Tiffany hot & sexy Band 28
er zur Hintertür hinaus.
Wow. Mehrere Sekunden lang stand sie einfach nur da und schaute ihm hinterher. Dann nahm sie sich zusammen und machte sich an die Arbeit.
Rasch überprüfte sie den Inhalt des Kühlschranks und der Speisekammer. Bis morgen würden alle Lebensmittel haltbar bleiben, selbst nach einem Stromausfall. Unwillkürlich fragte sie sich, wann sie zuletzt mit einem Mann gefrühstückt hatte.
Aber vor dem Frühstück kam die gemeinsame Nacht. Sie sah zum Bettzeug auf dem Sofa hinüber.
Frank kam mit einem Armvoll Feuerholz hereingepoltert. Er legte die Scheite in den schmiedeeisernen Halter und verzog schmerzhaft das Gesicht.
„Was ist denn?“, erkundigte Julia sich.
„Ein Splitter.“ Er nestelte an seiner Hand herum und verzog erneut das Gesicht. „Mist, ich habe ihn nicht ganz erwischt.“
„Lass mich mal sehen.“ Sie nahm seine Hand. „Du hast den Splitter abgebrochen und ihn dadurch noch tiefer hineingetrieben.“
„Wie gut, dass ich eine Krankenschwester hier habe“, scherzte er.
„Ich weiß nicht, ob das gut ist. Ich bin ein wenig eingerostet, da ich schon seit Wochen nicht mehr gearbeitet habe.“ Seine Hand lag warm und schwer in ihrer. Sie malte sich aus, wie seine Fingerspitzen sich wohl auf ihrer nackten Haut anfühlen würden. Eine sinnliche Anspannung erfasste sie, sodass sie reflexartig seine Hand drückte.
„Ach, das schaffst du schon.“
Er glaubte offenbar, sie sei wegen des Splitters nervös, nicht weil sie seine Hand hielt. „Wo bewahrst du deinen Erste-Hilfe-Kasten auf?“
„Ich fürchte, ich habe keinen. Normalerweise benutzen wir Seife und Pflaster. Mehr brauchen wir nicht.“
„Frank“, meinte sie tadelnd. „Du lebst auf einer Insel, vierzig Minuten mit dem Boot vom nächsten Krankenhaus entfernt. Du musst kein Blutplasma im Kühlschrank lagern, aber eine medizinische Grundversorgung kann Menschenleben retten.“
Er lachte und zog sie in die Arme. „Natürlich haben wir Verbandszeug. Ich würde meine Schwestern, Nichten und Neffen doch nicht nur mit Seife und Pflaster hier alleinlassen. Wir verfügen sogar über einen Defibrillator und haben gelernt, wie man ihn benutzt.“
„Du bist unmöglich, mich so auf den Arm zu nehmen“, murrte sie.
Er gab ihr einen Kuss. „Warte, ich zeige dir unseren Erste-Hilfe-Koffer, dann kannst du mir sagen, ob wir gut genug ausgerüstet sind.“
„Einverstanden.“ Es widerstrebte ihr, seine warme Umarmung zu verlassen, um die Erste-Hilfe-Ausrüstung zu überprüfen. Sie fühlte sich geborgen bei ihm und zum ersten Mal seit Monaten sicher, trotz der Sturmwarnungen. Allerdings war da noch der Splitter in seiner Hand.
Sie löste sich widerwillig von ihm und folgte ihm in den Nebenraum, wo das Verbandszeug aufbewahrt wurde. „Na komm, wir verarzten dich.“
Er verdrehte die Augen. „Es ist keine Schusswunde.“
Sie erstarrte für einen Moment. „Nein, das stimmt. Obwohl ich mich mit denen auch auskenne.“
„Wirklich?“ Dann wurde er ernst. „Sicher ist das ganz normal, wenn man in der Notaufnahme einer Großstadt arbeitet, sorry.“
„Wieso denn?“ Sie suchte im Erste-Hilfe-Koffer nach Desinfektionsmittel und einer Pinzette. „Für gewöhnlich können wir sie wieder zusammenflicken.“
„Für gewöhnlich“, wiederholte er tonlos.
„Nicht alle“, räumte sie ein und richtete sich auf. „Komm bitte mehr ins Licht.“
Er merkte, dass sie das Thema zu wechseln versuchte, deshalb folgte er ihr gehorsam. Über der Küchenspüle zog sie ihm den Splitter heraus, wusch und bandagierte die kleine Wunde.
„Hast du in den letzten zehn Jahren mal eine Tetanusauffrischung bekommen?“, wollte sie wissen.
„Vor einigen Jahren habe ich mich an einem rostigen Stacheldraht verletzt und bekam eine Spritze.“ Er rieb sich den Oberarm. „Davon tat mein Arm drei Tage lang weh.“
„Dann war’s das jetzt.“ Sie ließ seine Hand los, doch er blieb erwartungsvoll stehen. „Was?“
„Küsst du die Stelle nicht, damit es nicht mehr wehtut?“
„Also Frank …“ Sie errötete.
„Es tut wirklich weh.“ Er machte ein gequältes Gesicht.
Sie hatte offenbar Zweifel, da die antibiotische Salbe auch schmerzstillende Zusätze enthielt. „Ich küsse meine Patienten nicht.“
Er kam näher, und sie wich zurück, bis sie praktisch in der Spüle saß. Doch sie fühlte sich nicht ernsthaft in die Enge getrieben. Schließlich handelte es sich nur um Frank.
„Ich bin keiner deiner Patienten“, hielt er
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