Tiffany hot & sexy Band 28
hörte sie es erneut.
Sie wagte kaum zu atmen, als sie sich langsam umdrehte. Beinah hoffte sie, es sei alles nur Einbildung gewesen. Sie sah über die Markttische hinweg, da stand er, leibhaftig. Der Apfel, den sie gerade prüfend hielt, fiel ihr aus der Hand zurück in den Korb.
Frank stand vor ihr. Erschrocken fasste sie sich an den Hals. Der ungestüme Zwanzigjährige von damals hatte sich in einen gestandenen Mann verwandelt. Die Schultern waren breiter, die Arme muskulöser. Sein dunkles Haar wellte sich über den Ohren, eine Strähne fiel ihm in die Stirn. Seine Gesichtszüge waren härter geworden, doch um seine Augen bildeten sich sympathische Lachfältchen.
Frank lehnte an einem Gemüsestand und hörte einem älteren Mann zu, der offenbar eine lustige Geschichte erzählte. Zumindest ließen die amüsierten Mienen der anderen Zuhörer darauf schließen.
Frank klopfte dem Gemüseverkäufer auf den Rücken und wandte sich grinsend zum Gehen.
Dann sah er sie… Sein Lächeln verblasste, und er wirkte genauso verblüfft wie sie selbst. Doch statt wie sie zu erstarren, ging er auf Julia zu.
Prompt geriet sie in Panik. Was sollte sie zu ihm sagen? Sie machte einen Schritt rückwärts und suchte unwillkürlich nach einer Fluchtmöglichkeit.
Frank kam weiter auf sie zu, bahnte sich anmutig einen Weg zwischen Marktbesuchern und Ständen.
„Julia?“, fragte er ungläubig, als er sie erreicht hatte.
Gut, wenigstens war nicht nur sie überrascht. „Frank, na so was! Mensch, wie geht es dir?“, erkundigte sie sich in süßlichem Ton. Bleib heiter und freundlich, ermahnte sie sich im Stillen.
Leider spielte er nicht mit, denn er sah sie an, als sei sie ein Geist, der plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war.
„Frank?“ Sie berührte seinen Unterarm, und er zuckte zusammen, als hätte sie ihn erschreckt. Auch sie schrak zusammen und zog schnell die Hand wieder zurück.
Oh nein. Warum musste denn dieses Knistern zwischen ihnen nach all den Jahren immer noch da sein? Verzweifelt wandte sie den Blick ab.
„Julia, bist du in Begleitung deines Mannes?“ Mit gleichgültiger Miene ließ er den Blick über die Menge schweifen. Hinter seiner Frage verbarg sich jedoch alles andere als Gleichgültigkeit.
„Meines Mannes?“ Sie konnte nicht mehr klar denken, zu laut schrillten sämtliche Alarmglocken in ihrem Kopf und signalisierten ihr, sofort zu verschwinden, ehe sie erneut verletzt wurde. „Nein.“
„Nein, er ist nicht hier? Oder nein, du hast gar keinen Mann?“
„Oh, Franco“, flüsterte sie und fand, dass sein jungenhafter Spitzname nicht mehr zu ihm passte.
„Verrate es mir, Julia.“
„Ich habe keinen Mann.“
Ein triumphierendes Funkeln flackerte kurz in seinen Augen auf. Darüber ärgerte sie sich. Als sei sie ein preisgekröntes Pferd auf einer Auktion, das unerwartet zur Versteigerung stand.
„Was ist mit dir? Keine Frau?“ Mit dieser Frage wollte sie eigentlich den Spieß umdrehen, doch er deutete sie offenbar als Interesse. Jedenfalls erschien ein siegesgewisses Lächeln auf seinem Gesicht.
Und vielleicht war es tatsächlich Interesse. Oh, natürlich war es das! Sie wollte unbedingt wissen, ob es eine Duquesa Mrs Franco Duarte gab oder wie auch immer man sie heutzutage in Portugal nannte. Sie hatte dieses System der Namensgebung nie durchschaut, die einer Person vier Nachnamen bescheren konnte.
„Keine Frau. Noch nicht. Ich bin geschäftlich mit Benedito hier.“ Als wäre er wie Rumpelstilzchen durch die bloße Erwähnung seines Namens herbeigerufen worden, tauchte der alte Mann an Franks Seite auf.
„Bom dia, senhorita.“ Er machte eine Verbeugung, und seine Augen leuchteten vor unverhohlener Neugier. Julia konnte sich schon vorstellen, warum. Wahrscheinlich war sie leichenblass geworden, während Frank aussah wie die sprichwörtliche Katze, die gerade den Kanarienvogel verspeist hatte.
„Hallo.“ Irgendwer musste sich normal benehmen, deshalb bot sie dem alten Portugiesen die Hand. Er verbeugte sich, fast als wäre sie eine Prinzessin.
„Senhorita.“
„ Senhorita Julia Cooper, darf ich Ihnen Senhor Benedito Henriques Oliveira vorstellen. Benedito, das ist Senhorita Julia Cooper, die ich vor langer Zeit kennengelernt habe.“
Der alte Mann horchte auf und sah mit scharfem Blick zwischen den beiden hin und her. „Vor langer Zeit?“
„Als wir noch jünger waren“, antwortete Frank ausweichend.
„Dann müsst ihr euch unbedingt unterhalten!“ Benedito schob
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