Tiffany hot & sexy Band 28

sein, aber das heißt nicht, dass sie es verdient hat, dass man ihr wehtut.“
    „Ich bin nicht hier, um ihr wehzutun. Ich bin hier, um ihr zu helfen. Dieses Gemälde bedeutet ihr sehr viel, und wenn es mir möglich ist, es wiederzubeschaffen, dann werde ich das tun. Das schulde ich ihr. Ich schulde ihr noch viel mehr, aber das Bild scheint das Einzige zu sein, was sie wirklich will.“
    Erica stand auf und ging zum Fenster. Black Jack folgte ihr und strich ihr um die Beine. Sie hob ihn hoch, streichelte ihn und setzte ihn wieder ab. Dann drehte sie sich zu Danny um. Ihr Blick schien durch ihn hindurchzugehen.
    „Haben Sie vor, in Chicago zu bleiben, wenn Sie das Bild haben?“
    Danny lehnte sich zurück und breitete die Arme auf der Rückenlehne aus. „Auf keinen Fall.“
    Nachdenklich verzog sie die Lippen. Merkwürdig, er hätte gedacht, dass sie darüber erleichtert wäre.
    „Und für Abby ist das in Ordnung?“
    Er lächelte. Jetzt verstand er. Erica mochte ihn nicht, doch sie würde seine Anwesenheit akzeptieren, solange es ihre Freundin glücklich machte.
    „Sie weiß, wer ich bin. Wahrscheinlich besser als ich selbst.“
    Erica ging im Zimmer auf und ab. Schließlich zog sie eine Visitenkarte aus ihrer Jackentasche. „Das ist die Frau, die für das Catering zuständig ist. Ich habe schon mit ihr telefoniert und ihr gesagt, dass ein gewisser Scott Ripley an einer Führung interessiert sei. Er gehöre einem dieser Motorradclubs an, die Gelder für wohltätige Zwecke sammeln, indem sie in ihrer besten Lederkluft durch die Städte fahren. Er plane ein riesiges Benefiz-Event für seinen Club und brauche ein paar Tipps.“
    Danny nahm die Karte. Er war beeindruckt. Im Gegensatz zu Abby schien Erica wesentlich besser lügen zu können.
    „Scott Ripley. Wer ist das?“
    „Wer ist wer?“
    „Dieser Ripley. Den haben Sie sich nicht einfach so ausgedacht.“
    Erica räusperte sich. „Ein Mann, den ich einmal gekannt habe. Es war der erste Name, der mir eingefallen ist.“
    Danny lächelte wissend. „Warum wohl?“
    „Geht Sie nichts an“, sagte sie schnell. „Ich gehe Sie nichts an. Gehen Sie einfach dort rein und holen Sie Abbys Bild. Normalerweise unterstütze ich keine Diebe bei ihrer Arbeit …“
    „Aber da es sich ohnehin um gestohlenes Gut handelt, sind Sie diesmal bereit, wegzuschauen.“
    „Für Abby würde ich immer wieder wegschauen, solange sie dadurch bekommt, was ihr zusteht. Und sie hat es verdient, glücklich zu sein, oder?“
    „Absolut.“
    „Gut.“
    Damit ließ sie Danny allein. Offenbar begegnete sie draußen Abby, denn er hörte die beiden reden. Kurz darauf kam Abigail herein, die Arme voller Kataloge, Rechnungen und Einladungen.
    „Sie steht auf mich, nicht wahr?“, sagte er.
    „Total“, erwiderte sie ironisch. „Aber sie hilft uns und nur darauf kommt es an. Sie würde alles für mich tun.“
    Er nickte. „Ich auch, Abby. Ich auch.“

11. KAPITEL
    Abigail hasste es zu warten.
    Da sie die Anwesenheit anderer nicht ertragen würde, solange Danny bei ihr wohnte, hatte sie der Haushälterin freigegeben und reagierte ihre Nervosität mit Staubwedel, Besen und Staubsauger ab. Danny war jetzt seit Stunden weg. Zuerst hatte er ihren Wagen geliehen und war in eine Gegend der Stadt gefahren, in der sie noch nie gewesen war. Dort hatte er alle Utensilien besorgt, die er benötigte, um Scott Ripley zu werden. Allein der Name hatte Abigail schockiert. Dann hatte er sich wie verabredet mit der Chefin der Cateringfirma getroffen. Er hatte Abigail zwischendurch angerufen, doch sie war trotzdem ein Nervenbündel. Was, wenn er erwischt wurde? Oder wenn sich jetzt schon eine Gelegenheit ergab, das Gemälde zu stehlen? Dann hätte er keinen Grund mehr, in Chicago zu bleiben.
    Und sie war noch nicht bereit, sich von ihm zu verabschieden.
    Sie war auch nicht bereit, sich zu fragen, warum das so war.
    Lieber putzte sie den Balkon und fragte sich, warum zum Teufel Erica als Decknamen für Danny ausgerechnet den Namen Scott Ripley verwendete.
    Der Name war nicht ausgedacht. Es war der Name eines Mannes, mit dem Abby die Highschool besucht hatte. Allerdings war er ein Jahr jünger als sie, genau wie Erica.
    Fast jedes Mädchen an der Schule hatte irgendwann für diesen Macho geschwärmt, aber Abigail konnte sich nicht erinnern, dass Erica jemals seinen Namen erwähnt hätte. Man hatte darüber spekuliert, welches Mädchen er wohl diese Woche im Treppenhaus des Nordflügels verführt hatte oder