Tiffany hot & sexy Band 28
wirklich überzeugt war. Dass er einmal mit Kendall geschlafen hatte, war bis zu einem gewissen Punkt verzeihlich. Wie lange sollte ein Mann einer solchen Einladung schließlich auch widerstehen? Doch sie erneut aufzusuchen … nun, damit war es kein One-Night-Stand mehr.
Andererseits hatte er nie vorher einen One-Night-Stand gehabt, deshalb kannte er die Regeln auch nicht so genau. Er wusste nicht einmal, ob es da überhaupt Regeln gab.
Wurde bei einem zweiten Mal automatisch eine Beziehung daraus?
Er verzog das Gesicht, als er Kendalls roten Sportwagen zwischen einem zwanzig Jahre alten rostigen Pick-up, den er zu kennen befürchtete, und einer schlichten Limousine mit Kennzeichen aus Montana entdeckte.
Er parkte und stellte den Motor aus. Doch er stieg nicht gleich aus. Noch war es nicht zu spät, um einfach wieder umzukehren …
Und was zu tun? Sich mit Gedanken an seine Exfreundin und seinen ehemals besten Freund zu quälen?
Seit er der Versuchung nachgegeben und die Karte von Gail und Ray gelesen hatte, grübelte er von Neuem über alles nach, was passiert war.
Aber eigentlich war die Sache klar. Es gab keine Vergebung in dieser Geschichte. Er war betrogen worden, schlicht und einfach, deshalb gab es auch kein Zurück. Mal abgesehen davon, dass er gar kein Interesse daran hatte, die frühere Freundschaft zu einem der beiden wieder aufleben zu lassen.
Na schön, er musste zugeben, dass er Ray schon vermisste. Aber das schob er auf die Gewohnheit und leugnete, dass es sich um ein echtes Gefühl handelte.
Damals standen Ray und er sich näher, als Troy und sein Bruder Ari. Beinah jeden Morgen joggten sie zusammen, tranken abends ein Bier und spielten zweimal die Woche Darts im Pub. Außerdem standen sie sich gegenseitig mit Rat zur Seite.
Dann kam jener schicksalhafte Abend, der alles veränderte.
Troy fluchte leise vor sich hin und stieß die Tür auf. Er stieg aus dem Wagen und betrachtete die geschlossenen Fenster und Türen. Dass ihr Wagen vor einem der Zimmer geparkt war, musste nicht zwangsläufig bedeuten, dass sie sich in einem dieser Zimmer aufhielt. Vielleicht hatte der Pick-up schon dort gestanden, und sie hatte einfach daneben geparkt. Das traf vielleicht auch auf die Limousine zu. Immerhin parkte Troy ebenfalls vor einem Zimmer, das nicht seines war.
Die Tür direkt vor ihrem Auto ging auf, und Kendall erschien. Sie lehnte sich an den Türrahmen und lächelte vielsagend.
Troy zögerte. Nicht, weil er Zweifel gehabt hätte. Nein, er war verblüfft, dass plötzlich alle anderen Gedanken aus seinem Kopf verschwanden, als er Kendall sah.
Sie trug keine Kostümjacke mehr, ansonsten aber war sie noch genauso gekleidet wie im Konferenzraum. Die weiße Bluse hatte ein tiefes Dekolleté, und der enge knielange Rock lenkte den Blick auf ihre langen Beine, die durch die Stilettopumps noch länger wirkten.
„Ich habe mich schon gefragt, ob du beim Anblick des Motels die Flucht ergreifen würdest“, sagte sie, während er auf sie zuging.
Er schaute sich um. „Es sah nicht immer so schlimm aus.“
„Ach? Kommst du öfter her?“
Er lächelte. „Na ja, sagen wir mal, ich kenne das Motel.“
Sie musterte ihn skeptisch.
„Als ich noch zur Highschool ging“, gestand er.
Sie stieß sich vom Türrahmen ab und wich ins Zimmer zurück. „Du hast wenigstens Erinnerungen an bessere Zeiten. Mich hat dieses Motel ehrlich gesagt ziemlich verschreckt.“
Troy trat ein und schloss die Tür hinter sich. Kendall hatte die Vorhänge bereits zugezogen und statt des Fernsehers den Radiowecker eingeschaltet. Die blechernen Klänge eines Jazzsenders aus Seattle, begleitet von statischem Rauschen, erfüllten den Raum.
Sie hatte die gemusterte blaue Tagesdecke aus Polyester bereits vom Bett genommen und auf einen Stuhl in der Ecke geworfen. Das Bett war mit schlichter weißer Wäsche bezogen, die Kissen aufgeschüttelt und in eigenartigem Winkel platziert.
„Ich musste zweimal anrufen, damit sie frischere Bettwäsche brachten“, berichtete sie und ging auf die andere Seite des Bettes.
„Das glaube ich dir gern.“ Er war überrascht, dass sie sich diese Mühe gemacht hatte. Dann fiel ihm die Flasche Rotwein auf dem Nachtschrank auf und die beiden Gläser, die zu diesem zwielichtigen Etablissement nicht so recht passten. Mindestens ein Dutzend weißer Kerzen aller Größen brannte auf beiden Seiten des Bettes. Sie waren die einzige Lichtquelle im Zimmer.
Und wenn ihn nicht alles täuschte, waren am
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