Tiffany hot & sexy Band 28
für mich, eine Familie zu gründen.“ Er hatte genug von der Eisenwarenabteilung und wandte sich dem Gang mit dem Gartenzubehör zu. Hier in der fruchtbaren Vulkanerde gedieh alles gut, man musste nur ordentlich jäten und schneiden.
„Wenn du ein wildes Leben geführt hättest wie andere adelige Lebemänner, die trinken, hinter Frauen her sind und sich wie Idioten benehmen, dann würde ich mich darüber freuen, dass du ruhiger werden willst. Aber es gab nie solche Abenteuer in deinem Leben.“ Benedito schüttelte den Kopf. „Du hast deine Jugend regelrecht vergeudet.“
„Wie hätte ich mich wild aufführen sollen? Ich habe gemeinsam mit dir und deiner Frau auf dem Landgut der Familie gearbeitet, während meine Mutter und vier jüngere Schwestern mir über die Schulter schauten.“ Er war gleich nach seinem Studienabschluss auf das Familienanwesen zurückgekehrt, die fazenda , wie es auf Portugiesisch hieß. Aguas Santas wurde das Anwesen genannt, nach dem „heiligen Wasser“, das auf dem Kirchhof aus einer natürlichen Quelle im Boden sprudelte. Die riesige Anlage lag auf dem portugiesischen Festland bestand aus mehreren Farmen und Weinbergen. Seine Mutter, die Herzoginnenwitwe, lebte dort noch immer in einem kleinen Haus. Zwei seiner Schwestern lebten mit ihren Familien in der Nähe. Die beiden anderen besuchten die Universität in London und Lissabon.
„Ich konnte ja kaum allein eine Kaffeepause machen. Wie sollte ich da meine Jugend vergeuden? Mal abgesehen davon – hält nicht der enttäuschte Vater seinem verlorenen Sohn einen Vortrag über seine „verschwendete Jugend“, wenn dieser heimkehrt, nachdem er alles Geld mit Wein, Weib und Gesang durchgebracht hat?“
Benedito zückte seine Brieftasche und zog eine Handvoll Euro heraus. „Hier, nimm mein Geld, und bring es mit Wein, Weib und Gesang durch. Du bist genau wie eine Jungfrau, die sich für das Kloster entscheidet, bevor sie das wirkliche Leben kennengelernt hat.“
„Ach …“ Frank schob angewidert das Geld zur Seite, das Benedito ihm unter die Nase hielt. „Hör auf damit.“
Ein Angestellter mittleren Alters kam um die Ecke und beobachtete die beiden neugierig. Frank stöhnte und schnappte sich ein paar Blumensamen. „Nein, Ben, ich werde zahlen.“
Enttäuscht ging der Angestellte weiter. Benedito gab ein keuchendes Lachen von sich. „Wenn du mit einer schönen Frau hier wärst, hätte er keinen falschen Eindruck bekommen.“
Frank verdrehte die Augen. Vielleicht konnte er seine Schwestern per SMS um Farbvorschläge bitten. „Komm mit, alter Mann, gehen wir Kaffee trinken.“
„Na endlich hast du mal eine gute Idee.“ Benedito klopfte ihm auf den Rücken.
Frank folgte ihm aus dem Eisenwarenladen. Sie gingen ein Stück die Straße entlang zu einem Café, in dem alte Männer saßen und sich die erstaunlich spärlich bekleideten Mädchen aus dem Ort ansahen. Er konnte sich nicht daran erinnern, bei seinen letzten Besuchen auf der Azoreninsel so viel nackte Haut gesehen zu haben und teilte diese Beobachtung mit Ben.
Der ältere Mann trank einen Schluck Kaffee und warf ihm einen amüsierten Blick zu. „Du hörst dich an wie eine griesgrämige Oma. Die beschweren sich ja auch die ganze Zeit über diese brasilianische Schund-Soaps, die die Mädchen verderben. Aber die Alten sehen sie sich trotzdem an. Warum den Anblick nicht einfach genießen?“
Frank zuckte mit den Schultern. Mädchen, halb so alt wie er, waren Kinder, keine Frauen. „Wie ich bereits erwähnte, ich habe Paulinha im Kopf.“
„Ah.“ Der alte Mann blieb ungewöhnlich still.
„Was soll ‚ah‘ heißen?“
„Darf ich ehrlich sein, Franco?“
„Kann ich dich davon abhalten?“, murmelte er.
„Geh keine Ehe ein, in der es kein Feuer gibt.“
Nun, mit diesem Rat hatte er nicht gerechnet. „Was bist du? Paartherapeut?“
„Und wie lange warst du verheiratet, Jungspund?“ Benedito trank noch einen Schluck. „Du weißt, dass ich mich nicht gern einmische …“
Fast hätte Frank sich an seinem Kaffee verschluckt. „Seit wann?“
„Ach, halt den Mund, und hör zu. Das hier ist ernst. Du würdest dich nämlich elend fühlen mit ihr – nicht, weil sie nicht nett ist, sondern weil du sie nicht liebst.“
„Und woher weißt du das?“
„Weil du gerade auf einer Insel fünfzehnhundert Kilometer entfernt von ihr mit einem alten Mann Kaffee trinkst, anstatt bei ihr auf dem Festland zu sein.“
Frank winkte ab. „Ich habe hier etwas zu
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