Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
nicht einfach sein. Er war launisch, kompromisslos und anspruchsvoll. Er war alles, was sie nicht wollte. Und dennoch konnte sie sich seiner unglaublichen Anziehungskraft nicht entziehen.
Sie würde zum Lagerfeuer gehen. Vielleicht traf sie dort ja einen netten und unkomplizierten Typen, mit dem sie eine schöne Nacht verbringen konnte. Jemanden, der sich nicht bis in die letzten Windungen ihres Herzens bohrte und sie so fast um den Verstand brachte.
6. KAPITEL
Zane saß im sicheren Schutz der Dunkelheit und beobachtete die kleine Gruppe am Lagerfeuer.
Elle sah umwerfend aus. Sie trug einen kurzen Rock, der den Blick auf ihre langen schlanken Beine freigab, und ein eng anliegendes dunkelrotes Top. Er war sich sicher, dass sie eine andere Formulierung für die Farbe Rot gefunden hätte. Karmin oder Bordeaux oder etwas in der Art.
Er ließ den Blick zu ihren Sandalen wandern, deren schmale Lederriemchen an den Waden hochgebunden waren. Plötzlich sah er Elle vor sich, vollkommen nackt, mit Lederbändern an sein Bett gefesselt … Er schluckte schwer.
Verdammt, er musste diese Fantasien abschalten. Das war unprofessionell. Ganz und gar unprofessionell.
Es war der erste Abend, an dem Elle sich aufreizend angezogen hatte. Bisher hatte sie immer den Eindruck erweckt, als seien ihr Äußerlichkeiten nicht wichtig. Als hätte sie anderes im Sinn. Das war es auch, was ihn misstrauisch gemacht hatte. Doch heute schien sie auf eine Eroberung aus zu sein.
Zane spürte eine bohrende Eifersucht in sich aufsteigen und zugleich das Bedürfnis, Elle vor den anderen Männern zu schützen. Er runzelte die Stirn. Das war ihm noch nie passiert. Normalerweise war ihm egal, was die Gäste trieben. Doch bei Elle war es anders. Er ballte die Fäuste. Allein der Gedanke, sie könnte plötzlich mit einem wildfremden Mann in einem der Zimmer verschwinden, war unerträglich.
Und vielleicht blieb er deshalb hier in der Dunkelheit wie ein einsamer Wächter.
Er sah, wie Elle mit einem Mann flirtete. Sie war hinreißend wie immer. Selbst vollkommen durchnässt und mit wirren Haaren war diese Frau schöner als jede andere, die er jemals gesehen hatte. Es war ihre Ausstrahlung, die sie so atemberaubend machte. Es lag ein Feuer in ihr. Eine Art, das Leben in all seinen Facetten zu genießen. Sie hatte keine Scheu, Risiken einzugehen, wenn sie das für richtig hielt, und war vollkommen authentisch in allem, was sie tat.
Das war erfrischend neu für Zane. Er selbst hatte in seinem Leben zu oft lügen müssen. Geheimnisse für sich behalten. Selbst Felicity gegenüber. Niemand, der bei der CIA war, konnte einfach nur er selbst sein.
Er sah Elle lachen, und ihr Gesprächspartner erhob sich, um wenig später mit zwei Drinks von der Bar zurückzukommen. Abschätzig musterte Zane den Fremden. Er sah aus wie ein Yuppie, der sich größte Mühe gab, nicht wie einer zu wirken. Allerdings vergeblich. Seine Kakishorts hatten eine exakte Bügelfalte, die goldene Uhr an seinem Handgelenk war mit Sicherheit mehrere Tausend Dollar wert. Und erst die Schuhe. Zane verzog die Mundwinkel. Wer trug schon Slipper am Strand? Der Typ war eindeutig ein Blender.
Umso mehr überraschte es Zane, dass Elle sich mit so jemandem abgab. Gegenüber, auf der andern Seite des Lagerfeuers, saß ein Mann, den er eher in Betracht gezogen hätte. Er trug nichts als eine lässige Jeans und über seine Schulter zog sich ein Tattoo. In seinem Blick lag ein selbstbewusstes Funkeln. Er war interessant, gefährlich, eine Herausforderung – und ähnelte damit Elle mehr, als sie selbst vielleicht wusste.
Zane war erleichtert, dass Elle den Typen bislang ignoriert hatte.
Vorsichtig näherte er sich der kleinen Gruppe. Er spionierte Elle nicht hinterher. Er ging beruflichen Verpflichtungen nach. Das war ein großer Unterschied.
„Hast du morgen schon etwas vor? Ich möchte zum Tangokurs gehen. Und zu einer so hübschen Begleitung würde ich nicht Nein sagen.“
Selbst die Stimme des Yuppies klang gestellt.
„Hmm.“ Elle nahm einen Schluck von ihrem Cocktail. Dann lächelte sie. „Eigentlich wollte ich in den Dschungel, um zu malen. Marcy hat versprochen, mir Pinsel und Farben zu besorgen.“
„Ich dachte, du hast Urlaub.“
„Ja, schon. Aber es ist so schön hier auf der Insel, ich muss einfach malen.“
„Ja, es ist wirklich perfekt. Das dachte ich mir schon, als ich das Resort in dem Werbeprospekt gesehen habe.“
Elle lachte. „Perfekt … ja, das trifft es
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