte.
Plötzlich bekam sie Angst. Was, wenn Michael bereits wusste, wo er ihr zum ersten Mal begegnet war, und nur noch keinen Beweis dafür hatte?
„Warte!“ Sie zupfte an Alejandros Ärmel.
„Einen Augenblick, bitte“, sagte Alejandro zu der Person, mit der er gerade telefonierte. „Was ist los?“
„Ich habe oben etwas vergessen.“ Er schaute sie belustigt an, drehte sich jedoch um, um zum Aufzug zurückzugehen.
„Es ist nicht nötig, dass du mitkommst“, sagte Lucy schnell. „Telefonier weiter, ich gehe schnell alleine. Gibst du mir den Schlüssel?“
Ohne zu zögern, gab Alejandro ihr die Chipkarte, während er sein Gespräch fortsetzte.
Als sie nach oben eilte, versuchte sie nicht daran zu denken, wie sehr er ihr vertraute und wie enttäuscht er wäre, wenn er erführe, dass sie ihn die ganze Zeit belogen hatte.
Ihr ganzes Leben hatte sie immer nur mit Betrug zu tun gehabt – schon im Elternhaus. Selbst Danny hatte ihr nicht genug vertraut, um ihr zu sagen, wie ein Ring, der höchstens ein paar Tausend Dollar wert war, sein Leben retten konnte.
Er hatte gesagt, je weniger sie wüsste, desto weniger könnte sie preisgeben, falls man sie verhörte. Aber was, wenn das auch nur eine Lüge war?
Jeder, der irgendwie an dieser Sache beteiligt war, log – sogar Michael, der Alejandro immer noch nichts von seinem Bruder Danny erzählt hatte. Jeder außer Alejandro selbst, dessen Instinkte nicht so stark waren wie sein Bedürfnis, anständig und ehrlich zu sein.
In der Suite angekommen, begann sie, ihre Fingerabdrücke zu verwischen. Als Erwachsene war sie nie verhaftet worden, doch es gab eine Akte aus ihrer Jugendzeit.
Falls Michael zurückkäme, während sie und Alejandro unterwegs wären, würde er nichts finden, das er gegen sie verwenden könnte.
Den Scheck, den Alejandro ihr gegeben hatte, würde sie einlösen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergab. Vorerst jedoch war er in ihrem BH am sichersten. Vielleicht könnte sie mit dem Geld ja wirklich Dannys Sicherheit erkaufen.
Auch wenn er sogar vor ihr Geheimnisse hatte, konnte sie ihn nicht im Stich lassen. Für Alejandro oder Michael war Danny nie ein Bruder gewesen, aber für sie schon.
Als sie wieder im Erdgeschoss ankam, war Alejandro nirgends zu sehen, auch nicht in seinem Wagen. Sie kehrte ins Hotel zurück und fand ihn schließlich in einer der Boutiquen, wo er gerade eine teure Reisetasche aus braunem Leder begutachtete, mit dazu passender Handtasche und Portemonnaie.
„Das Hotel wird ein neues Handy für dich besorgen“, sagte er, als Lucy zu ihm trat. „Mein Fahrer wird es abholen, während wir essen. Ich muss sicher sein, dass du jederzeit Kontakt zu mir aufnehmen kannst. In der Zwischenzeit kannst du deine Sachen hiermit transportieren.“
Lucy blickte überrascht auf das großzügige Geschenk. „Ich erstatte dir das Geld, sobald ich bei einer Bank vorbeikomme“, war alles, was ihr einfiel.
Er winkte ab. „Nicht nötig.“
Sie hielt ihn am Arm fest und sah ihn eindringlich an. „Ich weiß deine Großzügigkeit sehr zu schätzen, Alex, wirklich. Aber dank dir kann ich mir jetzt selbst so schöne Dinge leisten.“
„Natürlich. Aber bis dahin erlaubst du mir, deine Einkäufe zu bezahlen, nicht wahr?“
„Danke“, sagte sie.
Er beugte sich vor. „De nada, mi tesoro“ , flüsterte er und strich mit den Lippen über ihre Schläfe. So zart der Kuss auch war, er löste einen heißen Schauer in ihr aus. Danny und der Ring waren vergessen. Sie konnte nur noch an die vergangene Nacht denken und sehnte sich danach, jede einzelne Empfindung noch einmal zu erleben.
In Alejandros Armen war sie weder Lucienne Bonet noch Lucy Burnett gewesen. Unter seinen Händen hatte sie sich in eine ganz andere Person verwandelt – eine Frau, die sich einfach nahm, was sie brauchte. Etwaige Konsequenzen waren ihr egal gewesen.
Doch jetzt, als Alejandro sie ansah, wurde sie von Schuldgefühlen fast erdrückt. Nichts, was sie je getan hatte, war schlimmer als der Gedanke daran, ihn zu verletzen.
Während er zur Kasse ging, um die Tasche zu bezahlen, versuchte Lucy ihr inneres
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