Tiffany hot & sexy Band 28
Zeit hatte es so häufig geregnet, dass der Anblick des wolkenlosen Himmels umso faszinierender war.
Ja, wo war er gewesen?
„Warum? Hast du mich vermisst?“, entgegnete Troy.
Aris strahlendes Lächeln erschien. „Ja, auch wenn es dir schwerfällt, das zu glauben.“
Troy hob seine Kaffeetasse. „Kann ich erst mal einen Kaffee trinken?“ Er ging um die Kücheninsel und betrachtete die Auswahl an frischem Gebäck, die Thekla für das Frühstück bereitgestellt hatte. Sie und ihr Mann waren schon vor einer Weile nach Tacoma aufgebrochen, zum Weihnachtsgottesdienst in der griechisch-orthodoxen St.-Nicholas-Church. Das Essen für den Tag war beinah komplett ofenfertig vorbereitet. Wie üblich war es so viel, dass man die ganze Stadt damit hätte füttern können.
Troy verzog das Gesicht. Als die Einwohner Earnests das letzte Mal in den Genuss von Theklas Essen gekommen waren, hatte sich zwischen ihm und Kendall die Katastrophe angebahnt.
Ari setzte sich auf einen Hocker neben ihn an den Küchentresen. „Elena und ich kamen gegen neun nach Hause, nachdem wir den Tag mit der kleinen Amygdalia verbracht hatten. Du solltest sie dir übrigens mal ansehen. Ihre Wangen werden mit jedem Tag rosiger. Die Kleine wird noch eine richtige Herzensbrecherin. Caleb und Bryna kamen zur gleichen Zeit heim, und wir saßen noch gemütlich vorm Kamin.“
„Und da wurde ich vermisst.“
„Ja, wurdest du.“
Die Worte seines Bruders taten ihm gut. „Ich habe Gail und Ray besucht.“
Ari verschluckte sich beinah an einem Bissen Gebäck. „Wie bitte?“
Troy grinste. „Tja, geplant hatte ich das eigentlich nicht.“ Er dachte an sein Gespräch mit Percy. „Ich habe letzte Woche eine Karte von ihnen bekommen. Sie haben mich eingeladen, mal vorbeizuschauen.“
„Von der Karte habe ich gehört. Patience berichtete, du hättest sie ungelesen in den Papierkorb geworfen.“
„Hat sie dir auch erzählt, dass sie sie daraufhin wieder auf meinen Schreibtisch gelegt hat?“
Aris breites Grinsen war Antwort genug.
„Wie dem auch sei, ich fand, es wird höchste Zeit, das Kriegsbeil zwischen uns zu begraben.“
Sein Bruder aß schweigend sein Gebäckstück und schaute aus dem Fenster. Dann sagte er: „Ehrlich gesagt, hätte ich eher damit gerechnet, dass du mit einem Kriegsbeil etwas ganz anderes anstellst, wenn du den beiden begegnest.“
Troy lachte leise. „Das hätte ich nie getan.“
„Nein, natürlich nicht. Dafür hast du dich viel zu sehr unter Kontrolle.“
„Wenn ich aus den jüngsten Ereignissen etwas gelernt habe, dann, dass ich überhaupt nichts unter Kontrolle habe.“
Ari musterte ihn neugierig.
„Was?“
Ari winkte ab. „Ach, nichts.“
„Raus damit. Was ist?“
Ari stand auf, um sich und Troy Kaffee nachzuschenken. „Es ist nur … ich weiß nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass du so was mal sagen würdest. Du scheinst immer alles unter Kontrolle haben zu wollen.“
Ari bot ihm eine Zimtrolle an. Er winkte ab, entschied sich dann aber anders und nahm sie doch.
„Und wie war nun dein Besuch?“
Der Besuch war erstaunlich gut gelaufen. Besser als er erwartet hatte, obwohl er auf dem Weg nach Olympia, wo die beiden sich ein Haus gekauft hatten, mehrmals am liebsten wieder umgedreht wäre. Am schlimmsten war es gewesen, als er vor ihrer Tür stand.
Aber da war es zu spät, denn die Tür schwang plötzlich auf, und vor ihm standen Ray und Gail. Die zwei sahen genauso perplex aus, wie er sich fühlte. Und noch etwas fiel ihm sofort auf – sie sahen aus wie das Paar, das er und Gail nie wirklich waren.
Sie hießen ihn herzlich und bedingungslos willkommen, und es gab einige Tränen, erstaunlicherweise sogar von ihm. Die beiden hatte mit einigen Paaren gerade beim Essen gesessen. Sie entschuldigten sich bei ihren Gästen und zogen sich mit Troy in die Küche zurück. Dort verbrachten sie die nächste halbe Stunde damit, sich gegenseitig zu erzählen, wie es ihnen ergangen war.
Nicht ein einziges Mal noch hatte Troy das Gefühl, betrogen worden zu sein. Im Gegenteil, plötzlich freute er sich für Gail und Ray. Es fiel ihm erstaunlich leicht, die Vergangenheit abzuhaken und die zwei als Freunde zu betrachten.
Und dauernd dachte er dabei, dass er das Kendall zu verdanken hatte.
Wie hieß es doch gleich? Man kann eine verflossene Liebe erst überwinden, wenn man sein Herz erneut für die Liebe geöffnet hat.
Selbstverständlich liebte er Kendall nicht. Das war unmöglich, schließlich kannten
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