Tiffany hot & sexy Band 28
ihn quasi in Julias Richtung. „Geht zusammen etwas essen! Don Franco, ich werde die Farben aussuchen, die du wolltest, und sie mischen lassen.“ Er verschwand in der Menge, während Frank noch einen Laut der Bestürzung von sich gab.
„Farben?“, fragte Julia.
Frank seufzte. „Wir sind hier, um die Villa zu renovieren.“
„Die Villa.“ Erneut fühlte sie sich in die Vergangenheit zurückversetzt, diesmal in das Haus am Meer auf Franks Privatinsel. „Warum?“ Sofort bereute sie es, Interesse gezeigt zu haben. Außerdem ging es sie nichts an – selbst, wenn er sie als Junggesellenbude herrichten ließ.
„Für Flitterwochen.“ Er beobachtete sie eingehend.
„Aha.“ Selbstverständlich, dass Frank jemanden gefunden hatte. Schließlich konnte er ihr nicht all die Jahre nachtrauern. „Und wann ist das glückliche Ereignis?“
„In zwei Monaten ungefähr. Die Hochzeit findet im Juni statt.“
Oh, bittere Ironie. Ihre Trennung lag zehn Jahre zurück, und ausgerechnet zwei Monate vor seiner Hochzeit traf sie ihn wieder. „Tja, darf ich dir und deiner zukünftigen Duquesa gratulieren?“
Er grinste lässig. „Es ist nicht meine Hochzeit.“
Frank fühlte sich nicht im Geringsten schuldig, dass er Julias Verwirrung ausnutzte, um sie an einen kleinen Tisch in einem gemütlichen Café zu führen. Sie versuchte, ihren Schock zu verbergen, ebenso wie die anschließende Erleichterung darüber, dass er gar nicht der glückliche Bräutigam war. Doch Frank durchschaute sie. Selbst nach all den Jahren konnte er ihr ansehen, was sie fühlte.
„Möchtest du Wein?“ Er hob die Flasche an ihr Glas. Es handelte sich um den Wein, den sie früher immer zusammen getrunken hatten.
Sie hob die Hand. „Nur Wasser, bitte.“
„Gern.“ Er bestellte eine Flasche und schenkte ihr ein. Sie trank durstig, als sei ihre Kehle ausgedörrt. Anschließend drehte sie den Stiel des Glases zwischen den Fingern. Sie ließ den Blick durch das Café schweifen und vermied es, ihn anzusehen.
„Julia“, begann er, ohne sich ganz sicher zu sein, was er sagen wollte . Warum hast du mich verlassen, als wir auf dem College waren , klänge wohl ein bisschen erbärmlich. „Wie ist es dir ergangen?“
„Gut.“ Sie lächelte höflich.
Er versuchte es erneut. „Hast du deinen Abschluss gemacht?“
„Ja, und jetzt bin ich zurück an der Uni und mache die ersten Kurse, um meinen Doktor machen zu können.“
„Wie schön für dich.“ Er war stolz auf sie, ob das nun passend war oder nicht. „Du warst immer schon die klügste Frau, die ich kenne.“
Nach diesem Kompliment bröckelte ihre höfliche Fassade, denn sie gab einen verächtlichen Laut von sich.
„Du glaubst mir nicht?“
Sie schürzte die Lippen. „Na, sicher bist du schon klügeren Frauen als mir begegnet.“
„Du hast dich schon immer schrecklich schwer damit getan, Komplimente anzunehmen.“ Zum Beispiel darüber, wie ihr dunkles Haar in der Sonne glänzte oder dass ihre Augen funkelten wie der erstklassige Portwein seines Landgutes.
„Stimmt doch gar nicht!“
„Und streitlustig warst du auch.“
„Ich bin nicht …“ Sie hielt inne, denn er fing an zu lachen. „Frank, das ist nicht fair. Du weißt genau, dass ich da einfach widersprechen muss.“
„Ach, Julia, reg dich nicht auf. Wir sind alte Freunde, die sich nach langer Zeit bei einem Essen wiedersehen. Was möchtest du essen?“
Sie presste die hübschen rosafarbenen Lippen zusammen. Oh, wie hatte er nur diese Grübchen vergessen können, die erschienen, wenn sie das machte! Er musste sich unbedingt ein glückliches Lächeln verkneifen, wenn er nicht wollte, dass sie wütend aufstand und ihn sitzen ließ. Wieder einmal. Bei der Erinnerung daran verschwand sein Lächeln sofort.
„Frank?“ Sie sah ihn fragend an.
„Das Essen, ach ja.“
„Wo ist denn die Speisekarte?“
Er zeigte auf eine Kreidetafel vor dem Café. „Es gibt das, wozu sie heute Lust haben. Hühnchen mit Reis, bacalhau com todos – Stockfischeintopf – und favas com chouriço – Würstchen mit dicken Bohnen.“
„Hm, chouriço habe ich schon seit Jahren nicht mehr gegessen“, meinte sie wehmütig.
„Bekommt man in Boston keine portugiesische Wurst?“ Dort gab es nicht nur eine große portugiesisch-amerikanische Gemeinde, die Vorfahren der meisten stammten auch noch von den Azoren.
Julia zuckte mit den Schultern. „Ich lebe in einem anderen Teil der Stadt.“
„Tja, dann musst du sie unbedingt hier
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